Im günstigsten Fall gehen Entschlussfreudigkeit und Gewissenhaftkeit auch zusammen. Bei Piloten etwa, sind beide Qualitäten gefragt. Oft tun sich gerade sehr gewissenhafte Menschen schwer, Entscheidungen zu fällen. Es quält sie regelrecht, wenn sie sich entscheiden müssen. Denn die getroffene Entscheidung könnte sich ja im Nachhinein als die Falsche erweisen. Diese Menschen planen lieber, als dass sie umsetzen. Informieren sich lieber, als den ersten Schritt zu tun. Nicht selten bleibt es dann bei der Planung. Angst hält sie davon ab, aktiv zu werden. Sie haben Angst etwas zu riskieren. Manchmal kann es solchen Menschen helfen, sich bewusst zu machen, dass das Leben kurz ist. Dass selbst die falschesten Entscheidungen keine ewig anhaltenden Konsequenzen zur Folge haben. Es fehlt ihnen häufig an Grundvertrauen. Einigen, die davon betroffen sind, hilft der Glaube an Gott aus der Misere heraus. Denn die hilft Angst zu teilen und dadurch erträglich zu machen. Gebet etwa hilft in solchen Momenten der verzweifelten Entscheidungsfindung, oder kann helfen. Außerdem relativieren sich die Konsequenzen der Entscheidung. Oft auf ein zu vernachlässigendes Mindestmaß. Aber alles vielleicht leichter gesagt, als getan. Ein Versuch schadet nicht.
Das ist mir schon aus meiner Bundeswehrzeit (1975-76) bekannt. Unsere Ausbilder haben uns immer wieder darauf hingewiesen, dass wir in Erfüllung eines Auftrags immer die Freiheit haben, zu entscheiden, wie man das am besten hinkriegt, was im Gegensatz zur amerikanischen Armee steht, wo man einen Befehl nur stur befolgen darf.
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