Corona, Klima, Religion: Sehnsucht nach dem Opfer

Corona und Klima haben deshalb eine solche Resonanz gefunden, weil sie in das Vakuum vorgestoßen sind, das die klassischen Religionen hinterlassen haben.

Von Beginn der Coronakrise an wurden Corona und Klimawandel in einem Atemzug genannt. Tatsächlich sind die Parallelen unübersehbar. In beiden Fällen geht es um eine unsichtbare Bedrohung durch ein Naturphänomen. In beiden Fällen prägen Wissenschaftler mit schwer nachvollziehbaren Daten und Modellen das Bild, die daraus die Notwendigkeit von Beschränkungen der persönlichen Freiheit ableiten. In beiden Fällen beugt sich ein Großteil der Bevölkerung den Verboten und Einschränkungen der persönlichen Freiheit. In beiden Fällen entstehen radikale Bewegungen wie Fridays for Future, Extinction Rebellion und Zero-Covid, die sogar noch radikalere Maßnahmen fordern und an charismatische Erweckungsbewegungen und Endzeitsekten erinnern. In beiden Fällen werden „Leugner“ und „Skeptiker“ als Gefahr identifiziert, die die Abwendung der Katastrophe verhindern. Nach dem Lockdown soll ein Klima-Lockdown erfolgen und beides soll nahtlos ineinander übergehen.

Niklas Luhmann traf die Unterscheidung zwischen System und Umwelt. Zum sozialen System Gesellschaft gehört nur, was im sozialen System kommuniziert wird. „Klima“ und „Corona“ an sich sind kein Teil der Gesellschaft, nur die Kommunikation über Klima und Corona sind Teil der Gesellschaft. Die Art, wie über sie kommuniziert wird, sagt mindestens so viel über die Gesellschaft aus, die über sie kommuniziert wie über die Naturphänomene, über die kommuniziert wird. Die Kommunikation über Klima und Corona zeigt religiöse Elemente. In der Klima- und Corona-Politik finden wir vier klassische Motive der Religionsgeschichte:

  • Erstens: Die moralische Schuld. 
  • Zweitens: Das religiöse Opfer.
  • Drittens: die Unterscheidung von Reinheit und Unreinheit.
  • Viertens: Die göttliche Offenbarung. 

Corona und der Klimawandel dienen der Moral

Corona und Klima haben deshalb eine solche Resonanz gefunden, weil sie in das Vakuum vorgestoßen sind, das die klassischen Religionen hinterlassen haben. Naturkatastrophen und Seuchen werden bereits in der Bibel als Strafen für moralisches Fehlverhalten verstanden. Am berühmtesten sind die zehn Plagen, die Gott über das pharaonische Ägypten verhängt, um es für die Versklavung der Israeliten zu bestrafen. Diese uralte Erzählung hat nichts von ihrer epischen Kraft verloren. Wenn im Rheinland das Wasser über die Ufer tritt oder Infektionszahlen steigen, dann wird die Ursache in moralischen Verfehlungen gesucht.

Die Nichteinhaltung der Masken-Pflicht und der Abstandsregeln, die unnötigen Fernflüge für die eigene Entspannung und der zu hohe Stromverbrauch, letztendlich unser „falsches Leben“ in der westlichen Gesellschaft, das durch Lebensgenuss, „Materialismus“ und Konsum gekennzeichnet ist. Hinzu kommt Häresie, der Abfall vom „wahren Glauben“, durch „Skeptiker“ und „Leugner“, die die große moralische Läuterung durch ihre Einflüsterungen hintertreiben. Dafür straft uns „Gott“ in dem pantheistischen Selbstverständnis unserer Zeit, die „Natur“, indem sie uns Viren, Krankheiten, Fluten und Dürren schickt.

Weil Corona und Klima göttliche Strafen für die Sünde sind, lassen sich diese Probleme auch nicht pragmatisch und praktisch angehen. Coronatote zu vermeiden und die Klimakatastrophe abzuwenden, ohne zugleich die „Sünde“ auszulöschen, ist sinnlos. Die Moral dient nicht dem Kampf gegen Corona und Klimawandel, sondern Corona und der Klimawandel dienen der Moral. Pragmatische Ansätze wie der Schutz der Risikogruppen durch Tests in den Pflegeheimen oder eine Ausweitung des Zertifkate-Handels oder der Ausbau der Kernenergie vermeiden vielleicht Corona-Tote und den Ausstoß von CO2, sie erreichen aber nicht das eigentlich Ziel: die moralische Läuterung der Gesellschaft, weshalb sie in Deutschland in der Regel ignoriert oder verworfen wurden. 

