Wir haben Zeugen und natürlich einem Zeugen muss man glauben. Das kann nicht naturwissenschaftlich bewiesen werden -oder sind wir nur noch nicht soweit? Ich denke, darum bin ich, ich denke nichts und schwupp bin ich nicht mehr.
Beim lesen der Überschrift dachte ich zuerst es sei ein politischer Artikel, aber nein, dann würde sie ja lauten “Handle als ob es eine gewissenhafte am Grundgesetz orientierten Regierung gäbe ” Aber zum Glück handelt der Artikel von Religion. Allerdings muss ich da, ... ich mache es ungern, Herrn Peterson auf einen möglichen Irrtum hinweisen. Die Hypothese von Tod und Wiedergeburt besagt nicht dass dies ein oder zwei Individuen bisher gelungen sei, sondern vielmehr sagen die uralten Überlieferungen (Paulo Coelho spricht gern von der “Tradition”), dass dies allen Menschen gegeben ist. Das was möglicherweise nur wenige Individuen geschafft haben ist dass sie diesem Wiedergeburtskreislauf entkommen sind, also nicht mehr fleischlich geboren werden müssen. Buddha soll dies aufgrund seiner Verdienste in zahlreichen irdischen Leben geschafft haben. Bei Christus mag es, wen ich mir diese Vermutung erlauben darf, ein einmaliges auf einem besonderen Auftrag beruhendes Erscheinen auf diesem Planeten gewesen sein.
Dass man im 21.Jh tatsächlich wieder lesen muss, ob der Leib Christi tatsächlich wieder aufgestanden sei, wisse man nicht, ist traurig. Vielleicht konnte Jesus ja auch wirklich auf dem Wasser wandeln? Die Aufklärung, der wir meiner Meinung nach unsere freie und auch teils sehr angenehme Welt verdanken (siehe z.B. Antibiotika, Schmerzmittel usw.) scheint nicht mehr so angesagt zu sein, auch hier auf der Achse…
Wenn Sie handeln, als ob es Gott gäbe, dann wissen Sie scheinbar, was Gott von Ihnen erwartet bzw. erwarten würde so es ihn denn gäbe. Auf solcherart “Wissen” stützen sich auch unsere lieben Herren Selbstmordattentäter… Meines Erachtens bringt das Berufen auf einen Gott eher Schaden für die Gesellschaft, da Gott vorzüglich instrumentalisiert werden kann. Geht man mit gesundem (gottgegebenen) Menschenverstand an die Sache, so ergibt sich zwangsläufig, das Jesus ein normaler Mensch war, zweifelsohne charismatisch aber eben nicht göttlich. Da “lebt” auch kein Geist weiter, lediglich ein paar seiner Ideen. Genauso lebt die Idee vom Rad, an dessen Nützlichkeit noch mehr Menschen glauben, auch wenn der Erfinder nicht bekannt ist. Im Gegensatz zu vielen anderen guten Artikeln auf der Achse ist das leider nur Geschwurbel.
Es heißt wohl nicht umsonst das „Glaubensgeheimnis“. Man kann durchaus hören oder lesen und nicht verstehen. Zum Verstehen braucht es unter Umständen mehr als den Verstand. Darin besteht das Geheimnis. Wem es zugänglich gemacht werden soll, dem wird es auch zugänglich gemacht. Demütiges Interesse ist wohl eine Voraussetzung. Ernsthaftes Gebet im Stillen und eine ernstgemeinte Bitte ist vielleicht auch nötig. Vertrauen bildet sich. Zweifel und Unglaube sind normal. Die eigene aktive Rolle darf dabei nicht überschätzt werden. Da weiß schon jemand, wessen ich bedarf.
Es tut sich natürlich die Frage auf, ob der Geist Christi weiter gelebt hätte, ohne die körperliche Auferstehung des Jesus von Nazareth und ohne die Zeugnisse seiner Jünger, die ihm danach begegnet sind. Die Auferstehung ist sozusagen das entscheidende Drehmoment des Glaubens, ohne das Paulus wahrscheinlich auch keine Basis für seine Mission gehabt hätte. Und ohne die wiederum das Christentum gar nicht denkbar wäre.
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