Und ich dachte immer, die Wahrheit wäre eine Selbstverständlichkeit zwischen den Menschen. Denn welche Kommunikation sollte schon funktionieren und welche Form der Zusammenarbeit oder sonstigen Beziehungen, die immer auf Vertrauen beruhen, sollte schon ansatzweise stabil sein, wenn man zum eigenen Vorteil lügt? Muss man das so lange ausführen? Zudem sind jene Menschen leicht zu durchschauen, die einfach nur etwas “für sich” erreichen wollen, es steht ihnen in der Regel auf die Stirn geschrieben. Und wer lässt sich schon mehr als einmal belügen und betrügen und wer kommt auf der anderen Seite dauerhaft mit dieser Masche durch? Dafür braucht man keinen tieferen religiösen Sinn, man braucht nur etwas Lebenspragmatismus. Der gesamte Ruf eines Menschen beruht auf seiner Verlässlichkeit, also wer würde diesen für einen einmaligen Vorteil aufs Spiel setzen? Manchmal sind die Erklärungen hier wirklich seltsam. Es kann ja sein, dass in bestimmten Kreisen die Lüge selbstverständlicher sein mag als die Wahrheit, aber ich würde nicht vermuten, dass man dort sehr erfolgreich ist. Es sei denn, man wäre direkt Teil der Mafia.
Im Deutschen gibt es zwei sehr wahre Sprichworte: “Lügen haben kurze Beine” und “Lügner brauchen ein gutes Gedächtnis”. Was das meint, ist klar: Man kann sein Leben nicht auf Lügen aufbauen, weil die Wahrheit irgendwann immer ans Licht kommt. Dies gilt umso mehr, je mehr Lügen es werden und je größer sie sind. Denn dann (das nächste Sprichwort) “Fällt das Kartenhaus in sich zusammen”. Jetzt gibt es leider ein internationales Phänomen, dass sich verschiedene Regierungen dieser Welt gegenseitig im Lügen unterstützen, damit deren Völker nicht merken, dass sie von den eigenen Machthabern belogen werden, denn die meisten Normalbürger auf diesem Planeten ohne Erfahrung im Sicherheitsapparat oder der Spitzenpolitik verstehen die größeren politischen Zusammenhänge nicht und betreiben bei der Demokratie einfach Outsourcing. Sie wählen also jemanden, der den Job für sie erledigen soll. Wenn es bereits kräftig rappelt, ist dass dann dummerweise “der starke Mann”, der das dann übernehmen soll und leider nicht “der intelligente Mann”. Und das sorgt dann dafür, dass das internationale Lügengeflecht immer dichter wird und am Ende alle aufeinander schießen, weil sie eine Wahrheit annehmen, die gar nicht die Wahrheit ist, sondern ein fatales Geflecht von Lügen, das “der starke Mann” dann meist mit brachialer Gewalt vom Tisch fegt. Viel sinnvoller ist aber die langsame Reduktion der Lügen und ihre Ersetzung durch neue echte Wahrheiten auf einer neuen gemeinsamen Basis. Das erfordert viel lokales und dezentralisiertes Feingefühl, ist aber letztlich besser, als das gesamte Lügengebäude einfach durch einen Weltkrieg aus der Welt zu räumen. Die Lügen müssen dabei langsam und in kleinen Dosen aus der internationalen Gemeinschaft ausgeschlichen und durch eine gemeinsame Wahrheit ersetzt werden. Und was den Titel des Artikels betrifft: Es gibt leise Kanäle, da kann man reden und dann an den folgenden Taten sehen, wer sich an die Absprachen hält.
Wem hilft denn die Wahrheit, wenn alle vollkommen verrückt geworden sind und alles mögliche glauben? Z.B., dass jemand mit etwas oder wenig Fieber das “Marburg-Virus” hat. Wird aber erstmal überall im Mainstream verbreitet, danach wird es Entwarnung geben. Und manche schreiben, entgegen der 24 % bewiesenen Letalität von 88 %. Hauptsache Angst und Panik verbreiten. Wahrheit? War gestern…
Sinnvoll ist also nicht das Gleiche wie zweckmässig. Was unterscheidet den Sinn vom Zweck? Mein Sprachgefühl sagt mir, dass der Zweck etwas Kurzfristiges, Konkretes und Unmittelbares ist, während der Sinn etwas Ewiges, Übergeordnetes, etwas Abstraktes, Metaphorisches ist. Wer zweckmässig handelt, erreicht ein bestimmtes Ziel. Wer sinnvoll handelt, geht in die richtige Richtung.
Danke für die Inspiration, Mr. Peterson! Ich sehe mir gern Ihre Vorträge und Interviews auf yt an. Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass die Wahrheit ein schnelles Pferd braucht. Das hindert mich aber nicht daran, diese immer wieder mal auszusprechen. Mein Motto ist: Ich lüge nicht. Aber nicht, weil ich so einen feinen Charakter habe, sondern, weil ich mir dann ständig merken muss, wem ich was genau erzählt habe und wem nicht. Und das ist für mich reine Zeitverschwendung und Verschwendung von Hirnkapazität. Damit kann ich viel bessere Dinge anfangen! Ich wünsche Ihnen alles Gute!
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