Liebe Sabine Drewes ! Ehrlich gesagt stehe ich noch unter Schock, den Sie mir mit Ihrem Uta - Danella - Kommentar zugefügt haben. Als ich den las, dachte ich : ” Hätte Sie doch was gesagt. Ich hätte ihr so’n Weiberbuch empfehlen können.” Ist doch mein Beruf. Ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht, daß die Niedergeschlagenheit über die Situation in diesem Land Sie endgültig erwischt hat. Und nun lese ich das. Sie sind wieder an Land und voll da ! Das freut mich. Liebe Grüße von einem ” beruhigten ” Leser.
Danke für diesen Beitrag, Frau Drewes. Bodo Strehlow war in Bautzen II - bis Ende 1980 war ich auch dort inhaftiert - ständig isoliert. Menschen, die wie er sich selbst aus der Leibeigenschaft des SED-Regimes zu befreien versuchten, wurden wie auch Fluchthelfer im Westen eher mit Argwohn betrachtet und behandelt. Gefährdeten diese Menschen doch den “komplizierten Prozess des Wandels durch Annäherung”, der, anfangs vielleicht sinnvoll, später jedoch eher eine Anbiederung war. Der berechtigte Wunsch friedlich zusammenzuwachsen führte zudem dazu, dass weiterhein weichgezeichnet und schöngeredet wurde. Alte Genossen, im Westen sozialisierte Linke und USA-Hasser, die mit der Implosion des Sowjetimperiums ihre Träume von einer besseren sozialistischen Gesellschaft schwinden sahen, protestierten lautstark, wenn über geschehenes Unrecht im Ostblock berichtet wurde. Mitunter tun sie dies noch heute, um eigene Schuld oder Verstrickung zu relativieren.
@Bernhard Freiling: Lieber Herr Freiling, ich will Ihnen gar nicht groß widersprechen, möchte nur dezent darauf hinweisen, dass der Gast, der als “Zeitzeuge” von der Leipziger Philharmonie als Festredner zum 9. Oktober eingeladen ist, Gysi und nicht Merkel heißt. Und dass Gysi unmittelbar verantwortlich ist für das Untertauchen der Milliarden, die in nicht unerheblichem Umfang das SED-Regime seinen Opfern abgepresst hatte. Ferner bedeutet die Formulierung “Leute wie Gregor Gysi” eben gerade nicht, dass nur er gemeint ist.
Eine wirklich schlimme Geschichte. Aber: “Er hatte vorher schon alles akribisch geplant…” und “es sollte niemand zu Schaden kommen”. Nein, ich glaube nicht, dass B. Strehlow vorher genug nachgedacht hatte, um so eine irrwitzige Aktion zu starten. Schon wegen der Angehörigen. Ich vermute sogar, man hätte einen Marineoffizier, der im Dienst eine Waffe gegen die eigenen Leute richtet, sofort nach Recht und Gesetz erschießen können. Fragen Sie doch mal rum in Kreisen der Bundeswehr, wie man das heute auf freiheitlich regelt. Und das alles, weil er nicht seinen Studienwunsch erfüllt bekam? Müssen andere so was früher genau wie heute nicht zigtausendfach aushalten? Der hatte vielleicht nicht so gute Zeugnisse wie Frau Merkel. Nein, mir kommen nicht die Tränen, aber ich habe mal jemanden gekannt, der sollte in Moskau studieren und hatte das abgelehnt “wegen dem Scheiß-Russisch”. Vielleicht war B. Strehlow ja krank, “notorische Querulanz” war eine in der DDR durchaus ernst genommene Diagnose. Die sich aber im neuen System nicht einfach verflüchtigt. Ein wirklich intelligenter Mensch, der in der DDR nicht studieren sollte, dem aber eine SED-Mitgliedschaft und eine Karriere als Offizier nahegelegt wurde, der hätte merken müssen, daran war etwas faul. Man hat solche Leute mit Versprechungen reingelegt, einerseits, um Anwerbevorgaben zahlenmässig zu erfüllen, andererseits, um Kader für Militär oder Stasi besser erpressen zu können, denn die meisten Ausreden, die einem Parteilosen noch geholfen hätten, waren für einen Genossen schon nahe am Verrat. Ein alltäglicher Vorgang, den Tausende so erlebten. Ich weiß auch nicht, ob ein schwer traumatisierter Mensch mit DDR-Abitur im Westen noch Physik studieren konnte und durfte. Oder hat der Geist von F.J. Strauß da noch angerufen und Wege geebnet, die vielen normalsterblichen Zweierabiturienten in der Bundesrepublik verschlossen bleiben? Aber er hat es noch geschafft, das will ich keinesfalls bemeckern. Dazu meinen Glückwunsch!
