“...Immer mehr Araber begannen jedoch aus den Nachbarstaaten nach Palästina zu immigrieren, nachdem die Juden dort den Lebensstandard erhöht hatten. Die Nachfahren dieser eingewanderten Araber, die es ohne die Juden dort gar nicht geben würde, werden heute als Palästinenser bezeichnet…” Dieselbe Situation könnten wir in 50 Jahren in Europa haben. Ideologisch betrachtet ist es schon so weit. Die Europäer werden in Europa als Kolonisatoren, als Besatzer im eigenen Haus diffamiert. Der Kampfbegriff “dekolonialisieren” ist ein Framing für einen Kulturkampf gegen die europäische Kultur, gegen die Europäer in Europa. Linke Hochverräter & Volksverräter verbünden sich mit radikalen Kolonisten aus anderen Kontinenten. Manche meinen das Wort Volksverräter stamme von den Nazis und sei deshalb nicht zu verwenden. Das ist ein ganz linker “linker Argumentationsschema”, der den europäischen Völkern das Existenzrecht abspricht: “Es gibt keine Völker.” Ein und dieselben Heuchler propagieren wiederum das “palästinensische Volk”. Der Kulturkampf in Europa hat begonnen. Man wird als ein Rassist diffamiert, wenn man einen Afrikaner nach seiner Herkunft fragt und ihn nicht automatisch als einen Europäer ansieht. Damit will man den Europäern ihre Identität rauben. Die Botschaft lautet: “Europa gehört den Kolonisten.” Mit derselben Geisteshaltung könnte ich in die USA ziehen und mich als einen Indianer ausgeben und jeden echten Indianer als einen Rassisten beschimpfen, der mir den Mist nicht abkauft.
Palästina produzierte einen relativ großen landwirtschaftlichen Überschuss, der in Nachbarländern wie Ägypten und Libanon vermarktet und zunehmend nach Europa exportiert wurde. Zu diesen Exporten gehörten Weizen, Gerste, Dura, Mais, Sesam, Olivenöl, Seife, Orangen, Gemüse und Baumwolle. Zu den europäischen Importeuren palästinensischer Produkte gehörten Frankreich, England, die Türkei, Griechenland, Italien und Malta.” Q. Alexander Scholch Palästina im Wandel, 1856-1882… schrieb jemand bei You Tube. PS Manchmal geht es darum jemanden erzählen zu lassen. Bewerten kann man es später.
Alle solche historischen Legitimierungskonstruktionen aktueller Politik sorgen für nichts als dauerhaften Streit, da die Gewichtung der alten Fakten immer subjektiv sein wird. Man sieht diese Fruchtlosigkeit historischer Rechtfertigung auch auf dem Balkan, jetzt im Ukrainekonflikt sowie in Südostasien in Bezug auf chinesische Ansprüche. Sollte man nicht besser und effektiver immer zuerst vom Status Quo ausgehen, schauen, welche konkreten Probleme es für welche Gruppen gibt und wie man da Besserung bewirken könnte? Sollte da die Geschichte nicht nur als Reservoir für Ideen dienen, wie man Dinge vielleicht erfolgreich anders handhaben kann als jetzt? Statt dort ein zu rekonstruierendes Ideal zu suchen? Was doch nie wirklich gelingen kann, letztlich nicht einmal wünschenswert ist - für keine der Seiten.—Nicht die Ararber haben die Juden besiegt und vertrieben, sondern die Römer. Die Araber eroberten Palästina von den Byzantinern, also den (Ost-)Römern. Erst als Jahrhunderte später die Türken zu Landesherren wurden, kam es zu Problemen für Christen, die zu den Kreuzzügen führten. Juden haben damals wohl längst wieder im Land gelebt (neben der Diaspora, die es schon vor den römischen Vertreibungen gegeben hatte) und wurden von den Kreuzfahrern ebenso wie die lokalen Arabern abgeschlachtet. (Tscherkessisch-ägyptische) Mameluken und wiederum Türken lösten die Kreuzritter in der Landesherrschaft ab. Der Verfall des Landes um 1900 kann also bestenfalls bedingt den dortigen Arabern angelastet werden, da sie ja schon lange nicht mehr Herren im Lande waren. Sie aber leben seit vielen Jahrhunderten dort. Wer Frieden im Heiligen Land will, muß einen Weg zum Miteinander aller dort finden - oder einen Plan haben, wohin denn die Palästinenser geordnet umsiedeln könnten. Nichts von dem ist von Netanjahu zu erwarten. Seine Macht stützt sich auf die Fortdauer des Konflikts, in dem die jüdische Seite zwar die stärkere ist, was aber auch bei ihnen viele Opfer kostet. Ein Irrweg.
