Ich habe ein Mal gefastet, 2 Tage lang, eine Ewigkeit. Damals war ich Vegetarier und wollte es wissen. Nach Äpfeln und Wasser stand mir nicht der Sinn, mir knurrte der Magen, ich kriegte Kohldampf auf was Knuspriges, ein selbsterwürgtes Wildschwein sollte es sein, über dem Lagerfeuer geröstet. Das hätte aber zu lange gedauert, ich hätte das wohl roh gegessen. Ich holte mir dann Bratwürste und fettigen geräucherten Fisch. Nach dem Fastenbrechen war die Welt eine andere und ich kein Vegetarier mehr. / Die Bibel hat doch recht: Psalm 34, 20; Der Gerechte muß viel leiden, aber der Herr hilft ihm aus allem. Das paßt gut zu: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Matt. 10,16 Der Ausspruch bezieht sich auf die Endzeit. Aber er hat auch den Anspruch, daß man die Not der Welt erkennt und sich nicht selbstzufrieden an sein Smartphone hängt und von einem Event zum nächsten latscht, weil das alle machen. Im Verfall ist die Religion nirgends was wert, die einen verdammen alles. Die anderen klammern sich dran wie die Matrosen ans untergehende Schiff und werden reaktionär. Sterben die Götter, stirbt das Volk, hat mal jemand gesagt. Ein gemeinsamer Glaube schafft Kultur. Das war im Orient so, das war im Okzident so. Wir kriegen unsere Probleme nicht gelöst, weil wir uns entfremden. Das merkt man an der gekünzelten Emotionalität. Man drängt uns Freunde auf. Und umgekehrt. Hier ist alles unecht. Die phantasielosen Leute drängen sich nach vorne und wollen uns ihre öden Vorstellungen als großartige Gehirnleistung andrehen. Atheismus ist halt so aufregend wie ein Labor. Deshalb feiern die sich immer selber. Und Kaufhausketten will allen ernstes niemand als Kultur bezeichnen?
Abraham = Ibrahim schon zeigt, daß die drei Religionen des Buches parallel entstanden, wobei das Christentum nur die bedeutenste Sekte wurde, nachdem die Römer die Bevölkerung im damaligen gemeinsamen Siedlungsgebiet von Juden und Arabern in alle Welt auseinandertrieben. Vielleicht wäre der Koran verständlicher, würden Brücken zwischen seinen Aussagen ergänzt aus der gemeinsamen Entstehung heraus. Das würde Religionsunterricht zu Wissenschaft machen statt zu Glaubensbekenntnis oder nur Auswendiglernen, wozu Schüler aller Konfessionen beitragen könnten. Religion ist die Schöpfung der Menschen, ihre Richtungen nur der Kulturen.
Religionen sind mehr Fluch als Segen. Nun gut, sie geben dem menschlichen Wahnsinn eine Struktur und den professionellen Verkündern ein Auskommen. Gott selbst schweigt! Und das ist gut, denn wir wollen doch keinen Urknall provozieren. Gott zu verehren ist gut, denn das verhindert, dass sich allerlei Aberglauben ausbreitet oder sich der Mensch selbst vergötzt. Religion ist wie Wein: ein Gläschen ab und an ist bekömmlich. Wer sich aber zu säuft schadet sich und den Nächsten. Religion kann Gemeinschaft stiften, ist aber zugleich der Quell für Besserwisserei, Rechthaberei, Hass und Streit, Mord und Totschlag. Wie wir Menschen zur Sucht neigen, so neigen wir zur Esotherik und Magie und Religionen stillen dieses Bedürfnis. Gott übrigens ist das egal, denn sein Wille geschieht, ob es uns passt oder nicht. Und kein Wesen bekommt eine Extrawurst. Gott liebt Yrsinia pestis, den Pesterreger, nicht weniger als den Menschen. Und wie die Hiobgeschichte zeigt, schützt uns Frömmigkeit und das einhalten religiöser Gebote nicht vor Unheil. Und auch wenn Hiob von göttlicher Seite Schadenersatz erhielt seine Frau und seine Kinder waren trotzdem tot.
Interessant zu lesen. Und was ja ein Ding ist, das man atheistische Schüler zur Teilnahme am moslemischen Religionsunterricht zwingt. Und das funktioniert? Ich meine, auch aus Sicht der Lehrer. Das kann doch ganz schön anstrengend sein stell ich mir vor, so in seiner Klasse einen mit nicht ausgeschaltetem Menschenverstand zu haben. Ich meine so Sachen wie, “natürlich wollte Mohammed das so mit dem mehrmals am Tag auf den Boden hinschmeissen und beten. Er war ja schließlich Teppichhändler”. Und “Wie konnte er auf diesem Flügelwesen in den Himmel reiten Herr Lehrer? Ist das nicht irgendwann im luftleerem Raum geplatzt?”