“Festgehalten werden muss: Ohne die Friedliche Revolution vor dreißig Jahren hätte nicht nur Bodo Strehlow, sondern hätten mit ihm unzählige weitere aus politischen Gründen Inhaftierte die Torturen eines unmenschlichen Regimes weiterhin erdulden müssen. Etliche von ihnen hätten sie nicht überlebt, wäre die SED-Diktatur im Herbst 1989 nicht gestürzt worden. Diesen Menschen sollte man gerade in diesem Jahr eine Stimme geben. Und nicht Leuten wie Gregor Gysi.” Und jetzt gibt es wieder Menschen in Deutschland, allen voran etliche POLITIKER; die dieses verheerende , verbrecherische SOZIALISTISCHE/KOMMUNISTISCHE SYSTEM wieder einführen wollen ?? ALLE, die nicht am eigenen Leibe erfahren haben wie GRAUSAM dieses System mit Menschen umgegangen ist, die nur ein bisschen Freiheit haben wollten und sich nicht diesem LÜGENVERBRECHERN gebeugt haben, und jetzt wieder propagieren, WIE toll doch so ein System ist, sollten mal Bekanntschaft mit dem GULAG machen, die wären aber schnell geheilt von ihren sozialistischen Wahnideen !! Anscheinend treibt die “Wohlstandsverwahrlosung” immer krankere Blüten aus. ALLE toten und lebenden Opfer des Unrechtsstattes DDR müssen an einer großen Tafel NEBEN dem REICHSTAG gewürdigt werden. Und für Menschen, die sich daran beteiligt haben, dürfte in der POLITIK KEIN PLATZ mehr sein. Die NAZIZEIT wurde in Deutschland nur mittelmäßig aufgearbeitet, so daß sogar in der POLITIK einige ALTNAZIS Unterschlupf gefunden haben. Die DDR DIKTATUR mit ihren Verbrechen wurde GAR NICHT aufgearbeitet, so daß einige ALTSTASIS ebenfalls wieder in der POLITIK oder anderen Verbänden OHNE HINDERNIS weiter agieren können und z. T. noch mit Steuergeld unterstützt werden. Und die Menschen, die sich dagegen wehren, wie Frau Lengsfeld, eine kluge, unbeugsame Frau, werden öffentlich an den Pranger gestellt, eine ehemalige AGIT PROP konnte sogar Kanzlerin werden. Für mich ist das Narrenschiff dagegen eine Luxusyacht !
Danke für diesen Artikel und besonders für die beiden letzten Sätze!
Was passierte nach ´89 mit dem Politoffizier und dem Kommandanten des Bootes? Wie wurden Staatsanwälte und Richter der Militärtribunale nach der Wende behandelt? Eines dieser Früchtchen war der Ehegatte der linientreuen Genossin MDR-Intendantin. Was geschah mit den Schergen von Bautzen II? Und zu guter Letzt: machten die Genossen vom Heidelberger Landratsamt weiter Karriere? Fragen über Fragen. Jede Wette, daß fast alle dieser Figuren heute mit fetten Pensionen ihren Lebensabend genießen.
Danke Frau Drewes, ein krasser Einblick mit einer unterstützungswerten Aufforderung. b.schaller
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