“Das System Universität scheint nicht mehr so recht zu funktionieren. Ein Hochschulabschluss ist heutzutage kein Garant dafür, daß man für einen Beruf qualifiziert ist.” Ach Herr Peterson, mache Sie sich doch darüber keine Gedanken. Ich vermute mal, es handelt sich um die “sogenannte Geschwätzwissenschaften ? Da wird sich doch für die immer mehr zunehmende Zahl der Absoventen in der Politik ein Plätzchen finden lassen ?? Paßt da nicht hervorragend dazu , daß da nicht mehr so gelernt wird wie man denkt , diskutiert, spricht und schreibt ?? Gerade DENKEN scheint ja total kontraproduktiv zu sein. Zukunft gesichert ?? Was will man mehr ?? So ist es, Corinne Henker !
Peterson beschreibt hier das Problem des angelsächsischen Bildungssystems. Es ist ein seltsamer Arbeitsmarktmix aus Elite-Absolventen und Hilfsarbeitern. Lehre/Berufsausbildung gibt es nicht . Es hat überraschenderweise jahrhundertelang funktioniert. Nur heute eben nicht mehr, denn die Eliteunis sind inzwischen fette Milliardenkonzerne und produzieren zum grössten Teil nur noch sinnlose Abschlüsse (Genderwissenschaften, Lyrik, Kunsthistoriker etc). Der Fisch stinkt vom Kopfe her. Genau das passiert leider auch gerade in Deutschland. Die ganzen “Exzellenzinitiativen” laufen auf eine schlechte (steuerfinanzierte) Kopie des morbiden angelsächsischen Systems hinaus. Bezahlt von den Handwerkern des steuerlichen Mittelbaus.
” Erwachsen” wurde ich erst an dem Tag, an dem ich mich entschloss, mich beruflich selbstständig zu machen. Ohne Rückendeckung durch eine Partei, einen Verein oder eine Lobby. Ist ‘ne harte Schule des Lebens, für alles selbstverantwortlich zu sein , was man verbockt und nicht auf andere abschieben kann. Sie MÜSSEN zum Workaholic werden. Wenn Sie bestehen wollen, bleibt Ihnen keine Wahl. Nur der Sonntag ist frei, häufig noch nicht einmal der. Aber wenn der Beruf richtig gewählt ist, nach Einschätzung Ihrer Qualifikation als Profi darin arbeiten zu können, mit Spaß und Ernst, geht es Ihnen besser als den meisten, die nur arbeiten , um Geld zu verdienen. Die Wahrscheinlichkeit,Ihre Zeit auf Erden zu vertrödeln ,schwindet mit jedem Jahr mehr und mehr und - so lernen Sie, mit der eigenen Vergänglichkeit zu LEBEN. Ich beispielsweise wurde so zu einem fanatischen Sonntagsausflügler. Meinungen zur Weltverbesserung habe ich in meinem Beruf in der Woche über die Jahrzehnte genug gehört. Aus den meisten Wünschen wurde nichts oder ein Schreckgespenst der Verzerrung in der Wirklichkeit. An meine ” Sonntage ” aber erinnere ich mich noch heute gerne. Zum Video: er ist immer übermotiviert , das endet immer in Frustration, weil 90% schon immer borniert waren und es immer gar nicht so genau wissen wollen. Das wird ewig so bleiben. So einfach ist das.
Nicht reden, machen. Ein Studium dient dazu, die Formalismen eines Fachs zu erlernen. Damit man irgendwann nicht mehr planlos vor einem Problem steht, sondern es so aufbereiten kann, dass man es selbst durchschaut, und dass andere Fachleute es anhand des Plans ebenfalls schnell durchschauen. Darin unterscheidet es sich nicht von einer Ausbildung zum Mechaniker. Verkauft wird den jungen Leuten aber, seit es Universitäten gibt, etwas ganz anderes, nämlich die Brutstätte des Bildungsmenschen. Und solch allseits Viertel- und Achtelgebildete, die kein Fach auch nur ansatzweise beherrschen, die kein einziges Problem auch nur exakt beschreiben können – vom Lösen sprechen wir ja noch gar nicht — kommen dabei heraus. Nicht in der Mehrheit, die Mehrheit der Studenten ist zum Glück noch immer zielstrebig oder hat zumindest einen zielstrebigen Coach. Aber in einer sehr lauten Minderheit, die ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Bildungsmenschen als konsumierbares Gut begreifen und ansonsten ziellos durchs Leben treiben.
Um welche Universitäten und Studienfächer geht es hier denn? Ich denke, daß etwa in einem Studium des Maschienenbaus man mehr lernt als denken, sprechen und schreiben. Oder sind es die Geisteswissenschaften oder ähnliches?
Das oben Geschriebene trifft natürlich auf die Geistes-“Wissenschaften” zu, treffender auch Geschwätzwissenschaften genannt. Aber bei einem Studium der Natur- oder Ingenieurswissenschaften, Medizin, Pharmazie, Mathematik, IT, in gewissem Maß auch BWL lernt man durchaus noch etwas Sinnvolles und kann es auch im späteren Beruf umsetzen. Ich sehe das gerade an meinen Kindern (sie studieren Medizin bzw. Angewandte Chemie). Aber wir gehören eben auch nicht zum “grünbürgerlichen” Milieu.
Was fehlt denn den heutigen Generationen? Es fehlt vielleicht eine wichtige Erfahrung oder Beobachtung. Nämlich die, für seine Existenz kämpfen zu müssen. Auch die Eltern heutiger Studenten mussten schon nicht mehr kämpfen. Es war/ist alles vorhanden, was zu einem relativ sorgenfreien Leben notwendig ist. Es galt auch niemals dieses Vorhandene zu verteidigen, es schien nie in Gefahr zu sein, es war selbstverständlich da, sogar im Überfluss. Wer unter diesen „Gewissheiten“ aufwächst, dem fehlt eine Lebenserfahrung, die frühere Generationen wie selbstverständlich verinnerlichen mussten. Das Leben, die Existenz muss hart erarbeitet und mutig verteidigt werden. Auszuwachsen im „Wohlstand“, im Einklang mit den Gegebenheiten, in vollkommener Sicherheit, meist materieller wie emotioneller Art, bewirkt, dass wir uns nicht mehr so anstrengen müssen. Weder geistig noch körperlich. Es sei denn, zur Schaffung eines durchtrainierten, schönen Körpers. Das Abitur wird uns teilweise regelrecht nachgeworfen. Über Richtig und Falsch brauchen wir nicht nachzudenken. Alle sind sich über derartige Fragen einig. Was bleibt nun anderes übrig, als „Gutes zu tun“? Das soziale Verantwortungsgefühl zu entwickeln. Denn auch andere sollen von unserem Wohlstand etwas ab haben. Ändern sich die Umstände, werden wir jedoch wieder unseren Kopf gebrauchen müssen. Und unsere Ellbogen. Ob die jetzige Generation in der Lage wäre, den Hebel umzulegen, ist fraglich. Möglicherweise würde sie sich fressen lassen. Von denen, die das Kämpfen gelernt haben und die kein Studium benötigen, um zu durchschauen, was in unserer Gesellschaft falsch läuft und wo ihre Schwächen liegen. Noch schützt uns davor ein relativer Reichtum. Ist dieser aufgebraucht, werden die Karten neu gemischt. Der Eindruck, dass die Studenten nicht mehr in der Lage sind, sich beispielsweise einer kontroversen Diskussion zu stellen, entspricht wahrscheinlich der Realität. Deshalb erspart man ihnen auch das Diskutieren.
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