Sie haben das Kernproblem offenbart, Herr Dener. Der Koran ist arabischen und nicht türkischen Ursprungs. Das ist keine native türkische Kultur, was die AKP da von den Türken einfordert, sondern die fortlaufende Unterwerfung der Türken unter die Araber. Aus AKP Regierungskreisen war in letzter Zeit mehrfach zu hören, die Unterstützung der türkischen Opposition durch den Westen wäre ein versuchter Staatsstreich. Nein, es ist genau umgekehrt: Der Staatsstreich durch den arabischen Islam in der Türkei hat schon vor Jahrhunderten stattgefunden und findet seit Erdogans Machterschleichung ihren neuen Höhepunkt. Die AKP macht keine Politik für die Türken, auch wenn sie das immer behauptet, sondern für die radikalen Araber. Was sich ja auch bei der finanziellen “Unterstützung” der Türkei durch Katar zeigt. Die derzeitige türkische Regierung ist eine Marionettenregierung der Araber. Im Westen sehen wir das in der Tendenz auch. Da sind mittlerweile viele Regierungen im Amt durch Allahs Gnaden. Oder seien wir präziser: Die kaufen sich hier überall ein und haben deshalb überall das sagen. Und das gilt insbesondere für all die Länder, die ihre Wirtschaft globalisiert haben oder gerade dabei sind. Die Niederschlagung des säkularen Militärs und die Machtübernahme der AKP in der Türkei war kein Zufall. Das war von langer Hand geplant. Irgendwie muss ich in dem Zusammenhang immer wieder an Nazideutschland denken, denn Hitler war ja auch kein Deutscher, sondern Österreicher. Wilhelm II. war Deutscher. Aber den hat man abgesägt und durch einen Export aus dem Ausland ersetzt, der alles an die Wand gefahren hat. In der Türkei von heute ist das durchaus ähnlich. Da wird aus AKP Kreisen andauernd eine türkische Lebensweise und ein türkischer Nationalismus propagiert, der gar nicht türkisch, sondern arabisch ist. Es wird Zeit, dass sich die Türken in zwei Wochen von der Fremdherrschaft durch die Araber befreien.
Irgendeinen Unfug nachplappern, den man nicht versteht, ist kein Vorrecht des Islams. Generationen von Messdienern mussten das Stufengebet oder das Confiteor auswendig lernen und, ohne jede Kenntnisse der lateinischen Sprache, während der Messe lautmalerisch vor sich hin murmeln. Und die Gemeinde vor dem Altar brabbelte mit. Niemand verstand, was er da eigentlich sagte. In dem katholischen Kuhdorf, in dem ich aufwuchs, waren in den Fünfzigern und Sechzigern “fromme” Bürger weit angesehener als gebildete. Der einzige Unterschied zu einem anatolischen Dorf bestand darin, dass man damals im Saarland schon Elektrizität und fließendes Wasser hatte.
In der USA gibt es das Phänomen der Kinder-Prediger. Es betritt ein geschniegeltes 5 jähriges Kindlein die Bühne und predigt Gottes Wort aus der Bibel, mal lieblich lispelnd, mal zärtlich lächelnd, mal zücken die flammenden Worte eines zürnenden Gottes aus seinem kleinen Munde, wie des Engels scharfes Schwert, das Adam samt sein sündig Weib aus dem Paradies vertrieb. Mal zwitschert das unschuldige Stimmlein von der himmlischen und der irdischen Liebe, mal ist sein ernstes Mündlein eine sprudelnde Quelle altväterlicher Weisheit, mal offenbart sich seine reine Seele Engelsgleich, mal will es aufs Töpfchen, mal muss es Pipi. Ekstatisch beklatscht von trampelnden, kreischenden, feisten, farbigen Mammis, betenden, weiß-bärtigen Onkel Toms und Uncle Ben’s. Hallelujah! Durch unser Kindlein spricht der Herr! Fragst du das Kindlein nach Jesulein, nach Mariens Herzelein, so plappert es fromm darein und du merkst, dass es nichts von alldem versteht.
Ich hatte vor einiger Zeit einen türkischen Kollegen, dessen Einstellung zur Religion heute wohl eher selten geworden ist. Der Mann sagte: “Ich gehe in die Moschee und ich gehe ins Fußballstadion, trinke dort ein Bier und esse eine Bratwurst. Allah hat sich nie beschwert”
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