Roger Letsch / 28.12.2022 / 12:00 / Foto: Pixabay / 57 / Seite ausdrucken

2022 – Jahr des Doppeldenk

Wir leben im Zeitalter des Doppeldenk, und wer „1984“ aufmerksam gelesen hat, weiß, dass dieses Denken von oben nach unten ausgerollt wird. Einige Beispiele zeigen, wie die westliche Welt im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen das Doppeldenk im Jahr 2022 perfektioniert haben.

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
(Wiener Sprichwort)

Es ist ein politisches Naturgesetz: Immer, wenn der Weihnachtsbaum leuchtet, tritt die im Schloss Bellevue stationierte Phrasenschleuder vor die Kamera und dankt den Bürgern dafür, dass sie der Regierung halfen, die Sonne ein weiteres Jahr von Ost nach West zu bringen.

„Ich bin stolz auf unser Land, in dem so viele Menschen anpacken – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie Verantwortung empfinden für andere und für die Gemeinschaft.“ 

Seit vielen Jahren schon tue ich mir die Weihnachtsansprache nicht mehr an, und da ich das Fernsehen meide, komme ich nicht mal mehr versehentlich in den Genuss. Die Sammlung der „Best-of“-Sprüche in den Medien genügt mir schon.

„Wir sind kreativ, fleißig und solidarisch. Und daraus können wir die Kraft und die Hoffnung schöpfen für das neue Jahr.“

Lässt man das „kreativ“ weg, hat man den vereinnahmenden Teil des Gelöbnisses der Jungen Pioniere, aber es ist wohl müßig, im Phrasenstroh solcher Reden nach wirklichen Informationen zu suchen. Oder ist da doch was, vielleicht in Bezug auf die Ukraine?

„Aber dieser Friede ist noch nicht greifbar. Und es muss ein gerechter Friede sein, der weder den Landraub belohnt, noch die Menschen in der Ukraine der Willkür und Gewalt ihrer Besatzer überlässt.“

Es ist eigentlich nicht an Deutschland, Ziele in diesem Krieg zu definieren oder dem Bundespräsidenten, diese als für uns alle geltend zu formulieren. Alles unterhalb der vollständigen Zurückdrängung der Russen – auch aus der Krim – kann nach seiner Äußerung jedenfalls nicht als akzeptabel gelten. Verhandlungen, gleich welcher Art, schließt das selbstredend aus. Das klingt nach reichlich Entbehrung und Kosten für 2023, und Steinmeier wäre nicht der Präsident der Herzen, wenn er nicht einige salbungsvolle Worte der Hoffnung fände für uns und die vor dem Krieg geflohenen Ukrainer.

„Auch damit setzen wir im Dunkel des Unrechts ein Licht der Hoffnung.“

Vom Licht der Hoffnung zu sprechen, jetzt, da das Licht aufgrund dieses anderen Krieges, dem gegen die Physik, den wir seit Jahren führen, jederzeit ausgehen kann, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Ich bezweifle nämlich, dass die Physik sich mit dem Wort „Gerechtigkeit“ zur Einsicht bringen lässt. Bei allem Kampf in der Ukraine dürften wir den Kampf gegen den Klimawandel nämlich nicht vergessen, so salbadert Steinmeier nur für den Fall, dass Sie oder Sie da hinten das mal wieder vergessen haben. Russland und Klima – unter einem Zweifrontenkrieg macht es Deutschland einfach nicht. Die Kehrtwenden, die es dazu beispielsweise für den Grünen Teil der Ampel braucht, sind atemberaubend. Binnen eines Jahres sind die von „Keine Waffen in Kriegsgebiete“ und „Wir brauchen weder Kohle noch Atom noch Gas“ zu schwimmenden LNG-Terminals und offenen Waffenlieferungen an eine Kriegspartei gelangt, ohne dass deren Zuversicht, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen, auch nur einen Kratzer abbekommen hätte. Das ist widerspruchsloses Doppeldenk wie aus dem Lehrbuch.

