In Deutschland wurden seit Beginn der Impfkampagne vor 13 Monaten 42,6 Millionen mehr digitale Impfzertifikate ausgestellt als Corona-Impfdosen verabreicht, meldet n-tv.de. Bis zum vergangenen Freitag seien demnach 204,7 Millionen digitale Zertifikate über erfolgte Corona-Impfungen ausgegeben worden. Das hätte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) mitgeteilt. Allerdings seien dem Ministerium zufolge bis zu diesem Montag "nur" 162,1 Millionen Dosen für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen injiziert worden, also 42,6 Millionen weniger.
Das Ministerium sehe dem Bericht zufolge in der Differenz allerdings weder einen Hinweis auf Fake-Impfpässe noch auf millionenfach nicht gemeldete Impfungen. Ein Ministeriumssprecher habe gegenüber der NOZ von "verschiedenen Gründen" gesprochen. Zum einen wären "insbesondere zu Beginn der Anwendung viele Zertifikate automatisch durch Impfzentren erstellt und an die geimpften Personen geschickt" worden, während sich die betroffenen Personen vielleicht schon ein Zertifikat in einer Apotheke geholt hätten. Des Weiteren könnten Zertifikate "auch mehrfach ausgestellt werden, wenn beispielsweise eine Person ihr Zertifikat verliert".
Allerdings sei dem Bericht zufolge die Diskrepanz in den zurückliegenden Wochen noch erheblich gewachsen. Mitte Dezember letzten Jahres habe der Überhang an Zertifikaten demnach „nur“ 26 Millionen gegenüber aktuell mehr als 42 Millionen betragen.
Unterdessen sollen Fahnder in Frankreich ein Netzwerk von Betrügern ausgehoben haben, dem die Fälschung von 62.000 gefälschten Impfnachweisen vorgeworfen wird, meldet orf.at. Die Ermittlungen einer Pariser Spezialeinheit für Cyberkriminalität hätten zur Festnahme von fünf Personen im Raum Poitiers und Lyon geführt, habe der Sender France Info in der Nacht unter Verweis auf die Polizei berichtet. Drei 22 bis 29 Jahre alte Verdächtige sollten demnach die Daten von 35 Ärzten gehackt haben, um damit falsche Nachweise für Corona-Impfungen zu erstellen. Diese hätten sie dann direkt und über Mittelsmänner weiterverkauft, heißt es in dem Bericht. Die französische Regierung sei kürzlich von rund 200.000 gefälschten Impfnachweisen ausgegangen, die im Land im Umlauf wären. Seitdem für einen vollständigen Corona-Impfschutz eine Auffrischungsimpfung erforderlich sei, wären viele dieser gefälschten Nachweise relativ nutzlos geworden.