Die neurologischen Erklärungen für ungewöhnliche körperliche Phänomene sind das eine, aber ich kenne die Funktionen der Gehirnhälften trotzdem völlig anders. Die linke Hirnhälfte hat demnach ihre Hauptzuständigkeit für lineares Denken, Logik, Mathematik, Sprache. Die rechte Hirnhälfte für bildhaftes Denken, Kreativität und soziale Fähigkeiten. Deshalb gibt es für mich auch nur ordnende Anteile des Gehirns, immerhin ist der Mensch dringend darauf angewiesen, wie sollte er sich sonst in einer komplexen Umwelt zurechtfinden? Ich kann zum einen linear denken, diese Fähigkeit brauchen wir beispielsweise für die Mathematik. Die Fähigkeit, die Welt über Bilder und Emotionen aufzunehmen, ist aber mindestens genauso bedeutsam. Ich kann ein Bild mit vielen Einzelheiten auf einmal aufnehmen und kann mich nachher innerhalb dieses Bildes bewegen und die verschiedenen Aspekte und Zusammenhänge dieses Bildes beschreiben, so kann man auch gut komplexe Zusammenhänge lernen, man speichert sie als Bild ab. Eine Emotion ist ähnlich, wie eine Karte. Diese Emotion kann sehr viele Erinnerungen enthalten, sie kann differenzierte Bewertungen enthalten, die man in Bruchteilen von Sekunden trifft. Ich kann einer Emotion folgen und diese führt mich zu dem gespeicherten Inhalt oder zur nächsten Emotion, das ist wie eine komplexe dreidimensionale innere Karte. Und diese Struktur ist nicht chaotisch, sondern sie hat nur eine andere Ordnung. Und wenn man sich darin bewegen kann, kann man auch gut Zusammenhänge erkennen und auch neue kreative Lösungen finden, indem man das innere Bild verändert und die Details neu kombiniert. In meinen Augen ist nichts davon chaotisch, im Gegenteil. Ich sehe das Gehirn also als zwei ordnende Systeme völlig verschiedener Qualität, die sich gegenseitig unterstützen. Um dem Chaos der Welt Herr zu werden, das uns umgibt. Um dem Chaos Herr zu werden, das der innere Spiegel dieser äußeren Realität werden würde, hätten wir keine ordnenden Systeme.
Vielleicht sollte Ramachandran den Mitgliedern von Olafs Resterampe mal die Ohren mit kaltem Wasser spülen.
Sinn ist kein Gefühl. Sinn wird auch nicht gemacht. Wenn ich mir Schuhe anziehen, dann hat das den Sinn, daß meine Füße sonst kalt werden. Wenn ich einen Nagel in die Wand haue, hat das den Sinn, daran ein Bild aufzuhängen. Wenn ich mein Fahrrad repariere, hat das den Sinn, daß ich hernach wieder damit fahren kann. Ein Glas hat den Sinn, daß das Bier nicht über meine Hose gekippt wird. Ein Glas macht keinen Sinn. Es hat den Sinn, das Bier darin aufzufangen.
@Taterka: Bei “Missionarsstellung unter Trump” entstehen in meinem Kopf wüste und unkeusche Bilder!
Na ja , seine Ergebenheitsadresse hat er bereits hinter sich , vielleicht bekommt er ja noch ‘ne Missionarsstellung unter Trump . Wer kann schon wissen , was morgen sein wird ?
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