Die Gewaltbereitschaft, vermutlich sogar die Lust an Gewalt in in unserer Gesellschaft sicher, mehr oder weniger latent vorhanden. Sieht man sich die Situation an, als jemand der einen entspannten Krimi lesen mag, zb. im Duktus von “Phil Marlowe” von Raymond Chandler, liest dazu Empfehlungen in “gutmenschlichen” Blättern wie zB der SZ (sorry - musste jetzt sein) dann sind unter den Top-Ten regelmäßig Krimis al la Mankell (also, es wird möglichst detailliert sadistisch beschrieben, wie ein/das Opfer zu Tode gequält wird). Da endet meine Bereitschaft, solche Schundwerke weiter zu lesen. Aber das ist heute Standard. Diese neue, brutale, Richtung hätte aber keinen Erfolg, gäbe es die Nachfrage in unserer Bevölkerung nicht. Schaut man sich die (zB.) die Mediathek vom öffentlich rechtlichen ZDF an, dann sind dort geschätzt 80% Mordthemen verfügbar. Immer wieder wird gemeldet, dass Gaffer von der Polizei am gaffen gehindert werden müssen. Ein Frage verfehlter Bildung! Mir graut vor unser Gesellschaft (Herzensbildung und Moral haben keinen Wert mehr) wen wundert es dann, dass das gefährlich grausame “Tier” in uns allen mehr und mehr an die Oberfläche kommt. Die Verrohung unserer Kultur ist omnipräsent!
“Der ewige Friede ist ein Traum und zwar nicht einmal ein schöner Traum. Der Krieg ist ein Element in der von Gott eingesetzten Ordnung. Die edelstens Tugen-den des Menschen entfalten sich daselbst; Der Mut und die Entsagung, die treue Pflichterfüllung und der Geist der Aufopferung. Der Soldat gibt sein Leben hin. Ohne den Krieg würde die Welt in Fäulnis geraten und sich im Materialismus verlieren.” ( Helmuth Graf MOLTKE, d.Ä. , 1800-1891, deutschen GFM ). Er galt als Genie des Kriegs. Nun weiss man , welche Ursachen die Kriege der letzten Jahrhunderte hatten und welche Menschen “dazugehörten”. Es fehlt noch die Schlaf-wandelei , am Beginn ganz großer Konflikte. Sowie eine Industrie, die Material zuhauf bereitsstellen kann. Bis Menschen und Material am Ende sind. MOLTKE beschreibt ein System, wo der Staat die Verantwortung übernimmt, die Soldaten rüstet und motiviert. Auf dass sie sich im alten Herdentrieb ggs. umbringen. Im Kleinen findet das, weniger spektakulär u. mit geringem Aufwand, gegen die Gesetze, in der Kriminalität statt. Der regellose Gewalt wird daher bestraft.
Wenn ich bedrängt werde und keine Ausweichmöglichkeit habe, wird das Tier in mir wach. Bedeutet: inneres Knurren und Zähnefletschen. Sicher wär das böse, dann physisch aktiv zu werden, aber der natürliche Impuls ist da.
Sehr spannender Artikel. Mir scheint, am gefährlichsten sind die Menschen, die sich für uneingeschränkt gut halten, weil sie sich ihrer eigenen Abgründe nicht bewusst sind und die von ihnen ausgehenden Gefahren systematisch unterschätzen oder leugnen. Die größten Menschheitsverbrechen wurden daher oft im Namen des Wahren, Guten und Schönen begangen, und selbst Massenmörder wie Hitler oder Stalin hielten ihr Tun ja für „gut“ und „edel“. Zieht man die Bibel zurate (Gen 2-3), kam das Böse überhaupt erst durch die vom Menschen erzwungene Erkenntnis von Gut und Böse in die Welt, während Tiere zum bewusst Bösen mangels Erkenntnis offenbar kaum oder gar nicht in der Lage sind. Eine christliche (evangelische) Selbstbezeichnung kann deshalb mit Martin Luther niemals „guter Mensch“, sondern nur „simul iustus et peccator“ (= Sünder und von Gott gerechtfertigter Mensch) lauten.
