Der Frauenheld ist „immer besser dran“? Würde ich nicht sagen. Er ist dann möglicherweise der unreifere von den beiden anfangs verglichenen Männern. Er ist dann vermutlich derjenige, der sich unzureichend von seiner Mutter gelöst hat. Er ist vermutlich derjenige, der unfähig zu einer echten Liebesbeziehung ist. Er ist derjenige, der in seiner Gefühlswelt an der Oberfläche verweilt und nicht wirklich in diese eindringen kann. Er bleibt ein Kind mit kindlichen Gefühlen. Eine „vermarktete“ Sexualität passt zu dieser Unreife. Eine Loslösung von tief Menschlichem beraubt die Intimität ihrer Heilungskraft.
Wohl wahr, aber hoffnungslos und Mr Peterson weiss auch warum. Hier geht es, und das betrifft keineswegs nur den Sex, um eine Funktionalisierung zur kurzfristigen Bestaetigung und Belohnung bei Menschen, denen es an dem fundamental mangelt, was man bei Menschen gewöhnlich als psychisch existentiell beschreibt. Da wird ständig von Neuem kompensiert, vergessen und erwartet, was natuerlich allesamt nicht wirklich eintreten kann, danach wie ueblich mit allen moeglichen “Begründungen” rationalisiert, aber die Verfügbarkeit bietet diese, und nicht nur diese, “Loesung” an, zumindest fuer viele Damen und fuer wenige Herren, um die sich die Damen balgen. Mit “Menschlichkeit” im Sinne des Autors hat das eher wenig zu tun, auch wenn der Versuch unternommen wird, exakt damit die Aktivitäten zu legitimieren. Deutlich naeher laegen da Assoziationen mit Akteuren, denen “Humanistisches” naturgemaess fehlt, wenn man von den hier relevanten Neurotransmittern absieht. Zudem beschleicht eine der Eindruck, dass einige Akteure weit ueber die Phase der Adoleszenz hinaus nicht wissen (wollen), was sie wollen, resp. dass sie Alles (zugleich) wollen und das natuerlich als wie auch immer definiertes (Vergleichs) Optimum, denn sie haben es ja “verdient” . Dann dauert die ohnehin eigenartige “Suche” zumindest solange, bis sie sich qua Alter und Optik von selbst erledigt hat, nicht ohne Frustration und Vorwürfe an alle Anderen, natuerlich nicht an sich selbst. Dann erfolgt mitunter auch die Abkehr vom Optimum bzw. eine rationale Neuorientierung. Es sieht so aus, dass nicht wenige der TeilnehmerInnen weder geistig, noch emotional in der Lage sind, mit den “Optionen” vor allem auch im eigenen Interesse umzugehen. Nachhaltigkeit gilt hier jedenfalls nicht.
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