Einfache Lösungen sind unmoralische Lösungen

Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen und das Tempolimit auf Autobahnen und die vielen Verbote und Klimabestimmungen sind im Vergleich dazu wirkungslos, erfüllen aber den eigentlichen Zweck: den Einzelnen zu Umkehr und Buße zu bewegen. Auf den Punkt gebracht, könnte man sagen: Einfache Lösungen sind unmoralische Lösungen. Damit eine Lösung als moralisch empfunden wird, muss der Einzelne Last und Leiden auf sich nehmen. Die einzige Möglichkeit der Rettung vor dem sicheren Untergang – dass uns nicht die göttliche Strafe treffen möge, wie einst Sodom und Gomorra, oder wir den langen Weg durch die Dürre der Wüste antreten müssen wie das Volk Israel nach dem Tanz um das goldene Kalb – ist der Weg der Unterwerfung unter das soziale Gebot, die Unterordnung der Wünsche und Bedürfnisse des Individuums unter das Interesse der Gemeinschaft, der Weg der Entsagung und Umkehr. 

Der Aufruf von Politikern an Opferbereitschaft, Anstrengung, Verzicht und Unterwerfung fällt angesichts einer Katastrophe auf einen psychologisch fruchtbaren Boden. Denn es gibt das universelle Phänomen, dass Menschen angesichts einer Bedrohung damit beginnen, sich selbst Entbehrungen aufzuerlegen und Schmerzen zuzufügen. Dieser rituelle Masochismus kann in verschiedener Form auftreten. Bekannt sind etwa die Geißelungsprozessionen im Mittelalter angesichts des Schwarzen Todes oder auch das sogenannte Fingeropfer, bei denen sich Menschen ein Körperglied abschneiden, um die Katastrophe aufzuhalten.

Es kann sich aber auch in der Form manifestieren, wie es von einem Reisenden in Afrika berichtet wird, etwa dass ein Passagier auf einem Boot inmitten des Sturms damit begann, Dollarnoten in den aufgewühlten See zu werfen, um ihn zu besänftigen. Entscheidend dabei ist, dass das Opfer für den Betreffenden schmerzhaft sein muss. Ein nicht schmerzhaftes Opfer hat keinen Effekt. Sich selbst auf öffentlichen Plätzen durch Masken die frische Luft zu nehmen, menschlichen Kontakt zu vermeiden und sich selbst unter Hausarrest zu stellen und vom sozialen Leben abzuschneiden, erfüllt die Kriterien eines religiösen Opfers. 

In denselben Verhaltensmustern verhaftet wie unsere Vorfahren

Die positive Resonanz auf den Lockdown bei breiten Teilen der Bevölkerung ist damit zu erklären, dass es in der säkularen postheroischen Gesellschaft eine unbefriedigte Sehnsucht danach gibt, Opfer bringen zu dürfen, denn das Opfer ist zugleich eine Form der Selbsterhöhung und Selbstaufwertung. Dieser primitive religionspsychologische Mechanismus ist auch in westlichen Gesellschaften am Werk. Wir mögen uns noch so sehr einreden, dass unsere Zivilisation auf der rationalen Grundlage der Aufklärung besteht, die politische Praxis und das Sozialverhalten weiter Teile der Bevölkerung belehrt uns jeden Tag eines Besseren. Wir sind in denselben atavistischen Verhaltensmustern verhaftet wie unsere Vorfahren, wir haben ihnen nur eine andere Form gegeben. 