Es kommt wohl einzig auf den jeweiligen Grad der Enthemmung an. Auf die Begleitumstände. Ist etwa eine Gewaltanwendung von höherer Stelle erwünscht, wird sie zumindest gebilligt, wird die Gewaltanwendung im Gruppenverband ausgeübt, oder wird sie, wie früher, innnerhalb der Kindererziehung gebilligt, oder besteht Anonymität im Hinblick auf das Opfer, oder besteht kein Bestrafungsrisiko, keine Gefahr der Entdeckung, oder wird gar ein Gerechtigkeitsempfinden im Zusammenhang mit der Tat von anderer Seite bestärkt, gibt es „moralische“ Unterstützung seitens Dritter? Sind von den Beispielen nur wenige gegeben, dann scheint der Gewaltanwendung nur das eigene Gewissen im Wege zu stehen. Es mag Fälle geben, die einen Menschen, der ein hohes Maß an Individualität erreicht hat, dazu befähigen, selbst unter genannten Umständen keine Gewalt anzuwenden. Es sei denn, in Notwehr. Er lässt sich nicht in dem Maße fremdbestimmen und emotionalisieren, da er imstande ist, in jeder Situation einen „Schritt zurück“ zu tun, sein eigenes Verhalten zu reflektieren. Er trifft dann eine bewusste Entscheidung entweder für oder gegen die Gewaltanwendung. Allerdings muss er sich auch über die Kraft eines ihm unbewussten, verdrängten, ihm jedoch innewohnenden Gewaltpotenziales klar sein. Erst dann ist er möglicherweise vollständig Herr seines Verhaltens. Bei Menschen mit schwach ausgeprägter Individualität bedarf es relativ wenig, um sie zur Anwendung von Gewalt zu motivieren, bei Menschen mit stärkerer Ausprägung ist dieses nicht so leicht und bei ganz wenigen Ausnahmen ist dieses wahrscheinlich gar nicht möglich. Je nach Gesellschaft und der „Athmosphäre“, die in „herrscht“, kommt es schneller oder langsamer zur Anwendung von Gewalt im Alltag. Auf deutschen Autobahnen kann man viel „Gewaltbereitschaft“ erleben, jedoch mittlerweile auch etwa in den Schreibstuben bestimmter Zeitungen. Hier lebt sich vielleicht ein an anderer Stelle unterdrücktestes Gewaltpotenzial aus.
Jeder Mensch auf diesem Planeten ist potentieller Killer, Schlächter und Folterknecht. Niemand sollte sich davon freisprechen. Im 3. Reich waren die Folterknechte und Schlächter ganz normale Menschen, häufig mit Familie. Man siehe auch nur was ein Krieg aus normalen Menschen machen kann. Wichtig ist, dass man versucht, sich von Gewalt etc. zu distanzieren und freizumachen, denn die Anwendung von Gewalt verändert einen. Mit jedem Mal.
Ich bin sicher, in jedem Menschen stecken die Anlagen, entweder ein guter oder ein schlechter Mensch zu werden. Wohin der Zeiger ausschlägt ist eine Frage der Gewichtung zahlreicher Faktoren und sofern möglich oder als nützlich erkannt , die bewusste Entscheidung für eine der zwei Richtungen. Zu beobachten ist, dass sich die meisten Menschen hier noch nie überlegen mussten, was sie sein wollen. Sie entscheiden von jetzt auf gleich und da werden noch viele überrascht werden, was sie im Ernstfall tatsächlich sind. Wobei so Gedankenexperimente “was wäre wenn…....” zur Selbsterkenntnis beitragen kann.
Sehr geehrter Herr Peterson. Ihr exentrischer psycholgischer Freund hat da wohl ein echt scharfes Experiment mit Ihnen gemacht? SelbstErkenntnis über eigene bis dahin verborgene/geleugnete Gewaltbereitschaft im Angesicht von ausgelebter Gewalt/Brutalität, Dr. Jekyll & Mr. Hide? Zum Glück haben ja bei Ihnen an/erzogene und/oder interne “Sicherungen” gegriffen”, und Sie können weiterhin konstruktiv und in Freiheit wirken. Wie ist es jedoch bei “machthabenden Politiker”(auch WirtschaftsBosse), oft länger im Amt, entweder gewählt, per Akklamation, oder diktatorisch geprägt? Haben die noch ausreichend “Sicherungen”? Hören die noch auf Vernunft, Erkenntnisse, auf nicht salivaphagozitierende Berater, bevor sie den Red Button/Trigger drücken, oder-Deutschland betreffend- fragwürdige Gesetze/Verordnungen verabschieden, oder außer Kraft setzen und damit die Gesellschaft spalten, iA “Unruhe” heraufbeschwören? Was ist mit den besonders nach außen “gutwirkenden” Zeitgenossen, NGO´s zB AA-Stiftung etc., etliche Kirchen/Religionsvertreter, und Politiker -links wie rechts- zB bei sPD, )DU, LinkeGrüne*innen*diverse, afD, etc., sind diese überkompensiert, und richten die -normalerweise vorhandene- Aggresivität zwar (meistens) nicht physisch, aber oft mit anderen Mitteln, wie Submission, Denunziation, Kriminaliserung, Ächtung, ua mittels sog. “LeitMedien"gegen ihre Kreise Störenden. Waren die schon immer so, oder sind sie un/bewußt, bzw. un/gewollt so geworden? Und ganz wichtige Frage, gibt es da einen Weg “zurück”?
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