Im antiken Rom führten sich vestalische Priesterinnen öffentlich Schlangen in den Schoß ein, um so die Römer zum Akt zu animieren und für Nachwuchs zu sorgen. Auch in anderen Kulturen ist die Schlange ein Phallus- bzw. Fruchtbarkeitssymbol.
@ RM Petersen: Der andere Petersen kennt sich mit Schlangen offenbar nicht aus. Ich schwamm im indischen Ozean mit einer Seeschlange, eine der giftigsten. Mein Mann sah das und war geistesgegenwärtig. Er rief in entspanntestem Ton äußerst liebenswürdig, ich möge doch mal kommen, er wolle mir etwas zeigen. Ich schwamm ganz ruhig ans Ufer. Wenn ich Panik bekommen hätte, wäre ich wohl tot. Jordan hat aber Recht, sie faszinieren uns. Wir betrachten sie im Zoo. Ich finde, sie haben den Effekt eines Horrorfilms. Man weiß auch nicht so genau, warum man den anschaut. Eine Kombi aus beidem ist das B-Movie Anaconda oder der Jurassic Park-Teil mit dem Mososaurus. Obwohl ich beide Filme ablehne, muss ich gestehen, dass ich mir die Passagen auf yt angesehen habe. Vielleicht sind wir mordlüstig. Darauf nimmt er kurz Bezug: “Im nächsten Schritt kommt man zu der Erkenntnis, dass der größte Feind die menschliche Fähigkeit zum Bösen ist.” Ja, vielleicht. Hauptsache, man ist nicht dabei als Opfer. Ich bin nie wieder im Indischen Ozean geschwommen. Das Hotel hatte einen Pool. Letztlich ist der Mensch im Meer der Eindringling und nicht umgekehrt, und mit dem Urwald ist es ähnlich. Im Garten hatte ich nur eine Ringelnatter mit Nachwuchs. Wir taten uns nichts.
No, Jordan, snakes and humans did not develop at the same time. Snakes and lizards were there long before: “and by the late Cretaceous most major groups had appeared, including iguanians, geckos, skinks, anguids, and platynotans, as well as many snake lineages. However, with the exception of the marine mosasaurs, all major squamate lineages are thought to have survived the end of the Cretaceous. Consequently, the Cretaceous–Paleogene (K-Pg) extinction that ended the Mesozoic is considered to have had little effect on squamate evolution.” if interested you may find this under the headline “Mass extinction of lizards and snakes at the Cretaceous–Paleogene boundary” on ncbi dot nlm dot nih dot gov. Not that it matters a lot as part of our brain is archaic, inherited, and snakes always liked to feed on rats, our veritable ancestors. But you should get this right. Snakes are many millions of years older than humans. Sorry. With all due respect.
Über Giftschlangen: “Denn schließlich sind diese Tiere seit ungefähr 20 Millionen Jahren hinter uns her.” Das trifft nicht zu; wer das behauptet, hat sich mit Schlangen noch nie befasst. Eine Schlange beisst nur dann einen Menschen, wenn dieser direkt dorthin greift (- zB in einen dunklen Winkel, um etwas aufzuheben) oder tritt (- zB in einen Stiefel, in den die Schlange sich zum Wärmen begeben hat). Wer in Afrika oder Asien (- oder in Australien, wo es die gefährlichsten gibt) unterwegs war und mit dortige Bewohnern spricht weiss, dass die Meisten mit Sandalen und kurzen Hosen laufen; wenn man langsam geht und fest auftritt, fliehen Schlangen. Also: Die Vorstellung ” ... diese Tiere (sind) hinter uns her”, ist Blödsinn. (Sorry, Mr. Peterson)
Unabhängig von der, von Schlangen ausgehenden, Faszination war auch die gespaltene Zunge Gegenstand bestimmter Deutungen. So stand diese Zunge fuer das doppeldeutige Sprechen, fuer List und Taeuschung, fuer fehlende Verlässlichkeit. Offenbar sahen manche Menschen in dieser gespaltenen Zunge das Werkzeug einer gewissen Falschheit und uebertrugen diese (angebliche) Eigenschaft metaphorisch auf ein Geschlecht, dem man(n) im Unterschied zum ehrlicheren Teil aehnliche Eigenschaften unterstellte. Aber natuerlich akzeptieren wir heute richtigerweise nur noch Mythen, und das weiss Gott nicht zu knapp, die das aktuell gewuenschte Ergebnis und die heute angesagte Einteilung in “gut und boese” oder auch “toxisch und rettend” liefern.
Ich muss mal intervenieren, die Geschichte von der Schlange hat einen wichtigen Punkt, den Satz: Sollte Gott gesagt haben? Zweifel säen, hinterfragen, scheinbares beweisen einer Unwahrheit. Am Ende verliert der Mensch seine Unschuld, trennt sich von Gott. Erkennbar am Verstecken ob seiner Nacktheit. Ihr werdet sein wie Gott, ein zweiter wichtiger Satz. Bis heute denkt das der Mensch wirklich, an die Endlichkeit menschlichen Lebens wird nicht gedacht, auch nicht an Verantwortung vor Gott. Hybris.
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