Man braucht einander einfach. Wenn man Glück hat, passt man gut zusammen. Es kann sehr SCHÖN werden. Und je älter ein Paar miteinander wird, umso interessanter kann es - das Leben - werden.
Die Normalität des individuellen Einzel-Lebens ist erst einen Wimpernschlag alt in der Menschheitsgeschichte. Offenbar erscheinen Mann und Frau so geschaffen, dass sie aufeinander angewiesen sind : die kräftemäßige Überlegenheit des männlichen Körpers einerseits - die Möglichkeit der Frau, Kinder auszutragen, zu gebären und zu nähren andererseits. Bindung eines Paares macht(e) Sinn für ein gemeinsames Überlebensprojekt, für die kooperative Bewältigung der Herausforderungen, die durchzukämpfen waren. Sicherlich hätte auch kein Paar eine Erfolgschance gehabt ohne den Rückhalt in der größeren Gemeinschaft, in die die Einzelnen eingebettet waren. Ehe / Familie ist nur möglich, kann nur gelingen im Kontext der unterstützenden / entlastenden / auch : begrenzenden/Grenzen setzenden größeren sozialen Zugehörigkeit. Eine lebenslange Bindung eines Paares so verstanden ist nicht primär das romantische Projekt zweier liebender Seelen, die sich gefunden haben , sondern die Aufgabe, leben zu sichern und ( seit der Pille : ggfs. ) weiterzugeben. Sind wir -jetzt - wirklich so weit von diesen Grundgegebenheiten entfernt ? Ist der individuell Einzelne tatsächlich in der Lage, sein Leben alleine zu bestehen und mit Sinn zu füllen ? Kein Rückhalt erforderlich , so stark ? Will der Einzelne wirklich alleine sein und bleiben ? - Kaum zu glauben. “Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei…” wurde bereits vor über 3000 Jahren konstatiert. Autonomie UND Bezogenheit, Einsamkeit UND die Sehnsucht nach Geborgenheit -wie auch persönliche Bereicherung - in einer Bindung scheinen da bereits als Thema und Aufgabe bewusst gewesen zu sein. Ohne tragenden soziale Basis erscheint mir dies wohl nicht lebbar. Ist dies ein Hinweis darauf, dass in unseren Gesellschaften etwas grundlegend falsch läuft ?
@ S. Heinrich Romantik ist was für Männer. “Der Mann sieht was vor Augen ist, die Frau denkt an die Zukunft”. (Dushan Wegner, Warteraum 254. Auch sonst ein Super-Buch) Lauterbach ist ein Einzelfall, ich würde mal spekulieren diese eigentlich völlig ungewöhnliche Betrachtung der Sachlage hat auch etwas mit Beziehungen zu tun. Ich kenne nur Männer, die für Ex-Frauen zahlen und nicht eine Ex-Frau, die für ihren Mann abdrücken muss. Ich kenne allerdings zwei, die längst geschieden wären, wenn nicht Sie dann Unterhalt zahlen müssten.
