112-Peterson: Religion ist unvermeidbar

Im Folgenden geben wir einen Auzug aus einem Gespräch zwischen Jordan B. Peterson und Jonathan Pageau wieder, Bildhauer christlicher Kunstwerke sowie Vortragsredner und Betreiber eines sehr erfolgreichen YouTube-Kanals über traditionelle Kunst.

Jonathan Pageau: Religion ist unvermeidbar. Gerade sehen wir sie auf sehr merkwürdige Weise zurückkehren. Und zwar in Gestalt einer skurrilen, woken, tribalistischen, identitären Religion.

Jordan B. Peterson: Und einer primitiven noch dazu! Sie besteht unter anderem aus dem Leitsatz „Die Absicht beziehungsweise der Vorsatz spielt keine Rolle“. Ist das zu glauben?

Jonathan Pageau: Es ist vor allem gruselig. Man könnte sagen, dass dies ein Versagen der Atheisten ist und sie zumindest teilweise zum aktuellen Phänomen „Wokeness“ beigetragen haben. Weil ihnen nicht bewusst war, dass Religionen unvermeidbar sind. Rituale sind unvermeidbar. Und auch die Probleme und Möglichkeiten, die sich aus einer Identität heraus ergeben, lassen sich nicht so einfach abschütteln.

Doch all das wird wiederkommen. Wenn man versucht, diese Bedürfnisse beiseite zu schieben, kommen sie eben auf eigenartige Weise zurück. Und eh man sich's versieht, knien Leute vor dem Schrein eines Mannes, der von Polizisten getötet wurde, setzen ihm einen Heiligenschein auf den Kopf und kasteien sich selbst. Kurz, sie unternehmen alle möglichen Dinge, die verrückt erscheinen. Aber wenn man näher hinsieht, handelt es sich dabei lediglich um einen religiösen Impuls, der aus der Reihe tanzt.

 

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch zwischen Jordan B. Peterson und Jonathan Pageau. Hier geht’s zum Auszug und hier zum gesamten Gespräch.

Foto: jordanbpeterson.com

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Leserpost

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Silvia Orlandi / 05.05.2021

Fair play Regel im Boxkampf: Liegt einer auf dem Boden wird ausgezählt und der Kampf ist beendet egal ob es ein Schwarzer, Weißer, Roter oder sonstigster ist. Dafür muss man nicht Theologie studieren.

Arno Josef / 05.05.2021

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, der seine Rituale braucht. Ansonsten ist sein armes Gehirn vollständig überlastet. Wir schieben alles in Schubladen, denn sonst müssten wir ja ständig entscheiden, ob die Gruppe randalierender Jugendlichen der Gesundheit zuträglich ist oder nicht. Daher Schublade auf - Jugendliche & betrunken, Straßenseite wechseln. Daher ist es vollkommen kontraproduktiv, das Straßenseite wechseln als Rassistisch oder ähnliches zu bezeichnen. Frauen haben da auch einen anderen Schrank als Männer. Und “woke” Menschen bestehen nur aus Schubladen! Und so ist es auch mit der Schublade “Religion”, die uralt ist und wahrscheinlich immer für Dinge getaugt hat, die das beschränkte Gehirn nicht erklären kann. So gab es Höhlenmalerei, die große Mutter, die Götter im Altertum, die Christen, Moslems, ...  . Jeder hat eine andere Beschriftung darauf. Heute versteht keiner etwas von Klima - Schublade Religion, Perfide ist es, Menschen den Stempel “heilig” aufzudrücken, wie dem armen schwarzen drogensüchtigen Kriminellen in USA. Sozialismus, Kommunismus und Maoismus sind Religionen - Schublade. In so eine Schublade passte auch immer nur eine Religion - eigentlich. Denn Religionen sind konvergent, d.h. jeder schreibt von jedem ab.  Schade, eigentlich ist das Gehirn eine tolle Erfindung der Evolution, nur in der modernen Welt offensichtlich überfordert. Daher die Schubladen. Eine schöne Idee ist das Geschlecht von zwischen den Beinen in den Kopf zu verlagern. Da gibt es wohl bald eine Schublade für das geglaubte7 gefühlte Geschlecht. Welche Beschriftung der Schublade dann den meisten Profit bringt, wer weiß das schon. Die Schubladen Idee hat was, zumindest für alte grauhaarige Männer wie mich!

Udo Kemmerling / 05.05.2021

Und diese “Religion” hat erst vor kurzem nach massivem Wahlbetrug ihrem dementen Anführer “habeas papam” entgegengebrüllt. Ich halte diese “Religion” eher für eine etwas zu groß geratene Terrororganisation mit Repräsentanten im Amt. Wer nannte das unter den Achse-Autoren gleich noch “Woko Haram”?

Markus Kranz / 05.05.2021

Najaaa, wenn Leute ‘Polizeigewalt’ kritisieren, wenn es um Amerikaner geht & dabei Seite an Seite mit der Linkspartei & Yusra Khogali marschieren, dann hat das mit ethnischen oder ideologischen Vorurteilen, Spaltung in politische Lager & Wahlkampf zu tun. So was kann natürlich auch ‘religiös’ oder ‘fundamentalistisch’ werden, bis hin zum Kampf gegen die ‘Ungläubigen’ oder den ‘Klassenfeind’.

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