@FCollini: Da sind Sie nicht allein!
@ FCollini: Die Jungsche Psychologie wurde von Freuds Schüler dahingehend weiterentwickelt, dass die Menschen unbewusste Archetypen (Persönlichkeitstypen immer gleicher Ausprägung) in sich tragen, die bestimmte Verhaltensmuster erzeugen. Man kennt diese Archetypen auch aus Traumdeutungen, wo sie symbolisch gedeutet werden. Ich fand die Idee immer interessant, vor allem deshalb, weil wirklich bestimmte Bilder in den Märchen aller Völker auftauchten - beispielsweise die Hexe, mein bevorzugter Archetyp. Es gibt auch die Vorstellung eines kollektiven Unbewussten, das alle Menschen teilen. Als Individualistin glaube ich jedoch doch eher an eine viel stärkere Selbstbestimmtheit der Menschen. Der Mensch steht im Zentrum vieler Einflüsse und unbewusste Inhalte, die alle Menschen teilen, können dazugehören. Trotzdem sind Menschen so individuell verschiedenen in ihrer Persönlichkeit, dass ich hier nicht an einen alles entscheidenden Einfluss glaube. Das Fazit von Peterson, dass man Menschen generell so selbständig wie möglich agieren lassen soll, das teile ich jedoch vollumfänglich. Der Mensch erlebt sich in seiner Wirkung auf die Umwelt und kann seine Fähigkeiten nur entfalten, wenn man ihn lässt.
“Es ist so komisch zu beobachten, wie insbesondere die feministischen Postmodernisten über die Abwesenheit der geschlechtlichen Realität streiten und gleichzeitig die archetypische verschlingende Mutter spielen.” Ich glaube, das ist viel zu kompliziert gedacht und man braucht dafür das Jungsche Modell des Unbewussten, inwieweit ist das überhaupt beweisbar? Und das würde ja zumindest doch eine gewisse Liebe zu anderen Menschen voraussetzen. Ich bin hingegen überzeugt, dass viele eher aus verdrängtem Hass und Herrschaftssucht versuchen, andere Menschen in destruktiver Weise zu unterdrücken. Man kann lernen, die eigenen Gefühle zu kennen und ich selbst weiß genau, wen ich alles hasse, aber ich weiß dann auch, wem ich tatsächlich mit Wohlwollen gegenüberstehe. Wenn man sich kennt, kann man sein Handeln selbst steuern und wird nicht zum Opfer unterdrückter Gefühle. Ich bin einmal ein Stück mit einer “Demonstration gegen rechts” mitgelaufen und ich sah glaube ich nie zuvor derartig hasserfüllte, verhärtete und verbitterte Gesichter.
Ich verstehe ernsthaft nicht mehr, was dieser Mann sagen will.
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