Der Religionsforscher Walter Burkert hält angesichts der weiten Verbreitung dieser Bußrituale sogar eine soziobiologische Grundlage dieses Verhaltens für plausibel. In uns Menschen ist ein Bedürfnis nach Entsagung, Einschränkung und Selbstkasteiung bis zur physischen und psychischen Selbstverstümmelung angelegt, das immer dann aktiviert wird, wenn wir uns einer Gefahr gegenübersehen, sei sie real oder erfunden. Die Corona-Maßnahmen und die Klima-Politik wurden nicht von einer so breiten Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen, obwohl sie eine Einschränkung des normalen Lebens sind und dem Einzelnen Mühen und Opfer abverlangen, sondern gerade, weil sie es tun. Sie befriedigen damit ein tiefsitzendes spirituelles Bedürfnis nach „Opfer“, „Buße“ und „Unterwerfung“.

Absolute, nicht mehr hinterfragbare Wahrheiten

Diese eigentliche Ursache der Katastrophen, die moralischen Verfehlungen und der Verstoß gegen göttliche Gebote, werden, wie Burkert schreibt, von den „wissenden“ Vermittlern in transzendenter Diagnose erfasst. Diese begründen damit die religiösen Rituale. Diese „wissenden Vermittler“ sind zum Beispiel Heilige, Propheten und Priester. Diese archetypischen Figuren finden wir auch heute. Da ist die „reine Jungfrau“ in Gestalt der heiligen Greta Thunberg, da ist der weltentsagende Asket, verkörpert durch Karl Lauterbach, und die Priesterschaft, repräsentiert durch Christian Drosten und Hans-Joachim Schellnhuber. Nur berufen sie sich nicht auf göttliche Offenbarung, sondern auf die Wissenschaft, der praktisch aber dieselbe Funktion zukommt. Franz Werfels Roman über den Propheten Jeremiah trägt den Titel „Höret die Stimme“. Das wird transformiert in Greta Thunbergs „Hört auf die Wissenschaft.“ Die religiösen Anklänge liegen auf der Hand.

Dass die Wissenschaft heute als Quelle der Rechtfertigung für die bestehende Moral, nicht aber als Instrument des interessenlosen Erkenntnisgewinns geachtet wird, zeigt der Umstand, dass ihre Ergebnisse nur dann auf breite Akzeptanz stoßen, wenn sie die politischen und moralischen Überzeugungen legitimieren, nicht aber, wenn sie sie infrage stellen. Als Thilo Sarrazin etwa in seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ seine Thesen zur Erblichkeit der Intelligenz mit dem Stand der Forschung zu diesem Thema begründete und auch die Überprüfung der FAZ ergab, dass er diesen adäquat wiedergegeben hatte, führte das nicht zu der Akzeptanz seiner Thesen, sondern dazu, dass die Forschung selbst infrage gestellt wurde. „Wissenschaft“ wird immer dann als Autorität herangezogen, wenn ihre Ergebnisse den herrschenden Diskurs stützen, nicht aber, wenn sie ihm widersprechen.

Von der „Wissenschaft“ erwarten Politik und Öffentlichkeit nicht mehr neue Erkenntnisse, die Überprüfung oder gar Widerlegung bestehender Annahmen, sondern die Bestätigung der vorherrschenden Vorstellungen und Normen. Der „Wissenschaftler“ erscheint in der Corona- und der Klimakrise nicht als Forscher, der wertneutral über seine Ergebnisse berichtet und Humes Diktum folgt, dass Sollen nicht aus Sein geschlossen werden, also aus einer wissenschaftlichen Erkenntnis keine ethische Norm abgeleitet werden kann. Sondern als Verkünder, Mahner und Gewissensinstanz, also in allen Funktionen, die in früheren Zeiten die Priester ausgeübt haben. „Wissenschaft“ ist in der westlichen Welt zum Religionsersatz geworden. Klima- und Coronamodelle erheben als letzte Rechtfertigung für die Regeln der sozialen Ordnung den Anspruch einer göttlichen Offenbarung, in der absolute, nicht mehr hinterfragbare Wahrheiten verkündet werden. 