Die Ehe ist ein Schwur: “Ich weiß, dass Du in Schwierigkeiten bist…” Ich dachte immer, man heiratet, weil man sich gegenseitig toll findet und sich vom anderen gewisse Vorteile und Bestätigung verspricht. Ich will die Ehe hier nicht schlechtmachen, aber man heiratet doch niemanden, der “in Schwierigkeiten” ist. Im Gegenteil. Oft sind die Schwierigkeiten des anderen schließlich ein Scheidungsgrund. Der Vorteil der Ehe ist natürlich, dass die Leute die Beziehung nicht zu leichtfertig beenden. (Kinder, die eine Trennung erschweren kommen übrigens auch bei unverheirateten Paaren vor, das sind also 2 verschiedene Paar Schuhe.) Sabine Heinrich hat auch schon so trefflich gesagt: Viele verheiratete Paare bleiben auf Biegen und Brechen zusammen, selbst wenn sie absolut unglücklich miteinander sind. In solchen Fällen hätten die Leute das Heiraten mal besser gelassen! Und manche Probleme lassen sich nicht lösen. Egal ob verheiratet oder nicht. Noch etwas zu den leidenden Kindern. Oft leiden Kinder unter der Scheidung der Eltern, aber keineswegs immer. Wenn die Eltern sich nur streiten, dann kann eine Scheidung für die Kinder doch angenehmer sein. Selbst wenn hinterher weniger Geld da ist. Manchen sind Ruhe und Harmonie wichtiger als ein großes Haus und mehrmals im Jahr Urlaub. Dass sich der Marktwert der Frau verschlechtert, weil sie geschieden mit Kindern ist, sehe ich auch nicht so. Schließlich war sie vorher tabu, weil sie verheiratet war UND Mutter. Und manche Leute wollen nach einer schlimmen Trennung ohnehin erst mal niemanden mehr. Das wäre für mich kein Grund, bei einem ätzenden Partner zu bleiben. Getreu dem Motto: Lieber ein Leben lang allein, als eine Sekunde länger bei diesem A….....! Und die Bereitschaft, Probleme anzugehen, ist in erster Linie eine Charaktereigenschaft. Verheiratete Paare mit Problemen lösen diese oft gar nicht. Sie bleiben einfach trotz dieser Probleme zusammen, weil sie die Scheidung fürchten.
A husband and his wife who believed in reincarnation agreed that when one of them died, the other would reach him through a medium. He died first. Two months later she went to the medium and told her that she would like to talk to her husband. The medium said it could be arranged. After a few soundings of bells and horns, the wife heard his voice. “Bill, ” she cried, is that you?Tell me, how is it up there? ” He replied :“You ought to see all the beautiful pink cows, all the beautiful black and white cows.” ” Fancy that! ” she exclaimed, ” but is this all you have to tell me about Heaven. .. beautiful cows? - “Well , listen darling ” , he said, ” I ‘m a bull on a farm in Montana. “
“Junggesellen wissen wesentlich mehr über Frauen als verheiratete Männer. Wäre dem nicht so, wären sie auch verheiratetet.” (Henry Louis Mencken)
@ Volker Kleinophorst: Ich kenne einen extremen Fall (der wohl aber eher nicht selten ist), in dem der geschiedene Ehemann bis an sein Lebensende ca. 1/4 seines Nettogehaltes an die längst neu verheiratete “Ex” abdrücken muss - obwohl sie nach der Scheidung einen wohlhabenden Mann geheiratet hat und vorher reichlich fremdgegangen ist. In einem anderen Fall hat mir eine 84jährige (!) triumphierend (!) erzählt, dass ihr Ehemann, von dem sie seit ca. 4 Jahrzehnten geschieden ist, immer noch reichlich Unterhalt zahlen muß, und deswegen wünsche sie ihm ein langes Leben, weil sie sonst arm sein würde. Sie hatte nach der Scheidung mehrere Affären. Nach ihren Berichten war/ist er kein übler Mensch, er war “nur “2x untreu (was ich bei dieser Frau verstehen kann), und so genießt sie die Rache, dass es ihm durch die hohen Zahlungen an sie finanziell nicht gut geht, noch in dem Alter nach so vielen Jahrzehnten. Ich kann jedem, der sich verheiraten will, nur DRINGENST raten, sich über die weniger romantischen Seiten, die eine Ehe bzw. deren Ende mit sich bringt, schlau zu machen. Da aber Liebe blind macht, geht mein Rat natürlich ins Leere. Oft sind die Männer die Gekniffenen - aber nicht immer. Wieso fällt mir gerade jetzt der Herr Professor Doktor Lauterbach ein, der sich - was die Unterhaltszahlungen für seine 4 Kinder betroffen hat - so sehr zurückhaltend - um es einmal vornehm auszudrücken - gezeigt hat? Wenn ich diesen Kommentar in der EMMA schriebe - ob ich dann wohl in der Luft zerfetzt würde?
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