112-Peterson: Augen auf bei Gefahr!

Wenn wir uns freiwillig einer Bedrohung aussetzen, stellt sich unser Körper auf Erforschung und Beherrschung ein. Wenn wir aber unfreiwillig mit derselben Art von Bedrohung konfrontiert werden, versetzt uns das in den „Beutemodus“ zurück und wir versteinern. Letzteres ist für unseren Körper mit viel mehr Stress vebunden als ersteres. Darum ist es ratsam, wachsam durch's Leben zu gehen und auf mögliche Gefahren zu achten.

Wir alle wissen doch, was wir nicht ganz richtig machen und auf welche Weise unser Leben durcheinander gebracht werden kann. Das beste ist, dies nicht zu ignorieren, sondern es im Auge zu behalten und frühzeitig korrigierend einzugreifen, um den Überblick zu behalten. So kann ein kleiner Ausflug in die Unterwelt nur ein paar Minuten dauern, anstatt zu einer Katastrophe zu werden, die zu posttraumatischen Belastungsstörungen führt und uns vier oder fünf Jahre oder sogar für immer außer Gefecht setzt.

Viele Darstellungen in der Kunst erinnern daran, indem sie Seinszustände zeigen, in denen wir von unserem eigenen Unterbewusstsein verschlungen werden. Das passiert uns eigentlich ständig. Aber was bedeutet das? Es ist eine ganz eigenständige Angelegenheit. Wenn wir deprimiert oder ängstlich sind, haben wir überhaupt keine Kontrolle darüber. Es fegt über uns hinweg und zieht uns runter. Warum runter?

Wir fühlen uns niedergeschlagen, wir sind gewissermaßen unten, wenn wir traurig sind. Unsere Stimmung zeigt zum Boden. „Unten“ ist näher am Boden und weiter weg vom Himmel. Darum haben wir das Gefühl, unten und nicht oben zu sein, wenn wir uns schlecht fühlen. Nach oben wollen wir, weil wir uns nach oben orientieren.

Dies ist ein Auszug aus einer Vorlesung von Jordan B. Peterson. Hier geht's zum Auszug und hier zur gesamten Vorlesung.

Foto: jordanbpeterson.com

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Thomas Taterka / 13.05.2020

@Ilona Grimm : Von mir ernten Sie kein Hohngelächter. Das Christentum ist eine schöne ” Idee” , siehe ” Mission” von Roland Joffe (1985) . Ich hoffe, sie überlebt genau so, wie dort geschildert . Durch Übertragung des Besten in ihr : der Hoffnung.

Esther Burke / 13.05.2020

Dazu fällt mir ein altes Liedblatt ein (17. Jahrh.?, kann man auch singen) : “Wer jetzig Zeiten leben will / Muss haben tapfers Herze, / Es sind der argen Feind so viel, / bereiten ihm groß Schmerze,/ Da heißt es stehn ganz unverzagt in seiner blanken Wehre ,/ Dass sich der Feind nicht an uns wagt, / Es geht um Gut und Ehre. // Geld nur regiert die ganze Welt / Dazu verhilft Betrügen ;/ Wer sich sonst noch so redlich hält / muss doch bald unterliegen./ Rechtschaffen hin, rechtschaffen her, das sind nur alte Geigen : Betrug, Gewalt und List vielmehr, / klag du, man wird dir ´s zeigen. // Doch wie ´s auch kommt, das arge Spiel, / Behalt ein tapfers Herze, / Und sind der Feind auch noch so viel,/ verzage nicht im Schmerze !/ Steh gottgetreulich unverzagt in deiner blanken Wehre :/ Wenn sich der Feind auch an uns wagt, / Es geht um Gut und Ehre !”-  Aber halt auch die interessante Geschichte des mutigen Ritter Delorges und Fräulein Kunigunde : “...wirft ihr den Handschuh ins Gesicht : DEN Dank, Dame, begehr ich nicht ! - und verläßt sie zur selben Stunde. ” (Schiller, Der Handschuh)

Thomas Taterka / 13.05.2020

Nach meinen Erfahrungen überwindet man Depressionen am besten durch harte , disziplinierte Arbeit, durch längere strapaziöse Reisen mit viel Bewegung und dadurch , daß man anderen aus ihren Krisen hilft. Depressionen sind gewissermassen Zeichen dafür , nicht mehr ” unterwegs” zu sein , also Stagnation und die heilt man durch Bewegung, auch im buchstäblichen Sinn , durch Gehen. Ist für mich eine der besten Arten der Kontemplation. Man öffnet den zu eng gewordenen Horizont, in angemessener Geschwindigkeit. Eine Entspannung vom eigenen Leben. Auf Umwegen kommt man zu sich selbst zurück und bringt, mit etwas Glück, eine Lösung mit nach Hause. Sehr häufig entsteht die Stagnation dadurch, daß man verlernt hat, sich aus Distanz zu betrachten. Man kommt nicht vom eigenen Leben los, der Vergleich kann dabei eine Hilfe sein. Allerdings muss ich zugeben , daß ich als passionierter Autofahrer weite Distanzen immer geliebt habe, besonders in Kanada und den USA . Man steigt zerknautscht aus dem Wagen, fühlt sich aber wie neu , am Zielort. Egal. Gegen Angst hilft nur : Raus IN die Welt. Man soll sich nicht zu wichtig nehmen, andere leiden auch, man muß nur hinschauen. Carpe diem !