Außer dem Glauben ist da nichts

Doch genug der Grünen und des Steinmeier, der wie alle unsere an der Macht befindlichen Politiker verlangt, den Teig der Leistungsfähigkeit des Landes noch dünner auszurollen, auf dass er noch die letzten Probleme auf der Welt bedecken kann. Bei all den Appellen zum Anpacken, Mithelfen und Unterhaken – oder im Bedarfsfall auch nicht anfassen, allein lassen, Ärmel hochkrempeln – stellt sich doch die Frage, ob die Politiker nicht wissen, dass es so nicht geht. Dass sie die Bürger überfordern und ihnen Ziele einreden, die nicht die ihren sind, und dass sie es eigentlich besser wissen müssten. Man sucht nach dem Ziel hinter dem Ziel und muss immer wieder feststellen, dass da nichts ist außer dem Glauben, durch Worte Materie zu bewegen und Naturgesetze zu ändern.

Wir leben im Zeitalter des Doppeldenk, und wer „1984“ aufmerksam gelesen hat, weiß, dass dieses Denken von oben nach unten ausgerollt wird. Die „Partei“, also im weitesten Sinne die an der Macht befindliche Kaste, ist die Quelle des Doppeldenk, dort entsteht es, wird perfektioniert und sanktioniert. Die Akzeptanzprobleme, mit denen diese Denkungsart zu kämpfen hat, entstehen viel weiter unten, bei Ihnen und mir, liebe Leser. Angewandt auf die im Jahr 2022 besonders zahlreichen Volten findet sich Doppeldenk an so vielen Stellen, dass man verblüfft sein muss. Hier zur Erinnerung eine praktische Definition für Doppeldenk aus dem Buch:

„Absichtlich Lügen zu erzählen und aufrichtig an sie zu glauben; jede beliebige Tatsache zu vergessen, die unbequem geworden ist, und dann, falls es wieder nötig ist, sie aus der Vergessenheit zurückzuholen; so lange wie nötig die Existenz einer objektiven Realität zu leugnen und gleichzeitig die Realität zu akzeptieren, die man verleugnet.“

Nachfolgend möchte ich Ihnen einige Beispiele vor Augen führen, wie die westliche Welt im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen das Doppeldenk im Jahr 2022 perfektioniert haben.

Covid-Doppeldenk

Als erstes kommt uns da sicher der Umgang mit den Covid-Impfstoffen und anderen Maßnahmen in den Sinn. Am Anfang stand die aufrichtig geglaubte Lüge von der Wirksamkeit. Zu 100 Prozent verhindere die Impfung Übertragung und Erkrankung. Na ja, sagen wir 90 Prozent… 70 Prozent… 30 Prozent… 10 Prozent? Pfizer wusste von Anfang an, dass es eine Lüge war, und doch glaubten viele aufrichtig daran und tun es bis heute. „Die Wissenschaft“ war in dieser Angelegenheit auch nicht gerade hilfreich. Ein besonders schönes Beispiel für Doppeldenk ereignete sich erst vor wenigen Tagen, als Tanya Lewis, Senior Editor für den Bereich „Gesundheit und Medizin“ beim Magazin „Scientific American“, über ihren ersten positiven Covid-Test berichtete. Da hatte sie es fast drei Jahre lang geschafft, dem Virus aus dem Weg zu gehen, und es am Ende doch bekommen.

In einem langen Twitter-Thread schildert Lewis haarklein, wie streng und konsequent sie all die „von der Wissenschaft“ geforderten Maßnahmen umgesetzt hat, wie sie sich isolierte, Maske selbst dann noch trug, wenn sie allein war. Sie beschaffte sich einen mobilen Luftfilter, nahm jeden Booster mit und hatte am Ende „vielleicht einfach Pech“, weil sie dem Virus dennoch nicht entkam. Die Karawane der Argumentation ist allerdings längst weitergezogen, heute geht es offiziell nur noch um „schwere Verläufe“, und man beginnt bereits zu behaupten, nie etwas über die Verhinderung der Übertragung gesagt zu haben. Lewis ist eine Meisterin im Doppeldenk, leugnet die Existenz einer objektiven Realität (hier: keine der getroffenen Maßnahmen verhindert die Übertragung, auch die Impfung nicht) und akzeptiert gleichzeitig die neue Realität (hier: ich hatte wohl einfach Pech).

