@Dietzel. “Wir haben es in der Schule gelernt, ja, in der DDR gab es in den Ende 50igern und 60igern richtig gute Lehrer. ....” “Und uns hat man vor allem nicht erst an der Universität beigebracht, einen Text kritisch zu hinterfragen” Frage: Haben Sie eigentlich auch die “Dialektik” der Berliner Mauer in der Schule oder wenigstens etwas später an der Uni kritisch hinterfragt? .
“Geben sie mir eine Tasse Kaffe und ich mache Phänomenologie daraus. ” (Husserl)
@dialektiker Dialektik ist ein kommunistisches Zauberwort, mit denen Widersprüche in der reinen Lehre weggelogen wurden, durch obskure höhere Einsichten. Durch unüberprüfbare Metawahrheiten. Eine vernünftige Auseinandersetzung mit Widersprüchen ist etwas völlig anderes. Das ist der Trick jedes ideologischen Systems, dass Theoriewidersprüche eingebaut sind. Das lenkt die mentale Beschäftigung auf die permanente Auseinandersetzung mit dem widersprüchlichen Inhalten, statt mit der verlogenen Form. Das sind Gesetzmäßigkeiten organisierter Wahnsysteme, welche Ordnungssysteme sind und einen Bedarf an Funktionäre, besserwissenden Parteioberen und pseudoreligösen Theoretikern erzeugen und geeigneten Leuten Platz bieten. Es ist somit ein Schmarozersystem. Muss man dazu was sagen? Das man nicht gleichzeitig sowjetischer Arbeitssklave und Fabrikbesitzer sein kann? Das eine Partei nicht demokratisch sein kann, welche auf Wink und nach den Launen des Parteiführers agiert? Das kann man nur dialektisch betrachten, wenn es ein Bindemittel gibt, nämlich, dass einem jemand ins Gehirn geschissen hat. Solche Systeme basieren auf Lügen. Sie funktionieren sogar, wenn niemand an den Kern der Ideologie glaubt, sondern nur an die Ordnungsfunktion der Ideologie selbst, also wenn alle nur so tun. Es heißt ja, die Partei hat immer recht, und nicht, die Partei hat immer recht mit dem was sie sagt. Tatsächlich könnte man das so ausformulieren, die Partei hat die Macht jeden widersprüchlichen Mist zu behaupten und alle tun so, als ob das nicht so wäre. Diese Art des Denkens ermöglicht einen hohen Grad an Selbstdressur. Am Ende haben sich völlig Verblendete noch vor dem Erschießungskommando bei Stalin für ihre Erschießung bedankt. WTF.
@H.Roth, nein, Sie habe ich nicht gemeint, aber dennoch danke. Dialektik als Denkmethode ist doch einfach nur Denken in Widersprüchen. Nichts anderes meint Peterson, wenn er fordert, nach dem ERSTEN Schritt des Denkens auch den ZWEITEN noch zu gehen, nämlich über das Denken nachzudenken, es kritisch zu hinterfragen. Das ist ja erst die eigentliche Arbeit. @Rudhart M.H., seien Sie optimistischer! Lächeln Sie! Von mir aus auch nachsichtig. Wir sind doch WER.
Frau Dietzel, hundert Punkte von 100 möglichen ! Ich habe schon längst festgestellt, daß ein wenig dialektisches Denken auch dem Durchschnittswessi gut zu Gesicht stünde. Leider weiß er mit dem Begriff nichts anzufangen und hält ihn von vornherein für “kommunistisch belastet”, dank seiner allumfassenden Allgemeinbildung ! Die Namenshüpfer ! Und wenn ich die Schwemme von “Politik-Wissenschaftlern” sehe, die 2 Stunden vor einem Ereignis absolut keine Ahnung dank ihrer “wissenscaftlichen Erkenntnisse” von dem haben, was da gerade kommt, da wird es mir einfach nur schlecht, um nicht zu sagen zum K. ... !Und das wird dann noch breitgetreten und wiederholt bis zum Erbrechen . Einfach widerlich ! Keine Ahnung von absolut nichts, aber die große Fresse bis zum geht nicht mehr ! Stundenlang in den Nachrichten der ÖR, in diversen Talkrunden , die schon von der Besetzung her zum größten Teil befangen sind und dann noch das sog. Publikum , das an Stellen klatscht , wo man lieber BUH rufen möchte ... ! Was soll’s , es ist halt so !
Ich kenne das. Meine Gedanken, die ich meistens brillant finde, werden sofort von meinen kritischen Kindern auseinandergenommen. Das schmerzt. Nachdem ich Jordan Peterson gelesen habe, muss ich mir dringend angewöhnen, zuerst selbst meine Gedanken zu hinterfragen als Vorbeugung gegen den Schmerz.
@ Frau Dietzel, ich kann mir durchaus vorstellen, dass Sie auf meinen Kommentar Bezug nehmen. ;-) Sollte es so sein, möchte ich zumindest erklären, daß nach meiner Auffassung ein fester Bezugspunkt Dialektisches Denken keineswegs ausschließt, sondern erst recht ermöglicht. Selbst Kolumbus hatte einen Kompass an Bord. Wer ohne Orientierungshilfe unterwegs ist, merkt nicht einmal, dass er im Kreis herum irrt. Mathematisch gesehen, muss man gewisse Grundlagen kennen, um ein Ergebnis als richtig oder falsch erkennen zu können. Der Humanist klammert eine moralische Deutungshoheit, die außerhalb des Menschen liegt, von vornherein aus, der Christ stellt diese dagegen allem voran. Es ist letztendlich das Vorzeichen, das vor der Klammer steht, dass über das Ergebnis entscheidet. Ich gehe natürlich davon aus, dass es sich beim Dialektischen Denken nicht nur um einen Ping-Pong-Zeitvertreib handelt, sondern um zielorientiertes Denken, das Menschen weiter bringt.
Da die meisten Ideen falsch sind, man eine Gesellschaft aber dennoch irgendwie lenken muß ist Demokratie eine zwar schwerfällige, letztlich jedoch die einzige Möglichkeit, diesem Lenkungs-erfordernis bei allen Irrtümern erfolgreich nachkommen zu können. Dies geschieht also nicht dadurch, daß man der richtigen Idee zur Macht verhilft, denn das ist - wie gesagt - unmöglich. Es vollzieht sich dadurch, daß man durch Wahlen wechselnde Mehrheiten ermöglicht welche, an der Macht, die falschen Ideen und Zielsetzungen korrigieren können. Nur so geht Demokratie ! Sie funktioniert also nicht, wenn Teile einer Gesellschaft andere Teile von der Macht ausschließen. Dann ist Korrektur durch Wahl nicht mehr möglich. Die Herrschaft falscher Ideen werden somit zum unabwendbaren Schicksal.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.