112-Peterson: Die vier Dimensionen der dunklen Persönlichkeit

Das Persönlichkeitsmodell der so genannten  „dunklen Triade“ wurde kürzlich um eine vierte Dimension erweitert.

Die Standard-Persönlichkeitsmodelle, die heute unter „Big Five“ bekannt sind (Extrovertiertheit, Neurotizismus, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit), wurden einst mit einer Art primitiver KI entwickelt, das heißt mit einem Verfahren, das in riesigen sprachlichen Datenbeständen nach Beschreibungsmustern sucht und fragt: Wie sprechen Menschen übereinander? Dabei stellte sich heraus, dass Menschen beim Übereinandersprechen diese fünf „Big Five“ Dimensionen nutzen.

Aber die Leute, die die „Big Five“ aus den Daten abgeleitet haben, verwarfen dabei alles, was wie ein Werturteil aussah, denn sie versuchten, ein Modell der Standard-Persönlichkeit abzuleiten. Das bedeutete umgekehrt, dass die pathologische Persönlichkeit dabei nicht mit inbegriffen bzw. nicht gut definiert war. Wenn also im Datensatz Menschen von anderen als bösartig oder gutartig beschrieben wurden, wurde das im „Big Five“-Corpus nicht berücksichtigt.

Die weltweit führende Autorität auf dem Gebiet der Psychopathie, Robert D. Hare, der an der University of British Columbia arbeitete, hat Hunderte und Aberhunderte von Psychopathen befragt und einer seiner Studenten, Delroy L. Paulhus, entwickelte ein Persönlichkeitsmodell, das auf der Pathologie der dunklen Seite basierte, er nannte es die Dunkle Triade, bestehend aus Machiavellismus, Narzissmus und (subklinischer) Psychopathie. (...) Vor kurzem wurde die Dunkle Triade um eine weitere Dimension erweitert, die noch fehlte: Sadismus. Der Sadist hat ein positives Vergnügen daran, anderen Schmerzen zuzufügen. (...)

Zunächst einmal haben Paulhus und sein Team von Forschern und Menschen, die von ihm beeinflusst wurden, diese vierdimensionale Struktur der dunklen Seite dargelegt und dann haben sie gezeigt, dass Intensiv-Nutzer von sozialen Medien wie Instagram und Menschen, die viel anonym posten, durch eine Dominanz dieser vier Merkmale gekennzeichnet sind.

Dieser Text stammt aus einem Video von Jordan B. Peterson (ab Min 9:34)

Jordan B. Peterson (* 12. Juni 1962) ist ein kanadischer klinischer Psychologe, Sachbuchautor und emeritierter Professor. In seinen Vorlesungen und Vorträgen vertritt er konservative Positionen und kritisiert insbesondere den Einfluss der Political correctness und die Genderpolitik. Sein 2018 erschienes Buch 12 Rules for Life war internationaler Bestseller.

Foto: Shane Bart Balkowitsch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Sam Lowry / 30.10.2024

Den nicht-anonymen Professoren hat man ja in der Corona-Zeit genug zugesetzt, oder? (Bhakdi, Wodarg pp.). Ergo: Unsinn…

Thomas Taterka / 30.10.2024

Am liebsten lese ich Kommentare , die eine künstlerische Leistung in Literatur , Musik , Film , Malerei usf. , gleich welchen Jahrhunderts, durch sprachliches Vermögen und genaue Kenntnis in Erkenntnis verwandeln können , denn meine Wenigkeit glaubt felsenfest , nein weiß , daß die , die reines Herzens sind , tatsächlich Gott schauen werden , niemand sonst . Dieser Gnade möchte ich teilhaftig werden , sooft es meine vollständige Aufmerksamkeit zulässt und meine Meinung zu subtiler politischer Manipulation möchten Sie nicht hören , nicht wirklich , das kann ich Ihnen versichern . Die Höflichkeit verbietet mir Gewalt selbst in der Aufklärung , oder wie Robert Musil sie nannte (die Gewalt )  : voreilige Vertrautheit.