Aber wir müssen gar nicht über den Teich gucken, um 2022 als das Jahr des Doppeldenk zu bezeichnen. Da wäre die neue Kampagne zur Booster-Impfung, die in Wien gerade für Kopfschütteln sorgt. Auch hier gilt: Doppeldenk wirkt bei den Machern der Kampagne namens „Boosta“ perfekt, bei den Adressaten hingegen nicht so gut.

Eine randalierende Riesenspritze, die Computer von Schreibtischen wischt, Partys sprengt, Leute an den Ohren zum Impfzentrum schleift oder ihnen Taschen über die Köpfe stülpt. Hier ist der nächste Abstraktionsgrad des Doppeldenk erreicht, weil man nicht mal mehr Argumente braucht, und seien es auch nur erlogene. Es ist die pure, selbstermächtigte Gewalt des „großen Bruders“, dessen Motive nie infrage stehen, denn er ist ja gewählt / Revolutionsführer / die Wissenschaft (Nichtzutreffendes bitte streichen). Da jede ausgereichte Realität bis zur Ausreichung der nächsten gilt und akzeptiert wird, muss sich die Macht nicht mal mehr erklären. Jede Logik oder Empirie ist ausgeschaltet. Wie viele Finger sehen sie, Winston?

Energiewende-Doppeldenk

Hierfür holen wir etwas „aus der Vergessenheit“ und akzeptieren gleichzeitig die Realität, die wir verleugnen. Meister dieses Doppeldenk ist natürlich Minister Habeck, der, nachdem billiges russisches Gas nicht mehr zur Verfügung steht, die Kohlekraftwerke auf Volldampf laufen lässt. Das rettet unsere Energieversorgung zwar nicht langfristig, denn nach Steinmeiers Imperativ „kein Frieden, solange ukrainische Gebiete besetzt sind“ werden wir lange auf dieses Gas verzichten müssen. Doch hindert die Faktenlage Habeck nicht daran, eine Rückkehr zur Kernkraft nach einer kleinen Verlängerung bis April nun gänzlich auszuschließen. Dass die Kohle deshalb gerade eine Renaissance erlebt und wir gleichzeitig am Ausstieg auch aus der Kohle festhalten, dieser Widerspruch lässt sich auch nur unter der Prämisse des Doppeldenk aushalten. In früheren Zeiten waren Politik und Gesellschaft kommunizierende Röhren, und die Gesetzmäßigkeiten von Aktion und Reaktion waren bekannt und geachtet.

Im Deutschland des Jahres 2022 jedoch kappt Doppeldenk die Verbindung der Röhren. So können wir gleichzeitig eine Angebotsknappheit beim Strom und das Propagieren von E‑Autos und Wärmepumpen haben. Wir schaffen es, Kohlekraftwerke wieder einzuschalten und gleichzeitig aus der Kohle auszusteigen. Auch halten wir an unseren Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen fest und schalten die einzigen CO2-neutralen Kraftwerke ab, die wir haben. Wir sollten uns deshalb von dem Gedanken verabschieden, da stecke ein geheimer Plan zur Deindustrialisierung Deutschlands oder womöglich das WEF und der Schwab dahinter. Der Habeck glaubt wirklich, dass sein Plan gelingt, dieses Land durch Luft und Licht mit Energie zu versorgen, die auch immer billiger und zuverlässiger wird. Gefangen im Doppeldenk, kann er die Widersprüche mühelos ausblenden. Es wird gelingen, weil er sagt, dass es gelingt.

Nichts, was wir ihm sagen, keine Berechnung von Gleichgewichten zwischen Angebot und Verbrauch und keine Dunkelflaute kann ihn davon überzeugen, dass er falsch liegt. Geradezu mühelos, so meine Prognose, würde er auch im Fall eines umfassenden Blackouts argumentieren, dass wir einfach bis zur Erreichung einer neuen Realität so weitermachen müssen wie bisher. Er akzeptiert die Realität und kommt deshalb in Talkshows immer so rational rüber, kann sie aber gleichzeitig leugnen und Kernkraftwerke abschalten.