Trennung der Welt in Rein und Unrein

Neben der Suche nach der „moralischen Schuld“ und dem religiösen Opfer ist in der Klima- und Coronapolitik ein dritter universeller psychologischer Mechanismus am Werk, die Unterscheidung zwischen „rein“ und „unrein“. Die britische Anthropologin Mary Douglas veröffentliche im Jahr 1966 ein berühmtes Buch „Reinheit und Gefährdung“. Douglas war der Ansicht, dass die „Vorstellung vom Trennen, Reinigen, Abgrenzen und Bestrafen von Überschreitungen vor allem die Funktion haben, eine ihrem Wesen nach ungeordnete Erfahrung zu systematisieren“. Die Trennung der Welt in Rein und Unrein schafft Ordnung in einer ungeordneten Welt. Dabei ist charakteristisch, dass die Trennung in Rein und Unrein sich auf unsichtbare Gefahren bezieht. Die Bedrohung kommt aus einer sinnlich nicht wahrnehmbaren Welt und greift über in die sichtbare Welt der Erscheinungen.

Die Parallele zu der vorherrschende Corona- und Klima-Angst ist evident. Bei Covid-19 und CO2 in der Atmosphäre handelt es sich um solche unsichtbaren Phänomene, die mit der Vorstellung von Verschmutzung und Verunreinigung verbunden sind. An die Stelle von Geistern und Dämonen treten Viren und Treibhausgase. Wie bei archaischen Kulturen besteht die Antwort in die gesamte Gesellschaft erfassenden Reinigungsritualen. Bei der Trennung der Geimpften von den Ungeimpften geht es um die Trennung der Reinen von den Unreinen. Dazu gehört auch die Unterscheidung zwischen „sauberer Energie“ wie Wind und Sonne und fossilen Brennstoffen und Kernenergie. Auch veganes Essen, klimaneutrales Reisen, Mülltrennung, Desinfizieren und Maske tragen gehören zu den allgegenwärtigen Reinigungsritualen.

Coronakrise und Klimawandel ermöglichen neue Formen der Sozialdisziplinierung und die Durchsetzung der Priorität des Kollektivs gegenüber dem Individuum, einschließlich der Ächtung, Ausgrenzung, Bestrafung und Marginalisierung all derjenigen, die sich diesem Versuch der Sozialdisziplinierung widersetzen. Die westlichen Gesellschaften werden nicht mehr durch Verwandtschaftsverhältnisse zusammengehalten wie traditionelle Stammesgesellschaften und auch nicht mehr durch die Identifikation mit einem ethnisch-nationalen Kollektiv. Die Legitimation der sozialen Regeln erfolgt nicht mehr durch die Bezugnahme auf eine klassische Religion. Die Corona- und Klimapolitik ist der großangelegte Versuch, der entnationalisierten und sich atomisierenden Weltgesellschaft wieder Ziel, Richtung und Ordnung auf der Grundlage pseudowissenschaftlich verbrämter Heilserwartung und apokalyptischer Endzeitversionen zu geben.  

Foto: Tim Maxeiner

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T. Schneegaß / 18.09.2021

@G. Böhm: “Die Erzgebirgler sind augenscheinlich aus ganz anderem Holz geschnitzt.” Auch hier bei uns im Erzgebirge erfolgt (leider) eine Trennung in Rein und Unrein, wenngleich auch zum Glück weniger ausgeprägt und flächendeckend. Jüngstes Beispiel: zu viert gestern Abend einen Tisch in einer unserer Lieblingsschänken (jetzt natürlich ehemaligen), Brauns Mühle in Dörnthal, zum Buttermilchgetzen essen bestellt. Am Eingang ein Befehlsaushang: Zutritt nur 3G, die Dokumente sind bereitzuhalten! Wir gehen mit nur einem G, nämlich Gesund, trotzdem rein und werden abgewiesen, nicht ohne das Angebot zu bekommen, uns vor Ort testen zu lassen. Meine Frage an den mir von früher als freundlicher, umgänglicher, witziger Typ bekannten Wirt, wann er das letzte Mal einen Beweis seines “Gesundseins” erbringen musste, erhielt ich keine Antwort. Raus aus dem Laden, nächstgelegene Schänke, den Trakehnerhof in Großwaltersdorf angerufen, dort macht Oma Inge auch ganz leckere Buttermilchgetzen. Antwort auf unser Einlassbegehren: bei uns ist JEDER MENSCH herzlich willkommen. Es wurde ein schöner Abend in der Stülpnerklause. Wir als “Genussmenschen” führen z.Z. diese Testreisen wöchentlich zweimal durch und melden die Ergebnisse den Freien Sachsen zwecks Erstellung eines sächsichen “animap”.

