112-Peterson: Die Illusion der Objektivität

Wir glauben, die Welt bestünde aus Gegenständen, die eindeutig als solche zu erkennen sind. Aber das ist nicht der Fall. 

Es ist eine Illusion, dass wir diese Gegenstände anschauen, über ihre Beschaffenheit nachdenken, anschließend überlegen, wie wir sie bewerten sollen, und dann entscheiden, wie wir sie benutzen können und schließlich handeln. Denn die Welt kommt nicht in fein säuberlich unterteilten Objekten daher.

Es dauerte lange, bis wir dies erkannten. Denn wenn wir uns die Welt anschauen, sieht es doch ganz so aus, als seien alle Objekte hübsch und ordentlich aufgeteilt. Es ist doch wirklich nicht schwer, das zu erkennen, oder? Doch! Wir benötigen unser halbes Gehirn für diesen Vorgang. Wir sind schließlich sehr visuelle Kreaturen mit einem ausgefeilten Sehapparat. Es bedurfte enormer metabolischer Energie und evolutionärem Zeitaufwand, um uns visuell derart auszustatten, dass wir Objekte überhaupt unterscheiden können, wie wir es gewohnt sind.

Aber auch das stimmt nicht ganz, denn wir sehen Objekte eigentlich noch nicht einmal. Wir sehen eher Hilfsmittel und Hindernisse und halten diese dann für Objekte.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Jordan B. Petersons YouTube-Kanal.

Foto: jordanbpeterson.com

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Stanley Milgram / 27.04.2022

Wenn ich das richtig verstanden habe, existiert eine Matrix (Higgs-Feld, welches im ganzen Universum allgegenwärtig ist), die aus masselosen Teilchen erst “Masse” entstehen lässt. Ob die dabei entstehenden Massen hinderlich oder nützlich sind, spielt lediglich auf der Erde eine Rolle. Im Rest des unendlichen Universums wird das vermutlich kaum einen interessieren. Interessant ist sicher der Übergang vom Zustand Masse in den Zustand Seele, und der kommt sicher zu jedem, ob geboostert oder nicht…

Volker Kleinophorst / 27.04.2022

Natürlich ist Objektivität ein schwer herzustellender Idealzustand. Doch ohne auch nur den Versuch, ist alles Propaganda. Was der Text neben der Schlöagzeile damit zu tun, verstehe wer will. Dass Herr Peterson allerdings sein halbes Gehirn braucht, um zu sehen, das ein Stuhl ein Stuhl ist, nötig mir Respekt ab. Denn mit der anderen Hälfte schreibt er ja erfolgreiche Bücher und konnte sich zum Denker “hochsterilisieren”.. ;)

lutzgerke / 27.04.2022

Alles ist eins? Alles ist relativ? Wozu ist dann das Weltall relativ? Objektivität ist keine Illusion. Wenn wir anfangen, Begriffe neu zu definieren, dann sind wir bei den Linken und Wortklaubern. So werden Debatten zerstört. “Was bedeutet Objektivität”?, “Erkläre Gerechtigkeit?”, “Was ist ein Baum, wo fängt er an, wo hört er auf?” - da können wir uns gleich die Kugel geben. / “Es ist eine Illusion, dass wir diese Gegenstände anschauen, über ihre Beschaffenheit nachdenken, anschließend überlegen, wie wir sie bewerten sollen, und dann entscheiden, wie wir sie benutzen können und schließlich handeln. Denn die Welt kommt nicht in fein säuberlich unterteilten Objekten daher.” - Das macht niemand. Wenn der 1000-Füßler drüber nachdenken würden, welches Bein er als nächstes bewegt, käme seine Bewegung derart ins Stocken, bis er nicht mehr fortwärts kommt. Beim Autofahren kuppeln, lenken und schalten wir unterbewußt. Fahrschüler fahren so, wie der Autor das oben beschreibt. Deshalb würgen die den Wagen ab, hoppeln, wenn sie versuchen, einzukuppeln,  und machen die Tür auf, wenn gerade ein Radfahrer kommt. Auch Musiker denken nicht drüber nach, wie das Instrument gespielt wird. Das Denken wird ausgeschaltet. Sonst kann man nicht spielen. / Natürlich gibt es Subjekt und Objekt. Wenn die Objektwelt geleugnet wird, herrschen Chaos und Anarchie, und das ist das, was wir jetzt am wenigsten gebrauchen können.  

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