112-Peterson: Das seltsame Klima-Narrativ

Selbst wenn es um das Ziel ginge, den Planeten zu retten – es ist doch wohl naheliegend, dass die Erhöhung der Energiepreise und die weitere Verarmung der Ärmsten erst recht dem Planeten schaden wird. Was steckt dahinter?

Ich habe mich viel mit der Literatur über die Umwelt-Krise auseinandergesetzt. Eines erschien mir recht offensichtlich, nachdem ich mich in die Materie vertieft hatte: Wir haben nicht eine Umwelt- beziehungsweise ökonomische Krise, sondern viele. Bjørn Lomborg und ich haben kürzlich einen gemeinsamen Artikel für den Telegraph geschrieben.

Zentrales Thema des Beitrags war, dass weltweit jährlich 23 Millionen Menschen durch Luftverschmutzung in Innenräumen sterben, hauptsächlich durch das Verbrennen von Dung und Holz. 23 Millionen Menschen. Eine riesige Anzahl. Und natürlich verschmutzen diese Energieformen die Luft und sind definitiv nicht gut für die Umwelt. Dies nun durch günstige Alternativen zu ersetzen – idealerweise fossilen Ursprungs, das wäre am effizientesten – würde also Millionen Menschen das Leben retten. Und wäre außerdem gut für den Planeten. Derartiges befindet sich jedoch auf keiner Agenda, niemand interessiert sich dafür. Obwohl das Leben von 23 Millionen Menschen pro Jahr, darunter vielen Kinder, davon abhängt.

Derartige Probleme gibt es viele, gerade auch, was den Umweltschutz anbelangt – und Bjørn Lomborg hat beim Aufstellen einer Rangordnung dieser Themen wohl mehr Arbeit geleistet als jeder andere. Was ich an dem ganzen Komplex am verwirrendsten finde, ist folgendes: Selbst wenn es um das Ziel ginge, den Planeten zu retten – es ist doch wohl naheliegend, dass die Erhöhung der Energiepreise und die weitere Verarmung der Ärmsten erst recht dem Planeten schaden wird. Ich begreife nicht einmal die innere Logik dahinter. Nach dem Motto: Wir wollen dem Planeten dienen, aber keines unserer Mittel taugt dazu.

Lomborg hat in dem angesprochenen Beitrag geschätzt, dass die Netto-Auswirkungen aller globalen Klima-Ausgaben seit 2005 eine Temperatur-Reduktion um lediglich ein Zehntausendstel Grad bis zum Jahr 2100 ausmachen werden. Sofern man dies überhaupt berechnen kann. Aber die Schätzung beruht immerhin auf UN-Klima-Modellen. Ich begreife es einfach nicht. Wir betreiben jetzt seit 30 Jahren diesen Nonsens und alles, was wir hinkriegen, ist eine Effizienz-Minderung des Stromnetzes. Das einzige Land, dem eine tatsächliche Reduktion des CO2-Ausstoßes gelungen ist, sind die USA. Die schafften es aber nur durch Fracking. Und jeder Umweltaktivist auf diesem Planeten hasst Fracking, weil irrtümlicherweise behauptet wird, es würde Erdbeben verursachen.

Dem Planeten geht es also nicht besser und in mancherlei Hinsicht sogar schlechter, als wenn wir ihn einfach (mit unseren Maßnahmen) in Ruhe gelassen hätten. Derweil laufen die Energiekosten aus dem Ruder und die Menschen werden angesichts des Winters in die Armut gestürzt. Es gibt also keinerlei positive Auswirkungen. Und doch sind wieder alle politischen Führer zur Weltklimakonferenz nach Sharm el-Sheikh gepilgert, um genau das gleiche zu machen wie vorher. Warum zum Beispiel unterstützen Umweltschützer kein Ergas oder Kernkraft, wenn es ihnen tatsächlich um den Schutz des Planeten geht? Irgendetwas Schändliches muss diesem Narrativ zugrunde liegen. Vielleicht die Zerstörung des Kapitalismus um jeden Preis, selbst wenn das bedeutet, dass man damit den Planeten gefährdet.

 

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson mit Mike Johnson. Hier geht's zum Auszug und hier zum gesamten Gespräch.

