Der erste Impuls ist wohl immer das spontane Abgleichen einer neuen Idee mit bereits verinnerlichen Werten. Schritt 2 kann für ungeübte Denker zu einem Überlebenskurs in unbekanntem Terrain werden. Das Hinterfragen der Idee führt konsequenterweise zum Hinterfragen des eigenen Standpunktes und darin liegt die Gefahr, Dinge so weit zu relativieren, bis man völlig verwirrt ist. Ich bin davon überzeugt, dass es eine Wahrheit gibt, die nicht relatvierbar ist, und das ist Gottes Wort, die Bibel. Auf dieser Grundlage kann ich kritisch denken und vergleichen, ohne Schiffbruch zu erleiden. Denn ich weiß, dass der Fels auf dem ich stehe, sich seit Jahrtausenden, gegenüber einem tobenden Meer neuer Ideen, bewährt hat.
Beim Manifest? Beim Manifest? OMG. Hier kann man schon mal ansetzen. Jemand denkt über den Inhalt des Manifestes nach und genau damit verleiht er dem Manifest bereits Legitimation und sitzt in der ersten Falle. Die Möglichkeit, dass das Manifest bereits von der Form her pure Obstruktion und der Inhalt damit bereits ohne jede Legitimität ist, geht bereits völlig unter. Man braucht auch nicht über den Inhalt einer Lüge zu debattieren, weil nur die Tatsache der Lüge selbst relevant ist. Jede inhaltliche Debatte über den Inhalt der Lüge kann zwar Widersprüche aufzeigen, ist aber kein Beweis für die Lüge selbst, allenfalls für deren mangelnden Wahrheitsgehalt. Der Lügner vermag sich somit hinter seiner Lüge zu verbergen. Und ...Dada… ein famoser Karl Marx erscheint plötzlich als “selbst-los”. Die Aufdeckung von Wahrheiten gibt keine Auskunft darüber, ob jemand böse oder nur dumm ist. Die kritische Hinterfragung eines Gedanken ist demnach an die kritische Hinterfragung der Quelle des Gedankens gebunden. Das ist der Kontext, welcher den Gedanke trägt und nicht der Gedanke selbst. Insofern steht nie der Gedanke in Frage, sondern der Kontext. Wer das nicht beachtet, wird sich immer nur im Kreis drehen und seinen Gedanken immer nur bestätigen. Auf diese Weise gerät man in ein wahnhaftes Glaubenssystem, man wähnt und glaubt etwas, was womöglich einer Manipulation von Außen unterlegen ist. Genau diesen Aspekt muss man kritisch beleuchten, was Fanatiker nie machen und womit sie sich von Abhängigkeit begeben und auf ständigen Support angewiesen sind.
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