Was Herr Peterson hier schreibt, kann ich aus meinem Leben (68 J.) nur bestätigen!!! Ich hatte verschiedene Phasen (Prüfungen?) und nicht wenige an unangenehmen Ereignissen, die ich bis zu meinem 54 Lebensjahr immer voller Zuversicht und mit dem notwendigem Zutun meinerseits bewältigt habe. Was sich im Nachhinein immer “zu meinem Besten” herausgestellt hat. Dann kam ein Hammer, der mich an den Rand meines bisherigen Lebens geführt hat. Es fehlte nur noch das abdrücken der geladenen Waffe. Die Verzweiflung war nur noch unerträglich. Doch eine leise Ahnung, oder Stimme, hielt mich davon ab, der gefühlten Not zu entfliehen. (“Durch eine feige Flucht änderst Du nichts an deinem Problem”) Eine 3-jährige tiefe tiefe Depression lies mich nur noch dahin vegetieren. Ich dachte so geht es nun weiter, bis zu meinem Ableben. Am Ende dieser Zeit (Prüfung?) war ich glücklicher und zufriedener als jemals zuvor. Im Nachhinein - es war die beste Zeit meines Lebens. Meine Werte hatten sich am Ende dieser schmerzhaften, langen Periode derart verschoben, so dass ich heute weiß was für mich in diesem Leben noch wirklich wichtig ist. Ich liebe das Leben!!! Ein alter weiser Mann ;-)
Die Definition vom Unglück ist rein subjektiv, der eigene Fall aufgepeppt mit gewisser Emphatiesucht einige aus den tiefsten Kasten Indiens hätten sich im Gulag sicherlich besser gefühlt. Die Frage ist wohl eher nach der Belastbarkeit derer die meine Botschaft empfangen sollen oder anders gesagt wie lange muss ich den schlafenden Bären rütteln bis er wach wird? Um das alles philosophisch zu erklären reicht E. Kant auch zu.
Wer anfängt, zu beten und sich unvoreingenommen zu interessieren, kann möglicherweise ein Wunder erleben (kein blaues). Gerade dann, wenn die Situation als aussichtslos erscheint. Und gerade dann, wenn die Furcht am größten ist.
Harte Prüfungen, - wenn sie nicht allein bestanden werden müssen ( Schwere Krankheit, plötzlicher Tod eines Partners oder echten Freundes, Verlust des Arbeitsplatzes z.B. ) können auch das Beste aus einem Menschen hervorholen. Zeitgenössischen Anschauungsunterricht, wie so etwas gehen kann, bietet das Vermächtnis von Peter Weir : ” The Way Back “. Eine umfassendere Darstellung des zähen liebevollen Willens eine ungewollte Prüfung zu bewältigen und wieder Mensch zu werden, fällt mir so spontan nicht ein. Allerbeste Empfehlung, - so ad hoc.
Eva war die erste Hexe des Christentums. Eine böse…böse…böse Frau, die einfach nicht gehorcht hat. Kain hat seinen Bruder erschlagen, aber Eva hat nur einem (männlichen) Wesen nicht gehorcht. Es ist anzunehmen, dass sie Verfasser der Bibel das auch so implizieren wollten, da Adam ja zuerst erschaffen wurde und Eva nur als Gefährtin gedacht war. Sie hat vom Baum der Erkenntnis genascht und damit der Menschheit die Erkenntnis, das eigenständige Denken gebracht.Das war ihre ganze Sünde. Was ist die Moral von der Geschicht´? Dass die Männer der damaligen Zeit keine eigenständig denkenden Frauen wollten. Die Bibel enthält noch heute viele bedeutsame Lehren, aber verzeihen Sie, dass ich eigenständiges Denken bei Frauen nicht zu den Sünden zähle. Man sieht ja schon, dass dieser Vorgang des eigenständigen Denkens bei einer Frau mit der Schlange, dem Teufel assoziiert wurde. Man sollte vielleicht hierbei beachten, dass die Bibel zwangsläufig von sehr wenigen Frauen mitverfasst wurde.
Der Unterschied zwischen einer Tragödie und der Hölle auf Erden ist laut Jordan Peterson wichtig, ja gegebenenfalls gar - erstrebenswert! Denk’ drüber nach, Schurke (Schurke = innerer Schweinhund, u. a.). - Jedenfalls ein dem 270. Geburtstag JWvGs, den wir heute feiern, durchaus angemessenes Unterfangen, diese derben aber keineswegs falschen Peterson’schen Überlegungen zum anstrebenswerten Unterchied zwischen einer Trafödie und der Hölle auf Erden! Mit dem heutigen großen Deutschen Jubilar Goethen an diesem existentiellen Kreuzungspunkt fortzufahren: Man soll sich Dinge vornehmen, durchaus auch schwierige Dinge, ja selbst solche, die so schwierig sind, dass man vielleicht Fehler macht, bei dem Versuch, sie zu erreichen. Und man soll sich von den Fehlern dann keineswegs irritieren lassen. Man soll trotz Fehlern und Widerständen “weiter gehen”, so Goethen nochmal, denn auch die Irrtümer seien uns nützlich, “indem sie aufmerksam machen und den Scharfsichtigen Gelegenheit geben, sich zu üben”. Voilà - Goethen und Peterson aufs Schönste vereint, nedwahr, und das heutige wie gesagt immerhin 270. Jubelfest schon mal würdig begonnen, immerhin!
Da ist ohne Zweifel einiges dran, was aber eine Differenzierung umso wichtiger macht. Vor allem in Zeiten des „ anything goes“ oder „ Du kannst Alles erreichen, wenn Du nur richtig willst“. Dem ist natürlich nicht so und ich habe ein großes Problem damit, Menschen mit z.B. schweren Krankheiten irgendwelche Selbstschuldgefühle einzupflanzen und allen ! wenig bis nicht „Erfolgreichen“ das Versagerimage anzuheften. Tatsache ist, dass dieses Leben nicht nur von Genen und Sozialisation, sondern massiv von Zufällen bestimmt wird, womit „ der Mensch“ auf seiner ständigen Kausalitätssuche ein Problem hat, heute mehr denn je zuvor. Die übliche Redewendung, man könne dem Zufall ( Glück)“ nachhelfen“ , führt in diese Richtung. In einer Zeit, in der es realiter um alles Mögliche, kaum noch um Leistung und schon gar nicht um „ Charakter“ ieS geht, in der reine Äußerlichkeiten dominant sind, muss es evolutionäre Verlierer geben, was keineswegs gegen Diese spricht, eher im Gegenteil. Mir scheint es weniger um vergebliche„ Anstrengungen“ im ( Wettbewerbs)Hamsterrad ohne Niveau zu gehen, als um die Fähigkeit, auch ohne aufgesetztem Dauergrinsen die Dinge, so wie sie sind, zu akzeptieren und einen individuellen !! Weg zu finden, etwa dem des „ homo absolutus“ von Frank Lisson. Richtig ist, dass der heutige Mensch infantil regrediert und alles Mögliche, nur nicht seine Selbstverwirklichungs - und Erfüllungsbedürfnisse mit sofortiger Befriedigung und die daraus resultierenden Folgen, seine zum Scheitern verurteilte Optimierungssuche, für sein „ empfundenes“ Unglück verantwortlich macht. Das hat er aber so gelernt.
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