News-Redaktion / 09.03.2023 / 15:00 / 0 / Seite ausdrucken

61 Prozent für die Wiedereinführung der Wehrpflicht

Mehr Ältere als Jüngere sind für eine solche Dienstpflicht und mehr Frauen als Männer würden nur die Letzteren dazu verpflichten.

Nach einer Umfrage soll sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) für die Wiedereinführung der Wehrpflicht aussprechen, meldet presseportal.de. Das ist das Ergebnis einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. 43 Prozent der Befragten fänden außerdem, dass eine künftige Wehrpflicht für alle Geschlechter gelten sollte, immerhin 18 Prozent würden aller Geschlechtergerechtigkeit zum Trotz eine Wiedereinführung nur für Männer bevorzugen. Nur 29 Prozent der Deutschen sind demnach komplett gegen eine Neuauflage der Dienstpflicht.

Eine jeweils stärkere Zustimmung als Ablehnung zur Wiedereinführung der Wehrpflicht findet sich unter den Anhängerschaften aller im Bundestag vertretenen Parteien. Am beliebtesten sei die Neuauflage unter der Wählerschaft der SPD: 53 Prozent sprächen sich hier für eine geschlechtsunabhängige Wehrpflicht aus, weitere 18 Prozent würden eine Dienstpflicht bevorzugen, die nur für Männer gelte. Dahinter folgten die Anhänger von AfD und Union, die ebenfalls eine für alle Geschlechter geltende Wehrpflicht bevorzugen (46 Prozent beziehungsweise 41 Prozent). Unter den Sympathisanten dieser beiden Parteien findet jedoch auch die Wiedereinführung der Wehpflicht nur für Männer mit jeweils 25 Prozent größeren Anklang als bei denen der anderen im Bundestag vertretenen Parteien.

Bei der Wählerschaft der Grünen (12 Prozent) und der Linken (14 Prozent) sind nur 12 beziehungsweise 14 Prozent für eine geschlechtsabhängige Dienstpflicht nur für Männer. Grünen- und Linken-Anhänger zeigen sich auch grundsätzlich etwas skeptischer gegenüber der Wehrpflicht als die der anderen Parteien: 41 Prozent der Grünen- und 38 Prozent der Linken-Wähler lehnen ihre Einführung ab. Jedoch überwiege auch bei diesen Parteien der Anteil derjenigen, der sich für eine geschlechtsunabhängige Dienstpflicht ausspricht (Grüne 44 Prozent, Linke 43 Prozent).

Ähnlich sieht die Situation bei der Anhängerschaft der FDP aus. 40 Prozent bevorzugen hier eine für alle Geschlechter geltende Verpflichtung zum Wehr- beziehungsweise Zivildienst, während 22 Prozent eine Dienstpflicht nur für Männer bevorzugen. Jeder dritte FDP-Sympathisant (33 Prozent) sei generell gegen eine Wiedereinführung.

Vor allem befürworten allerdings diejenigen die Dienstpflicht, die es selbst nicht betrifft, nämlich die Älteren. Bei Personen ab 60 Jahren ist die Zustimmung höher als bei jüngeren Wahlberechtigten zwischen 18 und 39 Jahren. Außerdem sei unter den Älteren vor allem der Anteil derjenigen, die sich für eine geschlechtsunabhängige Wehrpflicht aussprechen, mit 47 Prozent deutlich höher als bei den Jüngeren (39 Prozent). Die Ablehnung der Wehrpflicht sei aber bei beiden Altersgruppen eine Minderheitenposition, auch wenn sich die Jüngeren (33 Prozent) deutlich skeptischer gegenüber der Dienstpflicht äußern würden als die Älteren (22 Prozent).

Natürlich sind auch die Geschlechterunterschiede interessant. Zwar würden sowohl Männer als auch Frauen die Neuauflage der Dienstpflicht mehrheitlich begrüßen. Aber auch hier zeigt sich, dass es die Meinungsbildung offenbar schon beeinflusst, ob man betroffen sein könnte. Für eine geschlechtsunabhängige Dienstpflicht sprechen sich mit 36 Prozent deutlich weniger Frauen aus, als bei den männlichen Befragten (49 Prozent). Dagegen ist bei den weiblichen Befragten der Anteil derjenigen etwas größer, die in Sachen Wehr- und Zivildienst ausschließlich Männer in der Pflicht sehen wollen (21 Prozent bei Frauen, 15 Prozent bei Männern).

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