„Mein Gott, ich hatte gerade wieder einen Streit mit meiner Frau. Meine Ehe läuft nicht gerade gut, ich streite mich zu oft mit meiner Frau. Ich streite häufig mit meinen Freunden. Ich bin kein Mensch, mit dem man gut auskommen kann. Ich vermassle alles, was ich tue, habe immer alles vermasselt. Ich werde weiterhin alles vermasseln, was ich tue, weil ich so bin, und es gibt überhaupt keine Hoffnung für mich, mich in der Zukunft zu ändern.“ Ich würde sagen, falls das die Beschreibung der Realität des Betreffenden ist, dann stünde die sinnvolle Erkenntnis am Anfang einer möglichen Veränderung zum Besseren hin. Menschen befreien sich aus einer für sie negativen Beziehung aufgrund ihres anhaltenden Unwohlseins und haben danach eine Chance für einen Neuanfang. Das wird nicht funktionieren, wenn man die eigene Realitätswahrnehmung so lange dreht, bis sie positiv genug ist. Natürlich muss man auch nicht immer alles gedanklich eskalieren, aber es klingt hier so, als gäbe es so etwas gar nicht wie wirklich negative Beziehungen. Es gibt sie und die Erkenntnis dessen ist schmerzhaft, aber sie ist notwendig.
Die Spannungen und Probleme in einer Beziehung arten dahingehend aus, weil man vom Hundersten ins Tausendste wechselt und keiner der beiden Konfliktparteien die aufkommende Metadiskussion auf des Pudels Kern zurückbringt. Solch Grundproblem entsteht, weil man die Konflikte und Probleme vor sich herschiebt, ansammelt und wenn kein Platz mehr ist, alles auf einmal raus muss. Dann wird sich Luft verschafft, der andere - vllt. nichts bisher bemerkt -fühlt sich überraschend überangeklagt und verteidigt sich ebenso emotional. Eigentlich nichts Neues.
Ich empfehle die großartigen politischen und ideologiekritischen Beiträge von Herrn Peterson ins deutsche zu übersetzen und zu publizieren. Die automatischen Übersetzungen auf YouTube sind nicht schlecht und als eine Grundlage geeignet. Seine psychologischen Beiträge sind Allgemeinwissen, die jedem einigermaßen gebildeten Mitglied des westlichen Kulturkreises geläufig sein müssten. Dazu zähle ich die Achse-Leser. Vielleicht sollte sich die dritte Frau eines islamischen Patriarchen nach dreimaliger korankonformer Prügelstrafe Gedanken über ihre Ehe machen. Ich empfehle den Autoren der Achse sich mit den Kritikern der Postmoderne aus dem englischsprachigen Raum auseinander zu setzen und ihre wichtigsten Gedanken fürs deutschsprachige Publikum zu übersetzen. Die linksgrünwoke Pest kommt ja aus dem englischsprachigen Raum und die beste Kritik daran ebenso; u. A. von Herrn Peterson.
Ich gestehe erneut, dass ich mit den Texten von Prof. Peterson nicht viel anfangen kann. Zu viel für mich Selbstverständliches. - Vielleicht liegt es auch daran, dass ich jahrelang in geistiger Auseinandersetzung mit einem klugen, gebildeten Psychologen gestanden habe.
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