Das ist der Nagel auf den Kopf. Und zwar genau zur richtigen Zeit. Unsere Gegenseite vom anderen Ende des politischen Spektrums sendet unübersehbare Signale, das nicht enden wollende Problem gemeinsam per Querfront anzugehen. Man weiß offenkundig bescheid und sieht das Problem ebenso als Problem an. Ich bin bis jetzt noch nicht darauf eingegangen. Sollte das mit dem Aussitzen des Problems so weiter gehen, dann klopft das Hufeisen an die Tür. Ich gebe zu bedenken, dass die eine Hälfte des Sicherheitsapparates bereits auf unserer Seite steht. Beim Hufeisen wird es der gesamte Sicherheitsapparat sein. Und dann wird keiner mehr weich fallen, denn was da auf der Straße passiert, wird dann keiner mehr aufhalten. Die Uhr tickt. Und dieses mal zum letzten mal.
Widerspruch: Vertagen sie ruhig ihre Probleme, insbesondere Streitigkeiten. Es ist keineswegs immer sicher, das der ausgesparte Streit in Zukunft viel größer ausfallen wird. Vieles im Leben regelt sich auch ohne unser Zutun völlig von selbst. Alles ist im Fluss und unterliegt permanentem Wandel. Potentielle Streitgegner ziehen weg, versterben, verschwinden oder werden sonstwie vom Leben ausgetauscht und dadurch lösen sich viele Probleme von ganz alleine. Jeder Streit, den man sich spart, schont Herz und Nerven.
Und was sagt uns das, Herr Peterson? Ich bin durch eine harte Schule der Kritik und Selbstkritik gegangen als Angestellte einer Hochschule in der DDR., die durch und durch rot war. Ich sterbe nicht an Herzdrücken. Es wäre ja ganz gut, wenn Sie dass den Politikern sagen würden. Vielleicht wären diese dann bereit wahrheitsliebender zu sein und Kritik zu ertragen ohne gleich mit “Klassenkeile” zu drohen oder sie würden akzeptieren, dass Abgeordnete nur ihrem Gewissen nach abstimmen sollen.
“Wenn kein Sinn drin steckt, haben wir Glück: Dann müssen wir auch keinen suchen.” Frei nach Alice im Wunderland.
Soll das eine Mahnung an die Politiker sein die ihren Job nicht können und gegen das Volk handeln?? Ob solche Menschen das verstehen? Ich für meinen Teil bin ein friedlicher Mensch und ich habe keine Probleme (ausser die Alters Bedingten) - wenn dann mache ich Probleme.
Manchmal erkennen wir ein Problem, vermeiden aber, darüber zu reden, in der Hoffnung, dass es von alleine verschwindet. Doch stattdessen wächst es an. Es kommt uns immer wieder in den Sinn. Zum Beispiel nachts oder kurz vor dem Aufstehen. Daran zu rühren, erfüllt uns mit Angst. Oft berührt das Problem alte Verletzungen, die wir mit Mühe und Not verarztet haben, das Pflaster hält noch und wir wünschen nicht, dass jemand oder wir selber die alte Wunde anfassen. Denn wir trauen dem Pflaster nicht so recht? Hält es? Oder reißt die Wunde mit voller Wucht wieder auf? Dann riskieren wir erneut mit dem Leid konfrontiert zu werden, welches uns schon in der Vergangenheit gepeinigt hat. Vielleicht könnte man ein zweites Pflaster kleben? Und nicht mehr dran denken. Doch hilft dieses Zaubermittel nicht immer. Nicht auf Dauer. Da will etwas keine Ruhe geben. Durch Abwarten wird es schlimmer anstatt besser. Es meldet sich nur um so vehementer. Taucht in den Träumen auf. Was machen? Mit dem vertrauten Partner das Problem ansprechen? Und wenn das Reden nicht hilft? Wenn es dann erst recht schlimm wird? Unlösbar? Was, wenn es etwas Grundsätzliches ist? Etwas, was uns als Person total in den Griff nimmt? Und doch, es führt kein Weg am mutigen Schritt vorbei. Mitten hinein ins Auge des Wirbelsturms. Komme, was da wolle. Einen Fluchtweg gibt es nicht, die Lösung befindet sich mitten im Auge des Orkans.
Konfliktscheue ist ein Phänomen des gesamten westlichen woken Mainstreams, der darauf bedacht ist niemandes Emotionals Gerüst zu verletzen, egal wie zartbesaitet das ist. Das bloße Aussprechen verifizierbarer Wahrheiten, wie “Fettleibigkeit führt zu Diabetes” wird schon als Beleidigung und Konfliktherd aufgefasst. Ich vermute es hat was mit der von Frauen forcierten Gleichsetzung physischer mit psychischer Gewalt zu tun. Gerade im Westen war die physische Gewalt (messbar, meiste Opfer: Männer) Jahrzehntelang rückläufig, sodass sich Opfer psychischer Gewalt (schwer messbar, meiste Opfer: Frauen) nicht öffentlich in der gleichen Weise profilieren konnten. Mit der nur schwer messbaren psychischen Gewalt, deren Ursache ebenso schwer quantifizierbar ist, konnte man endlich den Weg zur überemotionalisierten, leicht zu instumentalisierenden Gesellschaft öffnen. Jeder kann sich heute von alles und jedem angegriffen “fühlen”.
Wie wahr. Erinnert mich an die Hagakure Verse (Ehrenkodex der Samurai). “It is said: [When you make a mistake, never hesitate to correct it.] A wrongdoing can be rectified immediately if you are quick to address the problem. It will look worse if you try to cover it up, and you will suffer more.”
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