Foto: Shane Bart Balkowitsch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Gong Doe / 30.11.2022

“Vielleicht die Zerstörung des Kapitalismus um jeden Preis, selbst wenn das bedeutet, dass man damit den Planeten gefährdet.” Teil 1 Ihres Satzes ist offenkundig richtig, Mr. Peterson. “Den Planeten gefährden” liegt glücklicherweise nicht in der Hand des homo sapiens, selbst der aller übelsten Kapitalismus-Zerstörer. (Das besorgt erst unsere Sonne in 3-4 Milliarden Jahren, wenn ihr Lebenszyklus zu Ende geht.) Aber bis dahin werden die Kapitalismus-Zerstörer emsig und unbeirrbar die allermeisten Formen positiver Zivilisation, Technologie und Fortschritts auf dem Scheiterhaufen ihres Klimaglaubens geopfert haben. (Die Reste davon werden womöglich den “Unsterblichen” im abgeschotteten “Elysium” weiterhin dienen.)

giesemann gerhard / 30.11.2022

Das Gleichgewicht ist aus den Fugen geraten, es sterben viel zu wenige Menschen im Vergleich zu denen, die hinzu kommen - dank der Pharma. Erst wenn die Menschen endlich erwachsen werden, verantwortungsvoll mit ihrer potentia generandi umgehen können, dann haben sie ein Chance auf ein gutes Leben. Stichwort “conditio humana”. Der Planet mag nebenbei “gerettet” werden - nur, DEM ist das egal. Die potentia coeundi, also das Knattern mit Glanz und Gloria, ist davon unberührt - darauf kömmt es nicht an. Das zu begreifen ist etwas für Erwachsene. Die anderen betreiben weiterhin Missbrauch von Kindern ab 13/14/15 zur finanziell-demographischen Eroberung von UNS: „Eines Tages werden Millionen von Menschen die südliche Halbkugel verlassen, um in die nördliche einzudringen. Sicherlich nicht als Freunde. Denn sie werden kommen, um sie zu erobern. Und sie werden sie erobern, indem sie die nördliche Halbkugel mit ihren Kindern bevölkern. Der Leib unserer Frauen wird uns den Sieg bescheren.“ ―Houari Boumedienne, algerischer Präsident bis 1978 - und zahlreiche weitere Drohungen. “gutezitate.###/autor/houari-boumedienne”. Sie sind schon lange da. Sagst du was, Gefängnis, “openjur.##/u/2396606.html”. Wer viele Kinder macht für seine Altersvorsorge, der betreibt ebenfalls Kindesmissbrauch, nenne das mal “Versorgungsdarwinismus”. Motto. Zweie, dreie werden schon überleben - für mein Wohlergehen als Alte/r. Sollen lieber etwas lernen, etwas leisten, kaum Kindermachen - schon geht es allen besser, der Planet schert sich aber darum nicht. Bis dahin: Schotten dicht, denn die wollen das nicht, zu faul: “spiegel.##/politik/die-reichen-werden-todeszaeune-ziehen”. Sagen wir denen: Wir wollen auch nicht, haut ab. Sorgt selber für eure Produkte. Usw.

Arne Ausländer / 30.11.2022

Erdbeben u.ä. Schäden durch Fracking wurden schon vor Jahren aus Groningen und dem südlichen Mittelwesten der USA berichtet, Gegenden, wo Beben zuvor unbekannt und geologisch auch nicht zu erwarten waren. Haben sich die Bewohner der stark beschädigten Häuser nur “geirrt”? - Am Verbrennen von Holz stirbt man allenfalls dann, wenn das Holz zu frisch ist und/oder kein geeigneter Ofen und Rauchabzug benutzt wird. - Der radikalste Teil der Agenda-Vorantreiber will sehr wohl den Planeten retten: für sich. Dazu müssen all die Unnützen weg, was mit den begonnenen Maßnahmen durchaus gelingen kann. Für die übrigen Akteure gilt nicht das Motto: “Wir wollen dem Planeten dienen”, sondern: “Wir wollen am Planeten verdienen” - durch Privatisierung=Aneignung aller natürlichen Ressourcen bis hin zur Luft. CO2-Kontingentierung ist ein perfektes Mittel, Luft zum “knappen Gut” zu machen, also zur Handelsware. Kann man Peterson glauben, wenn er sagt: “Ich begreife nicht einmal die innere Logik dahinter”? So dumm ist er doch wirklich nicht, auch als Psychologe, um nicht zu wissen, wie regelmäßig in Politik und Business Worte und Taten einer jeweils anderen Logik folgen, oft geradezu gegensätzlich sind. Sich dumm zu stellen, mag ja eine nützliche Kommunikationsstrategie sein. Sie ist aber auch eine Verführung zum Lügen, nur zum guten Zweck natürlich. Zunächst. Bis man sich daran gewöhnt hat und es einem gar nicht mehr auffällt. Dann tut man eben Erdbeben als Frackingfolge so nebenher als “Irrtum” ab, eigentlich wissend, daß man doch wenigstens ein paar Argumente anführen müßte, will man solche Dinge bestreiten, die immerhin von Gerichten bestätigt wurden (und nicht erst kürzlich). Statt zu argumentieren seine Behauptungen als unumstrittenen Fakt hinzustellen, ist eine beliebte Taktik von Demagogen. So auch im KlimaNARRativ. Peterson weiß das sehr wohl. Er spielt halt seine Variation des Spiels.