Twitter-Doppeldenk

Schlag auf Schlag kamen die Enthüllungen interner Twitter-Kommunikation in den letzten Wochen. Mittlerweile sind wir bei Nummer acht angelangt, zuzüglich einiger ergänzender Informationen durch die Autoren, und ein Ende ist nicht in Sicht. In Teil sechs beschrieb Matt Taibbi, wie willfährig Twitter als quasi Tochterfirma des FBI agierte und sich für das Sperren und Löschen von Benutzern bezahlen ließ. Die Verstöße gegen den ersten Verfassungszusatz und die Zahlungen in Millionenhöhe sind gut belegt, doch das FBI besteht darauf, dass es sich nicht um Rechtsbeugung und Bestechung, sondern um ganz normale Vorgänge und Aufwandsentschädigungen handelt. Man verlangte also die Löschung von Accounts, dies geschah und das FBI schickte Geld. Für mich sieht das wie ein klassischer Geschäftsvorgang aus, bestehend aus Leistung und Bezahlung. Aber was weiß ich schon. In Teil acht berichtet Lee Fang über die Unterstützung, die das Pentagon für verdeckte Operationen von Twitter erhalten hat. Man bastelte sich spezielle Accounts und bat Twitter darum, diese in der Verbreitung von Inhalten zu bevorzugen oder auf die „weiße Liste“ zu setzten, was sie vor Meldungen und „Faktencheckern“ schützte. Der Verdacht, Regierungen verschafften sich Zugang zu sozialen Netzwerken über Seiteneingänge und Twitter würde vollumfänglich und noch dazu freudig mit Geheimdiensten und dem Militär kooperieren, wurden vollumfänglich bestätigt.

Manche Dinge waren natürlich zu erwarten. Etwa, dass Regierungen und Geheimdienste jede Plattform für ihre Zwecke nutzen. Es war jedoch ein Fehler, zu glauben, dass sie nach denselben Regeln spielen wie alle anderen. Die Manipulation ist umfassend und allgegenwärtig und erstreckte sich im Fall der Zusammenarbeit Twitters mit dem FBI selbst auf Accounts mit einer Handvoll Lesern und offensichtliche Satire. Man sollte also meinen, dass die Enthüllungen und die Beendigung dieser klammheimlichen „Partnerschaft“ mit Geheimdiensten und Regierungsbehörden dazu führten, dass sich die Benutzer – gerade wenn sie politisch oder journalistisch aktiv waren – freier fühlten als zuvor und die Beendigung dieser unstrittig illegalen Praktiken begrüßten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Man sehnte sich nach der unsichtbaren Hand zurück, kaum dass sie abgeschüttelt war.

Wir erinnern uns: „Twitter ist ein privates Unternehmen, die können machen, was sie wollen, und Twitter setzt nun mal seine Gemeinschaftsstandards durch. Wer dagegen verstößt, muss sich doch nicht wundern“ war die Standardantwort auf zwei Vorwürfe. Erstens: Twitter lösche mit Vorsatz und politischer Schlagseite. Zweitens: Staatliche Stellen nutzten Twitter (und andere Kanäle) quasi unter der Hand, um jene Zensur zu betreiben, die ihnen die Verfassungen der meisten westlichen Demokratien verbieten.

Wie ausgewechselt erleben wir die Argumentation nach der Übernahme durch Elon Musk. Nicht nur Sawsan „Elon Musk ist gefährlich“ Chebli zeigte sich fassungslos, als Musk einige Journalisten für sieben Tage sperrte. Nun darf man nicht glauben, dass das Argument von vorgestern, dass Twitter ein privates Unternehmen sei, welches machen könne, was es wolle, und die Tatsache, dass die fraglichen Journalisten tatsächlich gegen eine der Twitterregeln (Doxxing) verstoßen hatten, noch Gültigkeit hätte! Gefangen im Doppeldenk, kann man jede beliebige Tatsache vergessen, wenn sie unbequem ist, und dazu gehören immer auch die Prinzipien von gestern oder die richtige Antwort auf die Frage, wie viele Finger jemand hochhält.

