Verantwortung übernehmen? Gegenüber dem Familienamt? So ein Unsinn! Eine Familie hat doch nicht den Sinn, darüber Auskunft zu geben.
Als ich Vater wurde, wurde mir erst bewusst, dass ich Verantwortung habe und übernehmen muss. Da war plötzlich mein Fleisch und Blut (zu fünfzig Prozent), dass Liebe, Wärme, Nahrung, Dach übern Kopf, Führung, Klamotten braucht, damit es überleben, wachsen und gedeihen kann und Orientierung bekommt.
Könnt ihr nicht um Himmels Willen das Foto austauschen? Da sieht Mr. Peterson aus wie der einbalsamierte Leichnam von Lenin, und ich erschrecke jedesmal wenn ich den Artikel anwähle, weil ich denke, er ist gestorben. BITTE !!!
Soweit, so richtig. Leider trifft der Artikel auf eine ” etwas” andere Realitaet, was nicht heisst, dass es immer noch ein paar Menschen gibt, die in etwa so unterwegs sind. Ausgangspunkt aller Betrachtungen und Beschreibungen, egal in welcher Disziplin, ist und bleibt nun mal der Mensch an sich. Genauer der Mensch in seiner aktuellen Verfasstheit. Ich weiss nicht, wie sich der Zuhoererkreis von Mr. Peterson zusammensetzt, haette da aber eine Vermutung. Wobei auch in diesem, grundsaetzlich geneigtem, Kreis das Problem virulent sein duerfte, dass mit der durchaus anspruchsvollen praktischen Umsetzung dieser Ausführungen verbunden ist. Aber man darf den ernstgemeinten Versuch unterstellen, immerhin. Jenseits des Zuhoererkreis sieht es mit der Verfasstheit ganz anders aus. Sie wird hin und wieder auch vorsichtig angedeutet. Die Stichworte wie Infantilisierung, Hedonismus, Neurosen und Narzissmus, Identitaetsprobleme, Kompensationen, sofortige Triebabfuhr, um nur einige wenige zu nennen, sind bekannt. Wer Gelegenheit hat, mit denen zu sprechen, die Peterson auch oder vor allem meint, zweifelt an den personalen Voraussetzungen zur Umsetzung seiner Einlassungen. Anders formuliert duerften ihm die geeigneten Empfänger fuer seine Botschaften ausgehen, zumindest in einigen Gesellschaften. Unlängst wurde hier das Nachwuchsthema behandelt, welches in seinen Ursachen auch hier relevant ist. Das Grundproblem des postmodernen, westlichen Menschen, wie er heute nun einmal ist, gilt natuerlich immer, egal um welches Thema es geht, Politik, Gesellschaft, Familie, Beruf usw.. Wir sollten vom ” Bestand”, nicht von einer sehr weit entfernten Idealversion, ausgehen. Aber dieser Bestand erfährt ja aktuell weitere transformatorisch passende “Veränderungen” und am Ende steht der Cyborg. Wir koennen ja mal in Davos nachfragen, was man da von der Familie haelt.
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