So viele Menschen sollen nach einer Studie von “Lancet” seit dem Sturz des Saddam-Regimes durch die angloamerikanische Koalition im Frühjahr 2003 im Irak umgekommen sein—eine Zahl, die seither mit allen Mitteln der Statistik zerpflückt worden ist.
Christopher Hitchens aber fragt: Was, wenn diese entsetzliche Zahl genauso stimmen würde? “Lancet” behauptet ja keineswegs, dass diese 654 965 Menschen von Amerikanern und Briten getötet worden seien; auf ihr Konto gehe höchstens ein Drittel der Opfer. Die anderen zwei Drittel gehen auf das Konto der Anhänger von Abu Mussab el-Zarqawi, Muqtada el-Sadr, sunnitischen Todesschwadronen und schiitischen Milizen.
Wie viele derer aber, fragt Hitchens, die von amerikanischen und britischen Soldaten getötet wurden, sind dadurch daran gehindert worden, Moscheen in die Luft zu sprengen, Gefangene vor der Videokamera zu enthaupten, während der “rush hour” Autobomben zu detonieren, Pipelines zu zerstören, humanitäre Hilfskräfte umzubringen und zu religiösem Bürgerkrieg anzustiften? “... who is to say how many people were saved from being murdered by the fact that the murderers were killed first?” Die Zahlen von “Lancet”, schließt Hitchens, sind mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit übertrieben. Aber sie zeigen, was aus dem Irak werden könnte, wenn die Amerikaner sich von dort zurückziehen.