Einer der Kommentare unter Cheblis Tweet (ja, man twittert noch) brachte sogar die alte Idee eines „Bundestwitter“ ins Spiel. Es sei einfach eine schlechte Idee, dass „quasi-infrastrukturelle öffentliche Räume“ von fragilen Egos wie Elon kontrolliert würden. Was die bereits bestehenden Monopole über andere öffentliche Räume angeht, seien es nun Infrastruktur oder Medien, macht man sich hingegen keine Sorgen. Doppeldenk also auch hier, wo man Twitter einer gemeinschaftlichen Allmende zuschlagen möchte, weil sich der Staat ja auch schon so gut um die bestehende Allmende aus Straßen, Brücken, Netzen, Grenzen und vielen anderen materiellen und immateriellen Dingen kümmert.

Holen wir uns die Realität zurück

Ich breche hier ab, liebe Leser, Sie werden selbst viele weitere Beispiele dafür kennen, dass 2022 tatsächlich der bisherige Höhepunkt in der Verbreitung von Doppeldenk im besten Orwell’schen Sinne ist. Leider ist anzunehmen, dass sich vielleicht die Ausbreitung stoppen lässt, für die Betroffenen jedoch, für all die Habecks, Faesers, Lauterbachs, Scholzens, Faucis oder Bidens jede Hilfe zu spät kommt. Wir werden sie nicht ändern, es würde genügen, sie nicht mehr zu wählen, rechtzeitig auszutauschen oder ihnen mindestens die Aufmerksamkeit zu entziehen.

Matt Taibbi sprach in seinem letzten Newsletter vor Weihnachten davon, dass er gerade an Dokumenten sitze, die auch die Rolle von anderen Unternehmen im Silicon Valley, also Apple, Facebook, Microsoft, LinkedIn und sogar Wikipedia betreffen. „Es stellt sich heraus, dass dies die neuen wichtigsten Geheimdienst-Außenposten des amerikanischen Imperiums sind.“

Und weiter beschreibt er seine Gemütslage der letzten Jahre, die mir sehr vertraut ist, weil ich genauso empfand:

„Irgendwann im letzten Jahrzehnt fühlten sich viele Menschen – so auch ich – durch etwas, das wir nicht definieren konnten, ihres Gefühls von Normalität beraubt. […] Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf verschiedene Nachrichtenereignisse schienen schief zu sein, entweder viel zu intensiv, nicht intensiv genug oder einfach unglaubwürdig. Man las, dass scheinbar alle Menschen auf der Welt der Meinung waren, dass eine bestimmte Sache wahr sei, nur dass sie einem selbst lächerlich vorkam, was einen in eine unangenehme Lage gegenüber Freunden, Familie und anderen brachte. Sollten Sie etwas sagen? Sind Sie der Verrückte? Ich kann nicht der Einzige gewesen sein, der in dieser Zeit psychische Probleme hatte.

Deshalb waren diese Twitter-Dateien ein solcher Balsam. Da ist die Realität, die sie uns gestohlen haben! Sie ist abstoßend, erschreckend und dystopisch, eine grausame Geschichte einer Welt, die von Menschenfeinden regiert wird, aber das ist mir allemal lieber als das abscheuliche und beleidigende Faksimile der Wahrheit, das sie uns verkauften. Ich persönlich habe mich zum ersten Mal seit sieben oder acht Jahren entspannt, als ich sah, dass diese reißerischen Dokumente [die Twitter-Files, Anmerkung d. Autors] als Wegweiser zurück in die Realität dienen könnten – ich war mir bis diese Woche nicht sicher.“

Ein Schleier ist weggezogen worden von der Realität. Wir haben recht behalten, sind nicht verrückt geworden oder hängen Verschwörungstheorien an und ließen uns auch nicht in irgendwelche Ecken drängen, wo man uns leichter erledigen kann. Und das werden wir auch im nächsten Jahr nicht zulassen, wir werden weiter ihre Lügen protokollieren und wir werden das tun, was sie am meisten schmerzt: sie zitieren, ihre Volten kommentieren und ihr Doppeldenk sezieren.

