112-Peterson: Die optimale Herausforderung

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson mit dem Stand-Up-Comedian Joe Rogan:

Joe Rogan: Wir brauchen mehr Menschen, die sich selbst verwirklicht haben, die sich selbst kennen und die mit Widrigkeiten im Leben fertig geworden sind. Sowohl, was ihre äußeren Lebensumstände betrifft, als auch auf ihr inneres Empfinden bezogen – ihre eigene Größe, ihr Potenzial, und ihre Fähigkeit, ihr Leben zu meistern. Je mehr Menschen es gibt, die über persönliche Souveränität verfügen, desto mehr können sie andere dazu inspirieren.

Jordan B. Peterson: Das wäre zu hoffen. Ich schlage Leuten gerne vor, sich etwas wirklich schweres vorzunehmen. Der Philosoph Søren Kierkegaard hat um 1840 eine sehr unterhaltsame Anmerkung dazu geschrieben. Er sinnierte über sein Dasein als Student und Autor. Er stellte fest, dass er nicht zu den Leuten gehörte, die in der Lage waren, etwas Wundervolles zu erfinden, das allen das Leben erleichtern würde. Zur Zeit der Industriellen Revolution gab es ja einige bedeutende Erfinder. Also dachte er sich, dass der vielleicht einer der Menschen wäre, deren Nutzen für die Gesellschaft es sei, allen das Leben schwerer zu machen. Denn es wird eine Zeit geben, wo sie keine Erleichterung wollen, sondern stattdessen Schwierigkeiten.

Und ich denke, das ist wirklich, was die Leute wollen! Natürlich glaubt jeder, dass er ein einfaches, glückliches Leben möchte. Aber nein, das wollen wir nicht!

Joe Rogan: Ich glaube, wir wollen Schwierigkeiten, die wir überwinden können.

Jordan B. Peterson: Genau! Wir wollen die optimale Herausforderung!

Joe Rogan: Es ist unglaublich befriedigend, etwas Schweres geschafft zu haben.

Jordan B. Peterson: Etwas Schwieriges hinter sich gebracht zu haben und es als wertvoll zu erachten, ist alles andere als trivial. Denn im Grunde gesteht man sich ein, dass viel Leiden mit dieser Tätigkeit verbunden war, so wie das Leben an sich viel Leiden beinhaltet – aber am Ende hat es sich gelohnt! Genau das wollen wir. Das Gefühl, sich für etwas Lohnendes eingesetzt zu haben.

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson mit dem Stand-Up-Comedian Joe Rogan. Hier geht's zum Ausschnitt und hier zum gesamten Gespräch.

Foto: jordanbpeterson.com

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Leserpost

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sybille eden / 29.12.2021

Was Joe Rogan sagt sind die Grundlagen unserer Zivilisation ! Würden mehr oder gar alle Menschen so denken und handeln, bräucht es keinen führsorgenden Sozialstaat. Aber der Wohlfahrtsstaat mit seiner komfortablen Stallfütterung verhindert, daß wir uns schwierigen Aufgaben und Herausforderungen stellen und meistern. Dieses führt zu einem Menschentypus der abhängig versorgt werden will und muss, und nicht mehr in der Lage ist, große und unbequeme Dinge zu bewältigen. Es entsteht ein pathologischer Sozialismus mit einem paternalistischem Staatswesen, der zwangsläufig totalitär wird. So wie in Deutschland, today.

Klaus Keller / 29.12.2021

Mir genügt es wenn normale Leute ihren Alltag bewältigen. Bekanntlich klappt das auch nicht immer.

Werner Arning / 29.12.2021

Die Überwindung einer Schwierigkeit, das Meistern einer Herausforderung schafft Selbstbewusstsein. Sie sollte möglichst nicht künstlich gesucht worden sein, sondern sich im Leben ergeben. Nicht Problemlosigkeit, sondern das Lösen von Problemen schafft Zufriedenheit. Selbstbewusstsein entsteht aus dem Wissen um die eigene Fähigkeit, ein Problem lösen zu können.

Ralf Pöhling / 29.12.2021

Es gibt Menschen, die suchen die Herausforderung. Und dann gibt es Menschen, denen wird sie einfach wie ein Fehdehandschuh vor die Füße geworfen. Die entscheidende Frage ist jedoch, wie gehen sie individuell damit um? Es gibt Menschen, die springen über die Steine, die man ihnen in den Weg legt, einfach hinweg, oder sie laufen um sie herum. Und dann gibt es Menschen, die diese Steine im Akkord mit dem Vorschlaghammer zertrümmern, damit die ihnen Nachfolgenden freie Bahn haben. Genau dieser Typus Mensch wird gerade dringend gebraucht.

Bernd Meyer / 29.12.2021

Sind Sie Jesus? Man darf den Frauen nicht alles glauben. Wenn Sie sich unsicher sind, dann sehen Sie sich nochmal den The Big Lebowski an.The Caine Mutiny ist auch nicht schlecht. Lauren Bacall? Wahrscheinlich spielt sie immer noch mit.

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