Dr. Joachim Lucas / 30.11.2022

Das Klima beeinflussen zu wollen ist Hybris. Durch ständige Selbsvergewisserung auf sinnlosen jährlichen Mammutveranstaltungen und Mangelgesetze wird nichts anders, es soll nur Hysterie und Druck erzeugt werden. Dieser religiöse und menschenverachtende Klimawahn wird zu nichts anderem führen als zur Verelendung großer Teile der Menschheit. Das kommt dann einem Genozid nahe. Klimaprozesse laufen seit Milliarden von Jahren ab. Eiszeiten und Warmzeiten wechseln sich dabei in den letzten Millionen Jahren nachweisbar und ohne menschliches Zutun ab. Seit 10000 Jahren befinden wir uns in einer Warmzeit. Beeinflusst wird das ganze von den Bestrahlungszyklen und-stärken der Sonne, die wiederum von der Neigung der Erde und ihrer Bahn um die Sonne abhängen. Diese Klimajünger könnten genauso eine neue Kaltzeit voraussagen. Damit könnten sie dann aber schwerlich CO2 und Verbrennung verteufeln. Was wollen diese Verrückten denn an diesen gewaltigen Prozessen mit ihrem Micky- Maus-Konferenzen usw. ändern oder aufhalten? Ihre ganzen Rechenmodelle sind nichts anderes als Kristallkugeln, aus denen sie genau das herausinterpretieren, was ihren Zielen dient. Das einzig rationale Motiv ihres Handelns ist es daher, über dieses Thema mittels Panikmache einen Hebel in die Hand zu bekommen, um ihre krankhaften Visionen einer neuen sozialistischen und autoritären (Mangel-)Gesellschaft durchzusetzen. Diese Folgen ihres Handelns sind dann aber verheerend. Dazu braucht man keine Rechenmodelle

Marcel Seiler / 30.11.2022

(a) Es ist “Antikapitalismus”. “Kapitalismus” (richtig: Marktwirtschaft mit privatem Besitz der Produktionmittel) ist schon mal ein hässliches Wort, etwa auf dem Niveau von “Kinderschändung”, so dass ihn keiner mag. (b) Es ist die großartige Faszination des Weltuntergangs ähnlich der Weltuntergangserwartung im Mittelalter zum Jahre 1000. Politiker unterliegen dem wie das dumme Volk, und sie müssen es tun, wenn sie gewählt werden wollen. (c) Differenziertes Nachdenken ist in unserer Stimmungsdemokratie nicht mehrheitsfähig.

Thomas Szabó / 30.11.2022

Gretas Buch “Mein Kampf gegen den Klimawandel” ist ein Geständnis: Die Sprechpuppe mit den BDM-Zöpfchen propagiert einen globalen gesellschaftlichen Umsturz unter dem Vorwand von Klima. Klima-Kommunismus für die breite Masse, Kapitalismus für die Philanthropen-Parasiten-Elite und ihrem parasitären Anhängsel, der linken Politkommissare & Blockwarte. Klima-Kommunismus auf einer rassistischen Grundlage, der “weiße Mann” als “Klassenfeind”.

Jörg Haerter / 30.11.2022

CO²-Ausstoss? Ja bitte, und mehr davon, fragen sie die Pflanzen. Mehr Wärme(Klimaveränderung), mehr CO², mehr Pflanzenwachstum. Was ist daran schlecht und menschengemacht? Aber man muss das Narrativ nur oft genug runterbeten, dann redet auch ein intelligenter Mensch wie Peterson davon.

S. Andersson / 30.11.2022

Die Logik dahinter ist offensichtlich: PROFIT Global. CO2 Reduzierung .... der ist klasse .... Globalisierung und Profitmaximierung sprechen dagegen. Ich gönne mir mal eine Kreuzfahrt oder zum Frühstück nach Paris ... ebenso. Es ist einfach!

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