Allen Lesern und Unterstützern von achgut.com und unbesorgt.de wünsche ich all das, was Sie sich für das nächste Jahr wünschen und vornehmen. „Irgendetwas sagt mir, dass das kommende Jahr ein besseres Jahr werden wird“, schreibt Matt Taibbi. Ich hoffe für Sie und für mich, liebe Leser, dass er recht behält.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog „Unbesorgt“.

Foto: Pixabay

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A. Ostrovsky / 28.12.2022

Übrigens ist an radioaktiver Strahlung noch kein Mensch gestorgen. Die haben sich alle totgelacht. Oder das Radium aus den kilometergroßen Absetzbecken und “in Sito Uran-Laugen” ist nicht ins Grundwasser und in die Milch gekommen. Deshalb wird es ja von den Lebensmittelbehörden gar nicht erst kontrolliert, weil es das nicht gibt. Man muss nichts prüfen, was es nicht gibt. Black Lives Matter! Aber nur die! Deshalb kann es gar keine Impfschäden geben, weil auch niemand an radioaktiver Strahlung sterben kann. Im Gegenteil, die ist gesund! Immerhin ist es ja die selbe zynische Macht dahinter.  Die Impfung ist sicher, notwendig und angemessen. Die Zwangsimpfung meine ich! Denn was man nicht sieht, gibt es nicht! Man könnte die Impfärzte zur Geheimhaltung verpflichten und die Impf-Delinquenten unterschreiben einfach, dass sie beim Pieks die Augen zumachen müssen. Den Rest macht die tägliche Hypnose der Propaganda. Wann begreift dieses Volk endlich, dass das nicht erst seit 2020 so ist, sondern seit einem ganzen Menschenalter! Niemand isi an Radioaktivität gestorben, niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen, niemand quält Kinder, das lässt sich niemand nachsagen. Es gibt überhaupt keine Korroption, keine habgierige Lüge, keine faschistische Gewalt, keine Massenverdummung, keine Schuldumkehr. Was wir nur ganz ernsthaft wollen, das schaffen wir auch und umgekehrt gibt es das nicht, was wir nicht sehen. Da kann ich mich gar nicht erinnern. In jedem Werbespot sind zwei Schwarze und ein Diverses PFLICHT. Wieso eigentlich nicht in der Impfwerbung. Könnt Ihr noch denken? Hört Ihr noch was? HÖREN? NEIN?

A. Ostrovsky / 28.12.2022

Absolut solider Doppeldenk ist auch die Sache mit den “einzigen CO2-neutralen Kraftwerken, die wir haben”. Es erinnert an das EU-weite Verbot der Glühlampen, was ja mit der CO2-Emission durch Glühlampen begründet wurde, obwohl wir alle wissen, das aus dem luftdicht verschlossenen Glaskörper einer Glühlampe das CO2 gar nicht herauskommen kann. Glühlampenleugner sind genauso schlimm, wie Leugner der Urantagebaue mit ihren büffelstarken Baumaschinen, ihren Megatonnen an Gestein, das erst mechanisch, dann chemisch aufbereitet wird,  dann in rasenden Zentrifugen angereichert wird, nur um damit dann die Flüsse und Ströme des Kontinents gefährlich aufzuheizen. Und dann das ganze umgekehrt in der WAA, hurra. Und dazwischen immer kilometerlange Züge um den halben Erdball. Und Schiffe, die mit Schweröl fahren. Wir stehen solidarisch zusammen, um die Regierung dabei zu unterstützen, dass sie täglich die Sonne im Osten erzeugt und im Westen zur Wiederaufbereitung im Meer abkühlt. Und selbstverständlich macht die Regierung die Gesetze der Physik und der Chemie und der Logik so wie so. Doppeldenker oder Denk-Leugner? Nur weil wir etwas nicht sehen, kann es trotzdem geschehen! Dollhopfsche Parano-Regel der dritten Art.

Hans Wolter / 28.12.2022

Nun ja,Schwurbler wissen das es einen grossen Unterschied zwischen “Absoluter Risikoreduktion” und “Relativer R.” gibt und da wären wir dann bei 1,2%. Aber wie viele Politiker wissen das?Erinnern sie sich noch als Merkel den PCR Test genau falsch herum erklärte und alle im Bundestag geklatscht haben?Auch in der Presse schien es niemand bemerkt zu haben.

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