112-Peterson: Sex als Unterhaltung

In unserer Kultur werden wir dazu verleitet zu glauben, dass Sex reines Vergnügen sein kann. Die Tatsache, dass wir den ernsthaften Bezug verloren haben, beschädigt intime Beziehungen beinahe irreparabel.

In unserer Kultur werden wir dazu verleitet zu glauben, dass Sex reines Vergnügen sein kann. Eine Form der leichten Unterhaltung sogar. Der Grund dafür liegt in der verlässlichen Verhütung. Die Folgen des Geschlechtsverkehrs wurden hinsichtlich ihrer Schwere verringert.

Vor uns tut sich also folgende Frage auf: Wenn wir verlässliche Verhütung haben, wird Sex dann einfach als eine weitere Form der Unterhaltung betrachtet? Oder bringt Sex nach wir vor auch die Belastung durch eine möglichst dauerhafte Beziehung mit sich? Ich glaube eher, dass, obwohl die Technologie uns befähigt hat, die ultimativen Konsequenzen des Geschlechtsaktes zu verhindern, dies seine Ernsthaftigkeit nicht entschärft hat. 

Doch die Tatsache, dass wir diesen Bezug verloren haben, beschädigt intime Beziehungen beinahe irreparabel. Denn das, was emotional und physisch am bedeutsamsten ist, wurde in etwas verwandelt, das so trivial wie die einfachste Form der Unterhaltung ist. Ich glaube nicht, dass uns das gutgetan hat.

Dies ist ein Auszug aus einem Video von Jordan B. Peterson.

Foto: Gage Skidmore CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Werner Arning / 01.11.2023

Das womöglich Einzige, welches dem absolut Autoritären Widerstand leisten kann, ist die Liebe. Und indem man diese entwertet, bzw. allenfalls zu einem weiteren Zeitvertreib degradiert, zerstört man die womöglich einzige machtvolle Gegnerschaft zur satanischen Zerstörung des Individuums. Orwell wusste das. In „1984“ steht es beschrieben. Indem man deshalb die Sexualität der Liebe entfremdet, entfremdet man das Individuum von sich selbst. Es gibt nichts Ungeplantes.

Ralf Pöhling / 01.11.2023

Auch wenn das keiner hören will: Der Sinn und Zweck des Geschlechtsaktes ist und bleibt die Fortpflanzung. Wenn man das komplett durch Verhütung entkoppelt, fällt die Verantwortung weg, die damit normalerweise einhergeht. Und genau das ist der Grund, warum im Westen viel über Sex geredet und er überall gezeigt wird und zeitgleich immer weniger Menschen Kinder bekommen. Eine Fehlentwicklung. Kinder bekommen häufig nur noch die, die zu blöd sind, ein Verhütungsmittel korrekt zu benutzen. Was dann da am Ende für eine Gesellschaft raus folgt, ist eindeutig sichtbar. Die Anzahl an Dummköpfen nimmt zu, die Anzahl derer, die was in der Birne haben, nimmt ab.

Emil.Meins / 01.11.2023

Es ist wie mit der Inflation: wenn zu viel Geld ohne realen Gegenwert im Umlauf ist, verliert es Wert, man bekommt nichts mehr dafür. Ist zuviel Sex, ohne emotionalen Gegenwert auf dem Markt, ist es nur noch sinnloses Gerammel. Oder anders: wenn ich Schwarzwälder Kirschtorte liebe, und mich daran überfresse, mag ich sie irgendwann auch nicht mehr, weil sie nichts Besonderes mehr ist. Also Swingerclub. Partnertausch, Fremdgehen, um das Gefühl der Leere und Unzufriedenheit mit etwas Neuem zu füllen. Oder Geschlechtswechsel, Trans, Nichtbinär und wie der ganze Mist sich nennt, und schnell hat sich eine ganze Industrie gebildet, die diese Bedürfnisse bedient. Den Menschen geht es zwar langfristig nicht besser, aber der Laden brummt.

A.Schröder / 01.11.2023

Deutschland und wohl die westliche Welt ist zum Ort der begrenzten Unmöglichkeiten geworden. Anstand, Moral, Wissen und einfaches Denken gehen den Bach runter. In diesem Zuge wird sich diese Gesellschaft selber auflösen und abschaffen. Unsere Medien, fremdgesteuert, tun das ihrige diesen Kurs noch zu verstärken. Es war noch nie so einfach Millionen von Menschen unter Kontrolle zu halten. In scheinbarer Freiheit zum Denk-Sklaven verkommen, vorgeführt auf einer Medienbühne glauben die Akteure an Erfolg, sind aber nur begaffte und vorgeführte Jahrmarktattraktionen.

Marc Greiner / 01.11.2023

Das die Pille auch Nebenwirkungen hat, wird nirgends erwähnt. Gesund ist das Ganze sicher nicht.

finn waidjuk / 01.11.2023

Oh, oh, Herr Petersen, dreimal am Tag (o.k., das ist lange her, aber trotzdem) physisch an seine Grenzen zu gehen, ginge ja noch. Aber auch emotional? Ist das nicht ein bisschen viel verlangt? Ein ethisch korrekter Quickie ist doch auch nicht zu verachten. Ich fürchte, hier hat der alte Mann in Ihnen gesprochen. Sie kennen ja sicher die Geschichte vom Fuchs und den Trauben, die zu hoch hängen….

Dieter Weiß / 01.11.2023

Ich bin ja nun ein Althippie und gehöre zur letzten Hippigeneration hier im Osten. Sex war für uns immer etwas schönes von dem man nie genug haben konnte. Die Frage ob das Mädchen die Pille nimmt, war immer eine Standardfrage, wenn nicht dann blieb es beim Knutschen. Vor ein paar Jahren habe ich einmal im Studentenwohnheim der Universität von Santa Barbara übernachtet. Auf dem Tisch lag ein Formular das beide ausfüllen sollen um den einvernehmlichen Sex zu bestätigen.  Ich glaube da währe selbst uns die Lust vergangen. Trotzdem bin ich seit über 40 Jahren mit der selben Frau verheitatet, habe Kinder und Enkel. So schlimm kann es also gar nicht sein, eher im Gegenteil: “Make love not war!” war unser Wahlspruch. Wenn sich die Menschen daran halten würden, hätten wir eine bessere Welt.

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