Ilona Grimm / 13.05.2020

Jetzt werde ich gleich mal für gute Laune (bzw. Hohnlachen) sorgen, indem ich Ihnen allen mitteile, dass der Glaube an den Gott den Bibel und der unübertreffliche Inhalt der Bibel alles hergibt, was dagegen hilft, nach „unten“ gezogen zu werden. Man muss die Bibel „nur“ regelmäßig konsumieren – und sich bei rätselhaften Passagen oder um überhaupt einen Einstieg zu bekommen, auch externen Rat (Bücher, Internet, eher seltener bei Pfarrern, weil selten tatsächlich gläubig) holen. Bei mir klappt das seit Jahrzehnten.

Werner Arning / 13.05.2020

In der Regel ist das Nach-oben-Streben ein Zeichen von Wachstum und Gesundheit. Was nach unten „strebt“, nähert sich in der Regel dem Vergänglichen, dem Tod. Wachsam gegenüber der Gefahr zu sein, kann bedeuten, sich dieser nicht mutwillig auszusetzen („ein kleiner Ausflug in die Unterwelt“). Man sollte das Schicksal nicht herausfordern. „Es“ nicht auf die Probe stellen. Wer etwas Gutes in den Händen hält, sollte sich des Wertes bewusst sein und seinen Verlust nicht leichtfertig riskieren. Unwissenheit kann zu Nichtwertschätzung führen. Das Unbewusste „auszuleuchten“, kann Nichtwertschätzung verhindern. Einer kollektiven Nichtwertschätzung wohnen wir derzeit bei. Des Guten überdrüssig zu werden, beispielsweise aufgrund von materieller Sorglosigkeit, oder aus dem Glauben heraus das Vorhandensein von etwas Gutem sei selbstverständlich, kann später schwer bereut werden.

Heinz Gerhard Schäfer / 13.05.2020

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!

Hans Meiser / 13.05.2020

Und nun? Kontext? Was soll uns diese (an sich richtige)Ausführung, diese Fragment sagen?

Volker Kleinophorst / 13.05.2020

Angst ist eben ein guter Ratgeber. Also nicht erzeugte, echte Ängste. Doch hier erklärt ja die Staatsratsvorsitzende wann Angst gut ist (Klima, Corona, Rechts) und wann Angst völlig unnötig (Migration, Verschleuderung des Volksvermögens, Hausarrest für alle…). Die “Wissenschaftkanzlerin” weißt uns den Weg. Natürlich ist sie auch Angstexpertin. Kritik nicht nur unnötig, nein stattsfeindliche Hetze.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Jordan B. Peterson, Gastautor / 17.04.2024 / 11:30 / 6

112-Peterson: Die Tiefen des Unterbewussten

Uns ist eine ganze Menge unbekannt hinsichtlich der Struktur von Erfahrungen und der Realität. Wir haben unsere artikulierten Repräsentationen der Welt, doch außerhalb davon gibt…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 10.04.2024 / 11:00 / 15

112-Peterson: So könnten Konservative gewinnen

Die jungen Leute, mit denen ich bislang auf der ganzen Welt gesprochen habe, sehnen sich danach, eine vernünftige Geschichte über Identität zu hören. Diese könnten…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 27.03.2024 / 11:00 / 26

112-Peterson: Mitgefühl als Waffe

Die bösartigsten Menschen nehmen das höchste Gut und verkehren es ins Gegenteil. Zum Beispiel durch den Missbrauch der Barmherzigkeit. Das Böse überkommt uns am Effektivsten…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 20.03.2024 / 10:00 / 42

112-Peterson: Was ist Glaube?

Ich hasse die Frage, ob ich an Gott glaube. Denn die meisten Leute wissen nicht, was sie eigentlich damit meinen. Vor allem von Christen werde…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 13.03.2024 / 11:00 / 19

112-Peterson: Finger weg von meinem Auto!

Im Westen werden Autos immer mehr bekämpft. Unter anderem duch die "C40-Agenda". Deren Pläne lesen sich wie der Alptraum eines Verschwörungstheoretikers. Ich habe mit wachsender…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 06.03.2024 / 11:00 / 5

112-Peterson: „15-Minuten“-Stadt als digitales Gefängnis

Die Idee der „15-Minuten-Städte“ wurde in kürzester Zeit von moralisierenden Utopisten in ein digitales Gefängnis verwandelt. Als die Idee der „15-Minuten-Städte“ aufkam, fand ich es…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 21.02.2024 / 10:00 / 38

112-Peterson: Verliere ich meine Berufserlaubnis?

Jordan B. Peterson läuft Gefahr, seine Berufserlaubnis zu verlieren. Grund ist unter anderem ein Tweet gegen die kanadische Regierung. Jordan B. Peterson läuft Gefahr, seine…/ mehr

Jordan B. Peterson, Gastautor / 14.02.2024 / 10:00 / 7

112-Peterson: Im Zweifel für den Angeklagten

Die Unschuldsvermutung ist das zentrale Element einer freien Gesellschaft. Es gibt einen Grund dafür, dass wir in unserem Rechtssystem von der Unschuldsvermutung ausgehen. Tyranneien setzen…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com