Religionen sind ursprünglich entstanden, um das Leben der Menschen in dichter bevölkerten Gegenden zu organisieren. Nicht umsonst waren die ersten Könige Priesterkönige. Also gehören sie zum Komplex der Ideologien.
An Gott glauben, weil es nützlich ist? Das ist das ganze Gegenteil von Glauben.
Im Kern ist der Protestantismus ein auf Belohnung spekulierendes Zweckbündnis. Ein Pilger an der Quelle des Ganges oder ein Angler am Bulkley River ist mir lieber, vielleicht sogar ein Mönch in Kyoto. Ich suche noch. Irgendwo da draußen ist Gott zu Hause. Ist mein ” Gefühl “. Die Rückkehr in die Enge ist das Schlimmste. Ein klaustrophobischer Schock zivilisatorischer Ermüdung , eine Fahrt mit der U-Bahn und man möchte am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang wieder weg sein. Eine hoffnungslos verrannte späte Kultur. Ohne jede Rettung. Koyaanisqatsi !
Wir alle brauchen dringend moralische Instanzen, die uns - naturgemäß - überlegen sein müssen, höher gestellt und somit auf ewig unerreichbar, aber dennoch in unserer Gedankenwelt stets gegenwärtig und mahnend. Sei es nun Gott, der lediglich ein anderes Wort fürs Gewissen zu sein scheint, oder ein fest verankerter Glaube an die Gerechtigkeit, resultierend aus der Beobachtung unserer Mitgeschöpfe. Und eines steht doch fest: würde sich jeder von uns an die 10 Gebote und die christlichen Werte halten, wäre die Welt in der Tat ein Paradies. Es wäre sooo einfach, wenn es nicht so schwer wäre ... Wem nutzt es da etwas, den Menschen ihren Glauben madig zu machen und sie ins Lächerliche zu ziehen? Was bliebe dann übrig in den Köpfen der Mehrheit? Kein Gott? Keine Moral in der Natur? Catch as can? OK, na dann nehme ich mir jetzt was ich will. Natürlich ist ein tiefer Glauben nicht per se die Garantie für ein friedfertiges Leben, Atheismus aber auch nicht. Und man komme mir nicht mit der Inquisition, oder den Conquistadores. Deren Handlungen und Grausamkeit fussten auf Gier und war Lichtjahre vom christlichen Gedanken entfernt! Anders verhält es sich da beim Islam, denn da wird explizit zum Mord an Andersgläubigen aufgerufen. Kurioserweise erfährt gerade der Islam seitens der Atheisten den allergrößten Schutz ...
Traurig, dass sogar anscheinend intelligente Leute die Vorstellung von einem Schöpferwesen brauchen, das sich sein persönliches Kasperletheater erschaffen hat.
Es geht wohl um Werden. Dieses drückt sich auch in den biblischen Geschichten aus. Um Entwicklung, Wachsen. Um Annahme. Gnade. Um göttliche Unterstützung. Selbsterkenntnis. Wahrheitssuche. Unvoreingenommenheit. Besiegen der Angst. Vertrauen. Nutzen der Angst. Sich erschüttern lassen. Wagen. Was ist Gottes Wille? Das kann ich nur für mich persönlich erfahren. Kein Weg ist mit dem Anderen identisch. Zulassen.
. “Denn was ist der Mensch ohne Ideale?2 WELCHE Ideale ? Die der Kirche ? Die der Politik? Der Glaube und die Kirche sind für mich zweierlei Schuhe, wenn es einen Gott gibt, dann war er weit VOR der Kirche da, sie hat sich ihn nur zunutze gemacht. Um zu Glauben brauche ich keine Kirche. Was sind IDEALE eigentlich ? Ein streben nach höchster Vollkommenheit? WER an so etwas glaubt, ist für mich kein Idealist, sondern höflich ausgedrückt NAIV !! “Auch unsere Forschung zeigt ziemlich deutlich, dass es lohnenswert ist, Menschen dazuzubringen, ein ausgewogenes Ideal für sich zu konzipieren. Was wünschen wir uns für unsere Familie? Was wünschen wir uns für unsere Karriere? Was wünschen wir uns für unsere Bildung? Was wünschen wir uns für unsere Charakterentwicklung? Wie wollen wir unsere Freizeit nutzen? Wie gehen wir mit unserem Alkohol- und Drogenkonsum um? Wie können wir vermeiden, in ein Loch zu fallen?” IN DEM wir uns BODENHAFTUNG bewahren und keinen hochfliegenden Idealen hinterherlaufen, die Illusion sind. Maß halten, in allem, ist für mich erstrebenswerter als ein STREBEN nach HÖCHSTER VOLLKOMMENHEIT. Ein ausgewogenes Ideal gibt es für mich nicht, das ist wie ein liberaler Islam, den es nach dem Koran gar nicht gegen darf.
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