Daniel Oehler / 18.09.2021

Auch die permanenten Demos der Stuttgarter “Parkschützer” gegen den neuen unterirdischen Provinzbahnhof fallen unter die Rubrik Pseudo-Religion. Skurriler Höhepunkt war eine Gelöbnisfeier, bei der die K21-Gläubigen (K steht für Kopfbahnhof, bzw. Beibehaltung des alten Kopfbahnhofs) den Schutz des Schloßparks gelobt und dem gemeinen Juchtenkäfer gehuldigt haben wie einst die alten Ägypter den Katzen und Krokodilen - und ich der chinesischen Ente mit Reis und leckerer Soße -. Ein Tübinger Theologieprofessor namens Martin Hengel hat einmal gesagt: “Wo der Glaube geht, kommt der Aberglaube”. Es kommt noch schlimmer: In Deutschland haben sich die gutmenschlichen offiziösen Kirchen längst in den Aberglauben gestürzt. In den braunen Tagen des unseligen Veganers Adolf gab es die Deutschen Christen, die die Religion an die staatliche Ideologie angepasst haben. Heute haben wir bei den Evangelen die Grünen Christen und bei den Katholen die Bunten Christen. Die Wanderung der Gläubigen von diesen Mitläufer-Kirchen zu theologisch konservativen lässt sich freilich in den USA und in Deutschland gut beobachten. Wer christliche Kirche will, geht zu Orthodoxen, Evangelikalen und diversen Freikirchen, also dorthin, wo man wegen des starken Andrangs Ordner benötigt, um in Corona-Zeiten den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten.

Andreas L. Wolff / 18.09.2021

“In denselben Verhaltensmustern verhaftet wie unsere Vorfahren” - klar, das wird sich auch nicht ändern. Menschen sind immer so - auch die, die sich für “aufgeklärt” halten. Es gibt allerdings eine Ausnahme! Diese ist auch der Grund, warum Jesus als Titelfoto hier nicht so recht passt. Bei Jesus gibt es einen entscheidenden Unterschied zu Religionen und Naturphilosophien, in denen die Menschen Gott durch ihre Opfer versöhnlich stimmen müssen. Die Richtung der Versöhnung ist anders (2. Korintherbrief des Paulus im Neuen Testament): “... so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.” 2. Kor. 5:20-21 (Lutherbibel (2017)) Gott opfert sich selbst, um uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt und uns aus unserer Verlorenheit retten will! Paulus wirbt damit um das Vertrauen der Menschen in Gott. Der Mensch soll sich mit Gott versöhnen! (und nicht jedem idiotischen Götzen vertrauen, der ihm nur schadet.) Gott muss nicht versöhnlich gestimmt werden, sonst hätte er die Aktion mit Jesus gar nicht gestartet. Verdrehte Opfer-Religionen, die sowieso nicht funktionieren, weil die Menschen ihren Schaden selbst gar nicht mehr gut machen können, sind das letzte Stadium menschlicher Verstocktheit - auch in der säkularisierten Okö-Variante. Neue Menschen können nur dort Vertrauen neu lernen, wo jemand (eine Person!) ist, der man vertrauen kann: Jesus. Niemand sonst hat die Welt so geliebt! (Joh. 3,16)

Uta Buhr / 18.09.2021

Diesem Artikel stimme ich in weiten Teilen zu. Der seit langem nicht nur bei uns ausufernde pseudoreligiöse Wahnsinn erinnert mich stark an die Münsteraner Wiedertäufer im 16. Jahrhundert, die ihren Anhängern das Paradies auf auf Erden versprachen,  statt dessen aber eine Hölle schufen. Wie dieses Experiment endete, kann man noch heute an den eisernen Körben erkennen, die an der Lambertikirche hängen. Sie enthalten die sterblichen Reste jener Wieder"teufel”, die nach ihrer grausamen Folter übrig blieben. Wir dürfen gespannt sein, wie die die vielen Weltuntergangspropheten, die zurzeit ihr Unwesen treiben, ihre Schäfchen beruhigen und zusammen halten werden, wenn viele “dank” Blackout und ausbleibender Lieferungen von Lebensmitteln nicht mehr an ihre Heilslehren glauben wollen. Die Folge wird ein Bürgerkrieg sein. Rette sich, wer kann, solange noch Zeit ist.  Immer dran denken: Only the fittest survive. Der alte Darwin hatte das messerscharf erkannt.

