Es ist noch schlimmer als angenommen: Etwa 16.000 Brücken in Bundeshand sind baufällig. Dieses Problem könnte bis zu 100 Milliarden Euro kosten.
Laut der Organisation Transport & Environment (T&E) sind etwa 16.000 Brücken, die in Bundeshand sind, marode. Diese alten Brücken, oft aus den 1970er Jahren, waren ursprünglich für viel geringere Belastungen ausgelegt. Bei der Zahl der maroden Brücken sind noch nicht mal die Brücken, für die die Bundesländer zuständig sind, mitgerechnet. Dazu zählt etwa die bundesweit bekanntgewordene Carolabrücke in Dresden (Achgut.com berichtete unter anderem hier und hier und hier).
Insgesamt müssten bis zu 100 Milliarden Euro für den Neubau von Brücken auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene investiert werden. Dies würde bereits ein Fünftel des 500 Milliarden Infrastruktur-„Sondervermögen“ aufbrauchen, weitere 100 Milliarden wurde durch Druck der Grünen für Klimaschutzmaßnahmen vorgesehen.
Aktuell führt der schlechte Zustand dazu, dass Brücken oft kurzfristig gesperrt werden müssen, wie zuletzt die Ringbahnbrücke in Berlin. Das Verkehrsministerium plant in den nächsten zehn Jahren nur 4.000 Brücken zu sanieren, während T&E schätzt, dass fast 6.000 Brücken ersetzt werden müssen. Besondere Probleme gibt es in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, wo die Brücken stark beansprucht sind. Auch in Nordrhein-Westfalen, dicht bevölkert und mit intensivem Verkehr, sind viele Brücken bedroht. In Ostdeutschland sieht es wesentlich besser aus als in Westdeutschland, da hier viele Brücken im Zuge des Ausbaus von Autobahnen und Bundesstraßen erst nach 1990 gebaut wurden.