112-Peterson: Das Richtige tun

Wenn wir die richtige Balance zwischen Ordnung und Chaos finden, offenbart sich uns das in Gestalt von tiefer Hingabe. Dies ist ein Signal, dass wir uns zur richtigen Zeit am richtigen Ort befinden und das Richtige tun.

Ich glaube, jeder sollte sich auf das konzentrieren, was er für bedeutsam hält. Und ich denke, dass sowohl empirisch als auch spirituell betrachtet, unser Empfinden von Bedeutung die optimale Informationsverarbeitung des Nervensystems anzeigt. Wenn wir die richtige Balance zwischen Ordnung und Neuartigkeit beziehungsweise Ordnung und Chaos finden, offenbart sich uns das in Gestalt von tiefer Hingabe. Dies ist ein Signal, und zwar nicht bloß ein kognitives, sondern es verbirgt sich viel mehr dahinter. Nämlich, dass man sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort befindet und das Richtige tut.

Im Grunde wünschen wir alle uns das ständig. Darstellungen vom Paradies repräsentieren diesen Seinszustand. Wir alle haben Zugang dazu, die Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, das Beste anzustreben. Das muss unser fundamentaler Ethos sein. Es geht um die Entscheidung, dass trotz allen Leidens aufgrund unserer bloßen Existenz unsere primäre ethische Verpflichtung die Arbeit an der Verbesserung von uns selbst und Anderer ist.

Dies ist eine sehr komplexe Entscheidung, weil es in uns so viele Anlagen gibt, die sich permanent gegen die Existenz an sich sträuben. Denn Leben heißt Leiden und bedeutet zudem Komplexität. Es ist gar nicht so einfach, sich darüber klar zu werden. Wir werden durch Groll, Betrug und Versuchung völlig verdreht. All das muss erst einmal geordnet werden, bevor wir uns in die richtige Richtung bewegen können.

Dies ist ein Auszug aus einem Gespräch von Jordan B. Peterson und Ben Saphiro. Hier geht's zum Auszug und hier zum gesamten Gespräch.

Foto: jordanbpeterson.com

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Leserpost

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Esther Burke / 25.08.2021

Möchte i.d.Z. an Matthias Claudius erinnern: ” Wir armen Menschenkinder / sind eitel arme Sünder /und wissen gar nicht viel./ wir spinnen Luftgespinste / und/ suchen viele Künste / und kommen weiter von dem Ziel.// GOTT lass dein Heil uns schauen / auf nichts Vergänglichs bauen / nicht Eitelkeit uns freun. / Lass uns einfältig ( = eindeutig, gradlinig, fokussiert, entschlossen usw.) werden / und…. / wie Kinder fromm und fröhlich sein .”  Eine Antwort auf das Komplexe kann auch das Einfache sein ?  (Freude - Einfachheit - Barmherzigkeit ,  die Quintessenz der Seligpreisungen .  Wenn wir dies glauben - und leben könnten…..!)

Ralf Pöhling / 25.08.2021

Zitat:“Wir werden durch Groll, Betrug und Versuchung völlig verdreht.” Das gilt für den Durchschnittsbürger. Es gilt nicht für den routinierten Profi. Und manchmal sind routinierte Profis in ihrer Außendarstellung so gut, dass sie selbst von anderen Profis falsch eingeschätzt und unterschätzt werden. Das bringt das Spiel leider mit sich. Der Profi lässt seine Gefühle aus dem Spiel und analysiert die Lage neutral, wägt die eventuellen Folgen seines Handelns oder seines Nichthandelns kühl ab, bringt sie in Balance und trifft dann eine Entscheidung. Eine Entscheidung, die vielleicht ein Ende mit Schrecken nach sich ziehen kann, aber den Schrecken ohne Ende auf jeden Fall verhindert. Ich gebe folgendes zu bedenken: Nicht die Diplomatie hat der RAF das Genick gebrochen, sondern die GSG9. Hätte der Staat nicht gehandelt, sondern weiter verhandelt, wäre die Anzahl an Terroropfern letztlich nur größer und größer geworden. Kollateralschäden lassen sich in so einer Pest-oder-Cholera-Situation einfach nicht ausschließen. Das wusste auch die GSG9. Und ebenso der britische SAS, als er 1980 die iranische Botschaft in London stürmte. In beiden Fällen gab es Kollateralschäden. Teils vor Ort, teils weit entfernt. Am Ende war es jedoch in beiden Fällen die richtige Entscheidung gewesen, dem Terror nicht nachzugeben und ganz im Gegenteil, ihn in seine Schranken zu weisen. Das ist wie mit dem Schneiden der Fingernägel: Hin und wieder kommt man einfach nicht darum herum. So wie jetzt.

sybille eden / 25.08.2021

Die Balance zwischen Ordnung und Hingabe muss man erst einmal IN SICH SELBER finden ! Dann ist es leichter auch die “äußere” Ordnung zu gestalten. Wenn man glaubt das geschafft zu haben, hat man etwas erreicht ,daß mehr wiegt als alles Geld der Welt. Mein Hilfsmittel war das HARA - JOGA, praktiziert und beschrieben von GRAF DÜRCKHEIM, und eine nicht religiöse Offenbarung !

Jörg Haerter / 25.08.2021

“Es geht um die Entscheidung, dass trotz allen Leidens aufgrund unserer bloßen Existenz, unsere primäre ethische Verpflichtung die Arbeit an der Verbesserung von uns selbst und anderer ist.” Das ist Humanismus und hat mit Christentum nichts zu tun.

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