@ H.P. Dollhopf Lesen Sie sich eigentlich gelegentlich so durch, was Sie schreiben? Wenn jedenfalls einer begründen kann, dass die Erde eine Scheibe ist, dann Sie.
” Kein Mensch kann für längere Zeit sich selbst das eine und der Menge ein anderes Gesicht zeigen , ohne am Ende in Verwirrung zu geraten, welches das echte ist . ” Nathaniel Hawthorne - Meisterhaft knapp , - das absolute Gegenteil von Peterson , der alles , aber auch wirklich alles breit ausführt . Er liegt gedanklich sozusagen ständig in den Wehen. Das ” Abenteuer ” Peterson . Ein Kreißsaal . Bieten sonst nur Erweckungsprediger.
Das Problem ist, das, was wie Wahrheit oder besser Wahrhaftigkeit nennen, kollidiert nicht selten massiv mit unserer eigentlichen Leitzentrale, dem limbiscgen System oder genauer dem physiologisch determinierten Belohnungssystem, immer und in jedem Bereich. Die “Erfindung” , mit der nicht seltenen Dissonanz einigermaßen schadlos klarzukommen, ist die rationalisierende (Selbst) taeuschung. Man macht sich selbst und auch anderen etwas vor. Nun gibt es seit einigen Jahrzehnten eine gesellschaftlich/ kulturelle Entwicklung,” von bestimmten” Wissenscgaften” und deren “Experten” massiv unterstützt, die dieses im Homo angelegte Verhalten salonfähig gemacht hat, die Hominiden quasi dazu aufforderte, ihrem limbischen System zu folgen. Nur so sei das allgemein eingeforderte Gluecksempfinden garantiert. Dass diese Stimulanz gewisse Risiken und Nebenwirkungen hat, nur immer kurz an haelt und permanent gesteigert bzw kompensiert werden muss, um den schmerzhaften Entzug zu vermeiden, ist unvermeidlich. Ebenso unvermeidlich ist es, den naturgemaess als schmerzhaft empfundenen Kontakt mit der Wirklichkeit resp Wahrheit zu vermeiden bzw sich (und anderen) etwas vorzumachen, von den einschlägigen Operationen und dem Problem des sich steigernden Ueberbietungswettbewerbs ganz abgesehen. Die Frage ist also, wie kriegt man eine Gesellschaft und ihre Individuen wieder “zurueck” auf den letztlich alternativlosen Weg der Wahrheit, rational betrachtet. Wie holt man sie vom “Dopamintrip” herunter, ein Trip, der natuerlich, der Drogenabhaengigkeit nicht unaehnlich, fuer diverse “Anbieter” aus Politik, Wirtschaft und Entertainment viele Optionen eröffnet?Wie schafft “man” es, die Abhängigkeiten, an denen letztlich auch jede Freiheit scheitert, auszuräumen? Der aktuelle Weg geht in die andere Richtung und mit rationalen, sachlich richtigen Hinweisen ist, auch wegen der feindl. Apologeten nichts zu erreichen, denn das Problem der drei K ‘s liegt tiefer. Vielleicht regeln es die Umstaende.
” Und jeder Mensch mit Verstand würde im Zweifel korrigiert werden wollen, wenn er sich im Unrecht befindet, anstatt seine Dummheit weiter mit sich herumzuschleppen.” Das lieber Autor ist ein großer Irrtum. Im kapitalistischen Denken geht es um das Gewinnen und dieses wird zum obersten Erfolgsziel erklärt. Deshalb geht es im Diskurs in kapitalistisch geprägten Gesellschaften ( und in einer solchen leben wir schon etwas länger ) auch selten um das was richtig ist sondern um das Recht haben,- das Gewinnen. Da gibt es sogar Rechthaberkurse in Volkshochschulen und Universitäten mit vermeintlichen Anlehnungen an antike Philosophie auf die man sich gerne - zu unrecht -beruft.( Sophisten, Dialektik… ) Das “der Gewinner” in seiner Verblödung verharrt merkt er nicht.Er hat ja gewonnen und nur darum geht es ihm. Schlimmer noch er erhält Applaus sowie Mit - und Nachläufer. Das es aber klüger und besser wäre, wenn es so wäre wie der Autor meint, da stimme ich ihn voll und ganz zu, - nicht allerdings ohne ihn etwas weltfremd zu nennen.
