Daß »sozialistische Träumereien und Schlimmeres in Deutschland wieder fröhliche Urständ feiern« hat definitiv nichts mit fehlenden Gedenktagen zu tun. Was an einem taktischen Pakt zweier Despoten, so bedeutsam er historisch ist, gedenkenswert sein soll, erschließt sich mir übrigens nicht. Am 23.08.1942 begann der Angriff auf Stalingrad, auch nichts, was eines Gedenkens wert wäre. Es offenbart eine Form magischen Denkens, alles und jedes mit Bedeutung aufzuladen. Irgendwie mittelalterlich das. Hat jemand heute Geburtstag? — Wenn ja, genießen Sie ihn völlig unbeschwert. :-)
“Bis heute bleibt das Datum [Hitler-Stalin-Pakt] ... wenig beachtet.” Ich denke auch, dass wir in Deutschland nur noch Gedenktage haben sollten, die uns 100 %ig deprimieren. Weg mit Himmelfahrt, Fronleichnam, Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Ich will nur Auschwitz, Hitler, Judenvergasungen, Kolonialmorde, Hexenverbrennungen, Reichspogromnächte, Merkels Geburtstag, Warschauer Getto, Selbstmorde aus politischer Verzweiflung, Überfall auf Polen, Partisanen-Erschießungen, Atombombenabwürfe, und jetzt natürlich den Hitler-Stalin-Pakt. Da müsste es doch genug Material für 365 Tage im Jahr geben. Einige Tage könnte man zur Not doppelt belegen.
Der Pakt ist einer der Beweise dafür, daß die These Erich Noltes von der engen ” Verwandschaft” zwischen rechtem und linkem Faschismus stimmlich ist. Natürlich will man das in diesem Lande nicht wahrhaben und “unter den Tisch kehren”. In der “DDR” wurde der Pakt totgeschwiegen, heute relativiert man ihn, aus gutem Grund ! ( ist eigentlich banal) Einen schönen Sonntag noch.
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