Ja, früher habe ich Tag und Nacht geochst, um das ganz große Ding zu schaffen, habe oft gedacht, ich kann das alles und es muss unbedingt gut sein. In dem Maße, wie das erst bedeutungslos und dann sinnlos geworden war, ist das Triviale wichtig geworden. Heute freue ich mich, vor sieben aus den Federn zu kommen, nicht zu faul zum Waschen, Zähneputzen und Rasieren gewesen zu sein und die Freude an der Existenz nicht verloren zu haben. Es ist dazu weder nötig, zu verstehen, noch verstanden zu werden. Von niemandem. Das eigentliche Leben ist trivial.
Das sind jetzt, glaube ich, mehrere Baustellen. Schiefer Haussegen, Trivialität, falsche und richtige Zeitrahmen. Gehen wir doch einfach mal davon aus, es gebe keine Zeit. Das ist nicht einfach vorzustellen? Jedenfalls ist, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, schon einmal nicht trivial. Bleibt die offene Frage des Haussegens. Warum hängt der denn schief? Ich schlage vor, die Streitpunkte systematisch durchzugehen und drüber zu sprechen. Wäre auch nicht trivial und die dafür geopferte Zeit, ist nicht vergeudet. Alles gar nicht so kompliziert.
Was ist trivial. Für mich die Bauerkalender-Fillosoffie von Herrn Peterson, dem ja hier unverständlicherweise viel Platz eingeräumt wird.
Wenn ich gewohnheitsmäßig zu dem Ergebnis komme, dass mein Wirken bedeutungslos ist, hilft mir der aufgezeigte Lösungsansatz allerdings nicht wirklich. Denn dann hieße es ja mit Blick auf den Gewohnheitsfaktor trotzdem “Und täglich grüßt das Murmeltier”. Oder übersehe ich insoweit etwas?
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