Die meisten lesen das, was ihre Meinung bestätigt. Sie lesen gleich gar nicht andere Meinungen oder verdammen sie nach den ersten Sätzen. Geht man immer nur von sich aus, dann muss man (jeder) aufpassen, dass man nicht von ganz persönlichen Affekten wie Profilneurosen oder Neid ausgeht. Viele Kamera geile „Aktivisten“ fallen da darunter. Des weiteren sind viele für Maßnahmen (nur mal z.B. für Steuererhöhungen für Reiche) die andere mehr betreffen als sie selbst. Befragungen mit nachträglichen Überprüfungen haben gezeigt, dass viele für Steuererhöhungen sind, die über ihrem eigenen Gehalt ansetzten. Manche waren sogar für Maßnahmen bereit, wenn es dabei andere mehr erwischt als sie selbst, a la ich bin dafür bereit, mich erwischt es auch, aber du fällst von weiter oben, also tiefer. Sie verwenden nicht eine gewisse Dialektik (übrigens in der Mathematik oder den Naturwissenschaften keine mögliche Methode), versuchen nicht andere Meinungen zu verstehen oder gar die Gegensätze und versuchen eine Aufhebung dieser Gegensätze. Und sieht man Diskussionen im Fernsehen, dann werden persönliche Auslöser wie Neurosen oder Neid nie thematisiert; es werden immer nur Ersatzargumente diskutiert, wie die Welt zu retten. Diese Ersatzargumente mögen sogar eine gewisse Berechtigung haben, aber sie sind es nicht allen. Und so kommt man nie auf den Grund. Das definiert mit den „Gutmenschen“.
Volker Kleinophorst: “Wahrheit orientiert sich an Fakten nicht an Wünschen.” - - - - Vermutlich flapsig formuliert, denn Wahrheit orientiert sich nicht! Und ein Fakt ist empirisch. Beispiel: “Die Sonne geht auf!” Damit lässt sich auch begründen, dass die Erde eine Scheibe sei.
Es kann durchaus von großem Vorteil für jemanden sein, an der Unwahrheit, wider besseren Wissens, unbedingt festzuhalten. Dieses gilt für jeden Manipulator oder jeden Propagandisten oder jeden vorsätzlichen Lügner schlechthin. Die Frage nach der Wahrheit allerdings, wird beim Verhör von Jesus seitens Pontius Pilatus zum Thema. Jesus sagt, er sei gekommen, um die Wahrheit zu verkünden. Worauf ihm Pilatus etwas ironisch antwortet : Was ist (schon) Wahrheit? Hier prallt Unglaube und Glaube aufeinander. Der Ungläubige geht davon aus, dass Wahrheit relativ, subjektiv ist. Der Gläubige glaubt an an die Existenz einer absoluten Wahrheit. Für den Ungläubigen handelt es sich bei „Wahrheit“ um belegbare (materielle) Fakten. Für den Gläubigen ist Wahrheit, die Welt mit Hilfe des Heiligen Geistes zu „schauen“. Die zweite Haltung schließt jedoch die erste nicht aus, geht allerdings weit darüber hinaus.
Das aufgezeichnete “Gespräch” Petersons mit A. Schulz ist nur zu ertragen, wenn man den infantilen Paradiesvogel im Hawai-Outfit überspringt. Bewundernswert, wie Jordan B. Peterson stringent beim Thema bleibt und seine Gedanken messerscharf vorträgt. Ich hätte das Gespräch abgebrochen.
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