A. Ostrovsky / 30.10.2024

Vielleicht sollte man in Deutschland auch langsam mal über die Todesstrafe für sadistische Folterer nachdenken. Aber langsam. Es gibt in Deutschland keinen Paragraphen des StGB, der Folter als Straftat nennt. Scheint in Deutschland erlaubt zu sein und vermutlich gehört das zu den erweiterten Befugnissen der “Dienste”. Garantiert ist das geheim, weil man das nicht jedem Dussel auf die Nase binden muss. Da ist es gut, wenn man auch auf eine Definition verzichtet, was Folter ist. Sonst kommen die Reichsbürger erst auf falsche Ideen. Und das sind wird der starken und wehrhaften Demokratie schuldig, dass keine falsche Ideen hat. Demokratie ist, wo ICH bin! Wenn Folter verboten wäre, wäre es ja gar nicht erlaubt und dann müsste man auch nicht die heilige Triade der dunklen Persönlichkeiten erst weiter ins Licht zerren.

Lutz Liebezeit / 30.10.2024

Ich glaube eher, daß das Internet wegen der Verfügbarkeit und Direktheit zurückkoppelt auf die unfertige, labile, oder leicht zu beeindruckende Persönlichkeit. Der Gehirnforscher, Manfred Spitzer, warnt vor dem Gebrauch des Smartphones und des Computer vor allem bei Kindern und Jugendlichen, das führe zur digitalen Demenz. Das Gehirn baut ab. Er geht auch davon aus, daß das Smartphone sozial isoliert. Die wissen nicht, was sie miteinander anfangen können; dann holen alle das Smartphone raus; meines Erachtens ist das Smartphone eine Verlegenheitsgeste. Man versteckt sich dahinter derart und steckt den Kopf in den Sand. Eine Angstgesellschaft scheint mir auch eine regressive Gesellschaft zu sein. Der ehem. FAZ-Herausgeber, Frank Schirrmacher, war ja sehr computerkritisch. Er sagte, und das leuchtete mir damals sofort ein, daß nicht wir den Computer zwingen, so zu denken wie wir, sondern die Maschine zwingt uns ihre Art zu denken auf. Intelligenz ohne Moral. Und die schlägt sich bis auf die Straße durch. Von der intuitiven Menüführung bis zur Programmierung, wir lassen uns verführen. Das hat die Industrie auch längst entdeckt, PCs und Smartphones werden mit süchtig machenden Funktionen kreiert. / Mir geht’s immer so, was kann ich mir merken, was nicht. Perterson kann ich mir nicht merken. Der leuchtet mir nicht ein.

A. Ostrovsky / 30.10.2024

Der BR24 berichtet >>Foltervorwurf gegen JVA: Ministerium seit einem Jahr informiert<< ## Da schlägt die dunkle Myriade voll zu. Man muss dort endlich die Rollen tauschen. Es geht nicht an, wenn Verbrecher Häftlinge bewachen dürfen. Wir sind ja so ein Rechtsstaat. Und so ein reiches Land.

Andy Malinski / 30.10.2024

Da die Achse und andere alternative Medien (nicht unbedingt Insta und Konsorten) primär nur online zu lesen sind und Anonymität manchmal durchaus helfen kann, unerwünschte (De-)Motivationsbesuche bestimmter Kreise zu erschweren, muss man sich ja jetzt durchaus Gedanken machen, in welchem geistigen Umfeld man sich eigentlich bewegt…

A. Ostrovsky / 30.10.2024

>>Zunächst einmal haben Paulhus und sein Team von Forschern und Menschen, die von ihm beeinflusst wurden, diese vierdimensionale Struktur der dunklen Seite dargelegt und dann haben sie gezeigt, dass Intensiv-Nutzer von sozialen Medien wie Instagram und Menschen, die viel anonym posten, durch eine Dominanz dieser vier Merkmale gekennzeichnet sind.<< ## Hou, hou, hou! Instagram hatte ich schon immer im Verdacht. Und wer in einem Chat nicht seine Adresse und sein Geburtsdatum nennt, ist ein Dunkler Quadrigist. Danke, dass wir uns darüber verständigt haben.

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