Andreas Bitz / 18.09.2021

Die Analyse, daß zahlreiche heutige Entwicklungen (Klimaaktivisten, Coronahysteriker) mit eindeutigen quasireligiösen Erscheinungen einhergehen,  trifft schon zu. “Die Wissenschaft” wird gekauft, gefügig gemacht, nur ins Weltbild passende Erkenntnisse zugelassen. Argumente zählen nicht wo es um Emotionen, um niedere Instinkte, um Bilder geht. Ist es unredlich, sich im Dienste einer guten Sache der gleichen Methoden zu bedienen? Also z.B. an den Neid zu appellieren mit der Vermutung, Spahn ließe sich die Berliner Protzvilla von der Pharmaindustrie bezahlen; Angstbildern von Bergamo ein Mädelbild mit Gesichtslähmung nach Impfung entgegensetzen; maskenlose Politiker auf Schnittchenempfängen mit Maskenschülern konfrontieren; den CO2-Fußabdruck von Philanthropen mit ihren Yachten und Privatfliegern mit HartzIV-Empfängern vergleichen; Aussage “in diesem Sommer hätte ich gerne eine Erderwärmung von drei Grad gehabt”.... Statt Argumente, Zahlen, Fakten eher Emotionen vermitteln, an Instinkte appellieren?

G. Böhm / 18.09.2021

Nachtrag 3 - @ T. Schneegaß an I.G., betr. Interview mit einem jungen Mann. Die Antwort des jungen Mannes (also die Jugend ist nicht überwiegend so schlecht, wie sie oft dargestellt wird!) ist eine ziemlich kluge! - Schon vor Monaten hatte ich einmal sinngemäß hier geschrieben, daß die Wessis einfach nicht wahrhaben wollen, daß sie jahrelang an der Nase herumgeführt worden, und deshalb mehrheitlich noch immer so wählen, wie sie es schon seit Jahren tun. Nicht fähig und nicht willens zum Eingeständnis, das ist der Punkt, u. a. für die völlig verklärende Sicht, um sich selbst reinzuwaschen und sich noch als unwissendes Opfer von IM Erika zu stilisieren. Dabei hatten und haben sie es ja stets selbst in der Hand. - Noch eine kurze Info zu einer INSA-Umfrage für die LVZ vom 15.09.2021, Sonntagsfrage zur BTW in SN: CDU 18 %, AfD 26 %, Grüne 8 %, SPD 18 %.

Rolf Lindner / 18.09.2021

DAS PENDEL DER GESCHICHTE - Vor gar nicht allzu langer Zeit, da hat man sich geschworen, Bildung zu geben der Menschenheit, Aufklärung ward geboren. - Untertänigkeit und Grausen wie dumpfe Emotionen sollten nicht im Geiste hausen, nicht mehr im Menschen wohnen. - Vernunft war jetzt das Losungswort, womit man wollt’ befreien, überall an jedem Ort, die Menschen vom Kasteien. - Doch diese Zeit ist jetzt beendet. Das alte Pendel der Geschichte sich in die Gegenrichtung wendet, dass man ein neues Reich errichte. - Es ist das Reich von Rot und Grün. Die Richtung ist gegeben. Maßgeblich sind jetzt Hysterien, die eichen soll’n das Leben. - Doch geht’s dem Rotgrünherrentum nicht wirklich um Gefühle. Sie machen nur die Menschen dumm, die Macht hat man zum Ziele. - Doch eines Tages umgekehrt das Pendel ist geschwungen. Vernunft wird wieder hochverehrt und Rotgrün ist bezwungen.

Christoph Kaiser / 18.09.2021

@ Dr Stefan Lehnhoff: Wenn hier für Leute wie Bill Gates sowas wie Verständnis auftaucht, muß ich mal reinkrätschen! ........ Ihren Frust kann ich nachvollziehen, aber es stellt sich hier wohl die Frage: Wer hat mehr Schuld, der Lügner oder der die Lüge glaubt???

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