@Sara Stern : “...Begründung für den Anspruch ist plausibel, da sie sich auf das Naturrecht des Stärkeren beruft…” Also ist die Strafbarkeit der Vergewaltigung ein Irrweg ? Na dann : Rohes Fest !
Wer behauptet, es gebe “kein Recht auf einen jüdischen Staat”, der muss sich im Gegenzug genauso sagen lassen, es gebe “kein Recht auf einen palästinensischen Staat”. Auslöser des mehr als schwierigen Verhältnisses zwischen Muslimen und Juden (sowie sonstigen Religionen…) dürften vor allem Minderwertigkeitskomplexe auf arabischer Seite sein - meines Erachtens wohlbegründet. Wo Juden im Zweifel als gebildet und erfolgreich gelten, da gilt für Araber/Muslime das genaue Gegenteil. Woran das liegt, darüber liesse sich trefflich streiten, ich habe meine eigene Meinung dazu…
Interessant, wie hier in dem Forum sofort Putin und die Ukraine ins Spiel gebracht werden. Aber: Jedes Land hat seine eigene Geschichte, und das gilt für Israel in besonderen Maße. Der Fall ist einmalig und mit mit der Ukraine nun wirklich NICHTS zu tun. Und natürlich ist Israel zu recht dort der jüdische Staat. Und dass bei der Etablierung der arabischen Staten durch GB und F nach dem 1. Weltkrieg Transjordanien (= heutiges Jordanien) als Heimstatt der arabischen Palästinenser vom Völkerbund gedacht war, scheint hut vergessen zu sein. PS Die Infrage-Stellung eines Existenzrechtes der Ukraine und die destruktiven Äusserungen aus Russland dazu kamen im Übrigen erst, nachdem die USA dort ihre Militärpräsenz etabierten - 7.500 Kilometer von ihrer Landesgrenze entfernt. Ich sehe das als rusiche Über-Reaktion darauf.
Jede Debatte, was Juden sind, wer dazu - auf welche Art und Weise - dazugehört oder nicht, wo sie hingehören, was sie zu tun oder lassen haben, was sie dürfen oder nicht - ist ein Ausdruck von Antisemitismus! Ob derjenige das wahrhaben will oder nicht! Wer derartige Gedanken pflegt, bei dem schlägt reflexartig das Erbe der Nazizeit durch. Solche Gedanken hat man nicht zu haben. Wer sich insbesondere für jüdische Angelegenheiten interessiert, aber nicht gleichermaßen für Eskimos, Südamerikaner oder Hinduisten, sitzt auf dem falschen Dampfer, nämlich einen Nazidampfer. Israel ist ein normales Land, die Bevölkerung sind normale Leute, es gelten normal Maßstäbe. Ala Deutscher, kann man auch die nächsten 100 Jahre dazu sein Maul halten, ohne das etwas fehlt. Solidarität wäre auch nicht schlecht.
@Vera Meißner - Jude ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder zum Judentum konvertiert ist UND keiner anderen (!) Religion angehört. Sind diese Bedingungen erfüllt, dann bekommt man ohne Probleme einen israelischen Pass, der zur Einwanderung nach Israel berechtigt. Juden sind also ein Volk, das sich durch Abstammung oder religiösem Bekenntnis definiert.
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