Ich weiß nicht, ob es wirklich ein Mangel an Religion ist, was zum Totalitarismus führt. Da muss noch mehr mangeln. Also Vernunft ohne Religion? Oder OHNE Vernunft UND OHNE Religion? Ich habe mal die De-Morgansche Regel angewendet.
Man kann hier schnell und prägnant widersprechen. Religion braucht Vernunft nicht, weil beides hat grundsätzlich nichts miteinander zu tun. Man könnte vielleicht sagen, dass ein ausreichendes Maß an Vernunft ein gewisses Maß an Religion erträglich macht und es gibt nun einmal Menschen, die brauchen die Religion. Und wenn einer eine Religion ohne bösartige Anteile gut findet, warum nicht? Aber die Vernunft braucht die Religion nicht. Die Vernunft braucht als Anteil humanistische Vorstellungen zur ethischen Orientierung. Aber Vernunft braucht grundsätzlich nichts anderes, da sie auch in der Lage ist der Emotion gerecht zu werden. Es ging schon immer schief, wenn Religiöse versucht haben, allen anderen die Welt zu erklären. Ich erinnere mich da an diverse Begegnungen mit den Wachturm-Vertretern.
In der Zeit vor der Eisenbahn gab es keine zwei Kirchturmuhren, die synchron gingen. Wenn man mit dem Ochsenkarren Schlag 11 der Kirchturmuhr losfuhr, konnte man in Dedersdorf Schlag 10 Uhr ankommen. Die Kirchturmuhren waren nur für das Dorf eine ungefähre Orientierungshilfe, aber man stand sowieso mit dem Hahnenschrei auf und wenn es dunkel war, ging man zu Bett. Dafür brauchte man keine Uhr. Erst mit der Eisenbahn ergab sich die Notwendigkeit einer Einheitszeit, um Fahrpläne zu erstellen. Darauf sind die Kirchturmuhren in Deutschland synchronisiert worden.
Lieber Herr Pullman, wie kommen Sie denn zu diesem Märchen des edlen Atheismus? Es gibt eine furchtbare Blutspur des Atheismus (Lenin, Stalin, Mao usw) in der Geschichte - ist ihnen das wirklich nicht bekannt oder passen diese Fakten nicht in ihr Weltbild?
@IlonaGrimm: Schon ziemlich anmaßend, jemandem rabiate Unwissenheit vorzuwerfen, den Sie nicht kennen, und dann auch noch ewige Verdammnis zu wünschen, die so nur in Ihrer religiösen Vorstellung existiert. Deshalb berührt mich auch Ihre Predigt nicht. Die Bibel wurde nach 600 Jahren fertiggestellt von unzähligen Schreibern - da kann doch nur Phantasie drinstecken. Es sei Ihnen unbenommen, daran zu glauben. Das geht aber eben nicht allen so. Klar sind Glauben und Denken kein Widerspruch, denn alles, was in unserem Kopf passiert, das hat irgendwie schon mit dem Denken zu tun. Aber es gibt eben auch die Möglichkeit, durch dieses Denken dann von bestimmten Glaubensbekenntnissen Abstand zu nehmen. Warum soll unsere Umwelt von einem Geistwesen, das uns zu irgendwelchen Handlungen auffordert, geschaffen worden sein? Es ist halt da und wir können autark genug sein, durch Selbstdenken und Respekt unser Leben zu gestalten. Genügt es nicht, einfach unsere geheimnisvolle Welt zu akzeptieren und auch schön und darin den Sinn für unser kurzes Lebensdasein zu finden?
Das Hauptproblem dieser Leute ist, @JMoennig, @Ilona Grimm, @Brigitte Miller, daß die Gegner GOTTES nur vorgeben etwas von echter Wissenschaft zu verstehen. Was bedeutet das? Die Gegner GOTTES scheitern an deren eigenen Kriterien, man hält also die eigenen Regeln nicht ein. Denn, die echte Wissenschaft bestätigt die Bibel. Und die wenigen Zentimeter muß man dann vertrauen wollen. Der Mensch soll ja frei entscheiden. Den letzten Schritt selber gehen. Das Christentum ist auch keine Religion. Diese Verleumdung wurde von den Gegnern in Umlauf gesetzt, initiiert. Wer die Wahrheit als religiös bezeichnet ist auf einem kolossalem Irrweg, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
“Letztere besteht darin, dass man selbst nicht alles verstehen kann, weil es große Rätsel gibt. Und man daher auch auf eine ganz andere Art über die Dinge nachdenken kann. Wenn man also die Vernunft einfach von (der religiösen Betrachtungsweise) trennt, kommt es zu Totalitarismus und einer Art Wahnsinn, wie wir ihn aktuell erleben.” Kant:„Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen ...” Hätten die Philosophen nach Kant nicht angefangen, Naturwissenschaft, die uns Grenzen aufzeigt, auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen, nach 2500 Jahren, dann hätten wir die Probleme nicht. Aber Hegel (Gegenstände und Begriffe bilden eine Einheit) und seine Jünger, Marx und Co hielten sich ja für den Mittelpunkt des Universums,was bekanntlich gar keinen Mittelpunkt hat. Mit oder ohne Religion: Leute, die sich für den Mittelpunkt des Universums halten, neigen immer zum Größenwahn. Der Begriff der Vernunft ist da fehl am Platz.
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