Liebe ist nicht definierbar. „All you need is love“ kann man getrost mit „Uah uah“ übersetzen.
„Naja, ich würde mal sagen, das ist überhaupt die Grundvoraussetzung für die Annahme, dass Gott Liebe bedeutet.“ Wenn religiöse Grundeinstellungen in Gedankengänge einfließen, verlieren Gedanken ihre Klarheit und Logik. Es ist wie das Gießen einer klebrigen Soße in ein klares, sich zielgerichtet bewegendes Wasser. Als religiöser Mensch fühlt man sich dann wohl, weil man sich wieder in seiner gewohnten Gedankenwelt befindet, die man zu seiner geistigen Heimat erkoren hat. Doch das Ergebnis ist, in Dummheit gefangen zu sein. Gedanken sind kein Ziel, stellen keine Liebe dar, sondern sind nur Mittel zum Zweck. Der Zweck besteht darin, das Leben zu meistern. Gott ist kein Wesen. Es gibt etwas, was sich logisch nicht vollständig erklären lässt. Es betrifft den Ursprung der Welt, dem Verständnis ein zeitlich begrenztes Leben zu führen, dem Erfassen der tieferen Logik, die dahinter steht. Das kann man, wenn man will, Gott nennen. Da tausende Jahre menschlicher Existenz nicht ausgereicht haben, zu klären was „Gott“ ist, sollte man sich davon verabschieden, es gedanklich erfassen zu können. Sinnvoller ist es, die Gedanken einmal zur Ruhe kommen zu lassen, um Abstand von ihnen zu gewinnen und vielleicht einen Hauch davon zu spüren, was jenseits der Gedanken liegt. Dazu braucht man einen klaren, unvoreingenommen Geist. Mit religiösen Überzeugungen bekommt man das Gegenteil davon.
Die Entwicklung von Liebesfähigkeit und die Bewusstwerdung des Wahren mögen sich gegenseitig bedingen, das Eine kann ohne das Andere nicht. Fehlt das Eine, kann auch das Andere nicht sein. Ein liebesunfähiger Mensch kann wohl auch die Wahrheit nicht leben. Ein Mensch, der in der Wahrheit steht, muss wohl lieben. Wer nicht ahnt, was Wahrheit ist, fragt wohl mit Pontius Pilatus : „Was ist Wahrheit?“. Er verweilt im „nicht-propositionalem Raum“. Durch sein Festhalten am „Konkreten“, das einzige Fundament des Atheisten, bleibt ihm womöglich die Erkenntnis des Wichtigeren (der Wahrheit) verwehrt. Jedoch muss auch der „Religiöse“ aufpassen, dass er nicht an der Oberfläche, an Ritualen, an Äußerlichkeiten festhält, die wiederum nur „das Konkrete“ ersetzen. Ob er sich auf dem richtigen Weg befindet, erkennt er möglicherweise an seiner eigenen Liebesfähigkeit. Das könnten die Früchte sein, an denen man ihn erkennt.
Was für ein Schwachsinn, was für ein hohles, pseudointellektuelles Gelaber. Gott ist Liebe. Das tut ja schon beim Lesen weh. Das Wesen Gottes ist schwer zu ergründen? Geht doch mal mit ihm ein Bier trinken. Was Liebe ist? Ein chemische Reaktion, die uns auffordert unserer evolutionären Aufgabe nachzukommen. Und ein leichtes Irresein. Wer mal verliebt war, kann das sicher bestätigen. Woran erkennt man das man verliebt ist? Alle Lieder im Radio ergeben einen Sinn.
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