In unserer Clique ende der 1950-ziger Jahre gab es oft kontroverse Diskussionen über die Qualität der Songs zwischen ELVIS und BUDDY HOLLY. Meine Sympathien waren mehr bei Buddy Holly weil ich seine Songs melodischer (z. B. “Peggy Sue got married”) fand und auch seine Stimme angenehmer in meinen Ohren klang! Zu den Songs von Elvis bekam ich dann in den 1960-ziger Jahren mehr Zugang (“I can’t help falling in love with you”, “Kiss me quick” etc.), da war Buddy Holly leider schon tot (durch einen Flugzeugabsturz 1959 ums Leben gekommen)! Aber einen Song von Elvis aus den 1950-ziger Jahren möchte ich noch hervorheben, dass ist der Song “Don’t” von 1958! Mit diesem Song hat Elvis bewiesen, dass auch “Weiße” Soul-Musik singen können!
Der Rock’n'Roll und der Rhythm and Blues der 50er war die Musik der Freiheit. Schwarze und Weiße haben getrennt voneinander Bestleistungen vollbracht. Eine großartige Musik. Auch jetzt noch. In den 60ern kam die Musik des Protestes dazu. In den 70ern gab es dann nur noch Kommerz. Die ausgeführten Stücke von Evis Presley erscheinen mir so als Kommerz. Anfang der 70er fingen die Mitglieder von Velvet Underground und Pink Floyd an, neue Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen. Eine wirkliche Synthese zwischen weißer und schwarzer Musik gab es übrigens meiner Meinung nach nie. Es war eine gegenseitige Befruchtung. Wenn Bill Evens bei Miles Davis spielte und diesem beeinflusste oder wenn sich die Rolling Stones den Rhythm and Blues der Schwarzen angehört haben, dann haben sich Himmel und Erde geküsst und es kam große Musik dabei raus. Aber es war nie ein Zusammenfließen.
Suspicous Minds und In the Ghetto sind für mich allerdings in meiner Top 100. Sehr später Elvis.
JOCHEN SELIG, Lennon war ein linker Spinner und vor Elvis war ne ganze Menge !
@Harald Unger : Auch für mich, Jg. ‘60, erschien Elvis’ Musik zu alt, irgendwo bei Musikantenstadl regierend, etwas für rüstige/junggebliebene Rentner. Ab 1970 dominierte Rock, z.B. Jethro Tull “Locomotive Breath”. Die Zeit war über Elvis einfach hinweggegangen. Rock und die Nachfolger Punkrock/Grunge sind allerdings auch die letzten musikalischen Entwicklungen; die letzten 20 Jahre befinden sich in einer Endlosschleife mit Innovationswert gleich Null. Rock kann inzwischen unter “Klassik” eingeordnet werden, wer hätte das jemals gedacht.
Auch Elvis würde gegen Trump wüten, wie all seine lebende Kollegen *: ” ;`’ ° <>-_=)(!”§$%&/? innen.
Mit Elvis konnte ich noch nie viel anfangen. Mit dem geht’s mir wie Habeck mit Deutschland. Elvis war mir Anfang der 1960er Jahre mindestens so supekt wie Perry Como mit den Gästen seiner Shows wie z.B. Lionel Hampton oder Frank Sinatra, die regelmäßig Samstagnachmittag über die 33 sw-Bildröhre flimmerten. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich zu Hampton und Sinatra eine 180°-Wende herbei führen können. Bei Elvis ist mir das nicht gelungen. Und wird wohl auch nicht mehr gelingen. ++ Eine wirklich hörenswerte Version von “I wash my hands…” gibt es auf Youtube übrigens von Grateful Dead. Live 1971. Da geht die Post ab, auch wenn die Jungs nicht so ganz textsicher waren, was sie aber ganz locker kaschierten. Wie gut, daß sich über Geschmack nicht oder auch ganz vortrefflich, je nach Sichtweise, streiten läßt. ++ Auch ich habe ein ganz persönliches 50-jähriges Jubliläum. In der ersten Jahreshälfte 1971 kaufte ich das Longplay “Johnny Winter and” Live. Was ich mein Leben lang wie einen Schatz hütete und heute noch kratzerfrei auf meinem Marantz abspielen kann.
Man kann Elvis mögen, oder aber auch nicht. Mit Sicherheit gab es bessere Rock ‘n Rolle. Ich denke da an Chuck Berry, um nur Einen zu nennen. Allerdings als alter Classic und Southern Rock Fan ist Elvis Country (es gibt übrigens zwei verschiedene Versionen dieser Platte mit unterschiedlichen Covern) und insbesondere I washed my hands with muddy water eine empfehlenswerte und sehr gute Scheibe, die man auch Nicht Elvis Fans empfehlen kann.
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