Andreas Schmitt, ein vollgefressener Schwätzer, der sich im Mainstream sonnt. Seine Auftritte einfach widerlich. Ein Lars Reichow ist vom gleichen Kaliber. Diesen Mit sehe ich mir nicht mehr an.
Sehr geehrter Herr Rolf@Lindner, ich verbeuge mich! Dennoch, es ist nur ein Märchen, leider.
“Mainz wie es singt und lacht” war in den Fünfzigern und beginnenden Sechzigern in unserem Elternhaus ein Muss. Meine Eltern, mein Bruder und ich gingen, wir hatten keinen Fernseher, gemeinsam zur Tante Anna um dort einen fröhlichen, ausgelassenen Abend zu feiern. Unvergessen der Bajazz, Dr. Scheu, der Till, Otto Dürr und Schorsch Berresheim als Fra Babbisch und Fr Stuwwelisch, Jürgen Dietz als “Der Bote aus dem Bundestag, Jochen Kunz als “En junge Alde”, “Ernst Neger, die Gonsbachlerchen und, und, und ... Zugegen Dr. Scheu war ein “Rechter” (nein, er war ein liberaler Konservativer, ersatzweise vice versa). Aber er focht mit dem Florett. Meine Familie hat “Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht” bis Mitte der 1990er noch regelmäßig geschaut, als festen Bestandteil unserer Fernsehunterhaltung betrachtet. Aber seitdem ist Schluss. Wir konnten uns die Sendung nicht mehr antun, auch weil auch professionelle “Karnevalisten” auftraten und die politische Missionierung penetrant wurde. Rolf Braun, pointenreich, voller Energie, er möge ruhen in Frieden. Bonnewitz, er möge ruhen in Frieden. Er war ein Linker, aber man konnte über seinen Mutterwitz lachen. Und so manchesmal, durch seine Pointen angeregt, zustimmend nicken. Tempi passati. Andreas Schmitt, “Messdiener” und Sitzungspräsident, ist angestellt bei der Mainzer Bistumsleitung. Wer wundert sich noch? PS: Wie einem die Erinnerung doch Streiche spielt Nachdem meine Frau obigen Text durchgelesen hatte, musst sie meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Mancher der oben angeführten Namen trat erst ab den 70/80ern in die Bütt’. That’s life.
Für SPDler ist am Aschermittwoch noch lange nicht Schluss mit dem närrischen Treiben - da legen die erst so richtig los… Und wenn ich mir die typischen SPD-“Charakterköpfe” so anschaue: “Dr” Gifftei, Frankyboy, Zwinker-Heiko, Rrrraaaalfi, Stinkefinger-Sigi, Scholz & Schulz, Antifa-Esken, A.Nales, Rumpelstilzchen Lindh etc etc etc - die brauchen noch nicht mal mehr eine rote Nase (Schulz sowieso nicht) um saukomisch rüberzukommen…
Seit 2016, also dem ersten Karneval nach der Grenzöffnung, scheint auch Karneval eine zensierte Veranstaltung geworden zu sein. Es dürfen nur noch erlaubte Witze gerissen werden. Jeglicher Spott fährt Einbahnstraße. Lustig gemacht werden, darf sich seitdem über Trump, nochmals Trump, die AfD, nochmals AfD, über Rechts allgemein, über Nazis, über Ewiggestrige, also über die üblichen Verdächtigen. Über alle Anderen sind nur harmlose Scherze erlaubt. Deutscher Humor hatte ja schon immer einen ernsten Beigeschmack. Es fehlt zumeist die Kunst, über sich selber lachen zu können. Doch mittlerweile bekommt sie zudem einen hasserfüllten Beigeschmack. Gab es eigentlich in der DDR Karneval? Ich stelle ihn mir ähnlich vor. Das Propagandaministerium muss immer mitlachen können. Alles Freche wurde der politischen Korrektheit geopfert. Und politisch korrekter Humor kann gar keiner sein. Im Alltag tut sich der Deutsche oft schwer mit dem Lachen. An Karneval kastriert er dieses „Recht“nun freiwillig. Wie schade. Ein Narr kennt keine Tabus. Er belehrt nicht, sondern schaut dem Volk aufs Maul. Er erzieht nicht, sondern zieht den Mächtigen das linke Standbein weg, demaskiert sie, offenbart ihre großen und kleinen Lügen, entlarvt Heuchelei. Doch der deutsche Karneval hat sich einen Maulkorb verpasst. Und lacht nur im Sinne der Macht, der Partei, der Regierung. Meine Güte, was haben wir geschafft?
Die politischen Büttenredner wollen der Obrigkeit gefallen. Ganz und gar im Gegensatz zum Ursprung der Fassenacht und des Karnevals. In dieser Gefallsucht gleichen sich Narren und ÖRR.
Das gesamte Unterhaltungsgewerbe war schon immer abhängig von seinen Geldgebern. Während sich die Hochkultur unter den Fittichen des Adels und des höheren Bürgertums entwickelte, wanzte sich die spätere Massenunterhaltung der Moderne der letzten 200 Jahre an die öffentlichen Töpfe heran und erschuf dafür komplette Strukturen, in denen Autoren, darstellende Künstler, Produktion, PR, Agenten usw bis heute ihren Unterhalt verdienen. Der Sitzungskarneval ist da keine Ausnahme, sondern genauso Teil der durch finanzielle Abhängigkeit kontrollierten Opposition, die sich aus öffentlichen Töpfen finanziert. Diese Situation findet sich überall: in Schulen, Universitäten, Verbänden, Gewerkschaften usw. Der Bürger hat sich in so ziemlich jedem Bereich seine Souveränität abkaufen lassen. Die Folge ist Gleichschaltung. Was erwartet man also von der Mainzer Prunksitzung im Umfeld des Lerchenbergs?
Die Dümmlichkeit von Leuten wie Andreas Schmitt ist nicht zu ertragen. Die Deutschen hattem mal Humor, bevor die Ostschenkelklopfer Einzug gehalten haben. Und die haben stilsicher ihr Niveau okkupiert. Mainz bleibt wirklich Mainz. Aber die AfD hat dengleichen Pferdefuß, das Angebot der Polarisierung anzunehmen und freiwillig das Narrenkostüm der Rechten überzuziehen, dafür bin ich Gauland sicher nicht dankbar. Die Neuen Rechten sind Mikroterroristen, denn ihre “Provokationen” sind genau das Hilfsmittel der Regierenden, um unsere Steuern in den Kampf gegen Rechts zu stecken und ständig die Gesetze zu verschärfen. Wissen die das alle nicht besser? Die sind beratungsresistent in Tateinheit mit Selbstquälerei. - Der Mainzer SPD-Filz wird nicht anders sein als der Kölner, Berliner usw. Beim Müllskandal in Köln hat die gesammte SPD ihre Hand aufgehalten. Na ja, egal, ich übe mich jetzt in der Kunst des stilvollen Verarmens. Erfolg ist: Von Niederlage zu Niederlage zu gehen und dabei nicht den Enthusiasmus zu verlieren. Vielen Dank, Alexander von Schönburg.
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