112-Peterson: Frauen in der Forschung

Die Universitäten, vor allem die Geisteswissenschaften, werden mittlerweile von Frauen dominiert. Und diese fundamentale Veränderung ist nicht zu unterschätzen. Man denke nur an den Psychologie-Professor Jonathan Haidt, der die Kuschel-Atmosphäre beklagt, die er in den vergangenen Jahren an US-amerikanischen Universitäten beobachtet hat. Dieses von ihm beschriebene Klima der Verhätschelung kann auch mit einer zunehmenden Abhängigkeit (der Studenten) gleichgesetzt werden.

Wenn man sich nun vor Augen führt, dass die klassische Rolle der Mutter das Beschützen der Kinder ist: Was passiert, wenn daraus Politik wird? Wir können über das großräumige politische Handeln von Frauen noch überhaupt nichts sagen, einfach, weil es neu ist.

Wenn wir also von einer Institution reden, die auf junge Leute ausgerichtet ist, die durchaus noch als Kinder betrachtet werden können – ist dann das Bestreben der dort tätigen Frauen darauf ausgerichtet, dass die Sicherheit und das emotionale Wohlbefinden der Studenten über allem steht? Und einen Schritt weiter gedacht, um mal ganz fies zu sein: Die meisten Frauen, die heute etwa als Dozentin an die Universität gehen, befinden sich auf dem Höhepunkt ihrer Fruchtbarkeit. Was wird aus ihren mütterlichen Instinkten? Sind die auf einmal wie weggeblasen?

Der hohe Preis der Hochleistungs-Laufbahnen

Viele 19-jährige Mädchen glauben heutzutage, dass ihre Karriere das Wichtigste in ihrem Leben sein wird. Doch nur noch sehr wenige 30-jährige Frauen glauben das, selbst wenn sie Karriere machen. Einfach weil sie merken, dass Hochleistungs-Laufbahnen einen hohen Preis haben, wie zum Beispiel eine 60- oder 70-Stunden-Woche. Und dass möglicherweise ein Leben im Schoß von Freunden, Familie und Kindern reizvoller und von höherem Wert ist.

Jedenfalls kommen viele Frauen in ihren 30ern zu diesem Schluss. In Nordamerika haben daher renommierte Anwaltskanzleien große Probleme, ihre jungen, extrem kompetenten und wertvollen Mitarbeiterinnen zu halten. Das wird natürlich nur hinter vorgehaltener Hand gesagt. Ich weiß davon, weil ich solche Kanzleien beraten habe. Offiziell hieß es immer: Warum tun denn die Kanzleien nicht mehr für die Frauen und ihre Kinder?

Die Frauen wussten alle, dass das nicht stimmte. Die Kanzleien rissen sich für ihre begabten Mitarbeiterinnen ein Bein heraus, um sie zu halten. Einfach weil sie aus ökonomischen Gründen nicht auf Leistungsträger verzichten wollten.

Nun arbeiten also immer mehr junge Frauen an den Universitäten und dominieren sie mittlerweile, vor allem in den Geisteswissenschaften. Ist das also der Grund, warum die seelische Unversehrtheit dort plötzlich so wichtig geworden ist? Sorgen die weiblichen Mitarbeiter dafür, dass im übertragenen Sinne die Unantastbarkeit des Hauses gewahrt bleibt? Indem man die Universität als Gemeinschaft, als Zuhause betrachtet, was sie eigentlich nicht ist? Dies sind Diskussionen, die dringend geführt werden müssen.

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson mit Rob Henderson. Hier geht's zum Gespräch.

Foto: jordanbpeterson.com

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Leserpost

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Marc Greiner / 22.09.2021

Eine Frau, welche mit 19 sagt, sie würde gerne einen guten Mann heiraten und eine Familie gründen wird doch im besten Fall schräg angeschaut, eher aber für debil und hinterwäldlerisch gehalten. Dies ist das Resultat von 1968. Karriere scheint der Standart zu sein, ist aber nur eine Floskel. Nicht mal ich als Mann habe an eine Karriere gedacht, nur an ein relativ gutes Einkommen um mich und meine Familie sorgenfrei versorgen zu können, ohne dass meine Frau gezwungen wäre zu arbeiten. Der soziale Druck für Frauen zu arbeiten nachdem sie Mütter geworden sind ist riesengross und viele geben nach um nicht blöd dazustehen. Ich kenne aber auch solche, die dem doch widerstanden haben und gerne ihre Kinder grossgezogen haben. Die Dozentinnen an der Uni propagieren eine “glückliche” Karriere und belügen ihre Studenten und sich selbst. Karriere macht nur Ausnahmemenschen glücklich, für die meisten ist sie eine Bürde, Männer eingeschlossen.

Kurt Müller / 22.09.2021

Aber im Maschinenbau gibt es immer noch nur höchstens 1 %. In meinem Jahrgang gab es 3 Frauen bei 350 Studenten, und eine hat dann auch alsbald aufgegeben. Ein wirklich schöner Mist ist das doch alles, und typisch ist es auch wieder. Dabei ist das ein so interessantes Studium, an dem man über sich selbst hinaus wachsen kann. 8 Semester lang jede Woche neue Mathematik lernen, 8 Semester technische Mechanik, und viele andere schwere Fächer noch dazu - beides Fächer, mit denen gerne “rausgeprüft” wird, so das am Ende des Studiums 25 - 30 % der einstmals Beginnenden übrig bleiben und in der Regelstudienzeit abschließen - also die, die das wirklich wollen und können. Das Maschinenbaustudenten keine Freundin in dieser Zeit haben, liegt eben daran, dass sie lernen müssen, während Politologen, Soziologen und werdende Schriftsteller feiern gehen und dort die Demokratie üben. Leider ist das dann auch später im Beruf so, aber man verdient auch gutes Geld und kann sich dann mit 45 ein Haus mit einem hübschen Blumengarten schuldenfrei kaufen. Nur eine Windkraftanlage sollte nicht direkt vor der Tür stehen, auch kein Atomkraftwerk und auch keins mit Kohle oder Öl. Wo der Strom aus der Steckdose herkommt, ist mir egal, wichtig ist nur, dass der Elektro-SUV meiner Tochter immer voll geladen sind, damit ihr nichts passiert.

Fritz kolb / 22.09.2021

Culture clash ist schon lange. Und gewinnt erschreckend schnell an Dynamik. Angepasste Snowflakes sind wichtiger Teil davon, ob mit oder ohne Bart. Ach ja, daß es nur Menschen MIT oder OHNE gibt, wird dabei in der feminisierten, westlichen Welt auch ignoriert. Und so wird unsere schöne alte Welt sehr bald von anderen Kulturen, ob aus Afrika, Südamerika oder dem mittleren und fernen Osten regelrecht aufgefressen werden. Transformiert sozusagen. Toll!

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