@ Thomas Weidner: Grönemeyer hatte ja in einem Song gefordert: ‘Kinder an die Macht!’ - er selbst erscheint mir auch ebenso kindisch wie die kindische Kaiserin. Wirklich Verantwortung übernehmen ... was heißt das eigentlich? Früher hieß es mal, dass dann der Amtsinhaber bei schwer wiegenden Versäumnissen zurück trat. Aber seit jüngst sogar die Übernahme der Verantwortung durch die kindische Kaiserin eingeräumt wurde, folgte daraus nichts. An die Schalthebel der Macht zu kommen heißt nur, dass es ums Taktieren geht, um da zu bleiben. Mit Verantwortung hat das nichts wirklich zu tun, sondern um die Frage, ob es unschöne Bilder geht.
“Wenn Du beispielsweise ein wirklich guter Klempner bist, dann bist Du viel mehr als nur ein Klempner. Letztlich entwickelst Du Dich auch zu einem guten Arbeitgeber. Das soll jetzt nichts gegen Klempner sein, im Gegenteil, mehr Macht den Klempnern! Die moderne Hygiene hat mehr Leben gerettet als die Medizin. Also, wenn Du ein wirklich guter Klempner bist, dann hast Du ein paar Angestellte. Du führst ein Geschäft, Du leitest ein paar andere Leute an, Du erweiterst deren Horizont, Du wirst zu einer Säule der Gesellschaft.” NIcht nur der Klempner, der heute Installateur heißt, sondern alle Handwerker, die ihr Fach verstehen, alle Menschen in diesem Land, die treu und brav arbeiten und ihre Steuern zahlen sind die WIRKLICHEN Stützen in diesem Land. !!
Wie wahr. Da lohnt es sich doch, den Volksmund zu zitieren: “Ein bißchen Schwund ist immer”. Und Juvenal: “Betrachte es als den größten Frevel, das nackte Leben höher zu stellen als die Scham; und um des Lebens willen die Gründe, für die es sich zu leben lohnt, zu verlieren”. Da es ohne Opfer nicht geht, ist es gut, wenn ich so weit wie möglich über Art und Ausmaß des Opfers selbst bestimmen kann. Also anerkenne, was ist und Prioritäten setze. Kann ich aber erst, wenn ich weiß, was für mich “Qualität” bedeutet.
Was einen großen Unterschied zwischen einem Erwachsenen und einem Kind ausmacht, ist die Tatsache, dass der Erwachsene Verantwortung übernimmt. Zunächst nur für sich, dann auch für Andere. Ein Kind ist noch frei von Verantwortung. Zumindest die Kinder in heutiger Zeit. Das Kindsein heute wird häufig in die Länge gezogen, denn solange ich keine Verantwortung für mein Leben übernehme, bleibt mir dieses auch in Bezug auf Andere erspart. Denn Verantwortung übernehmen, heißt Entscheidungen treffen. Sich festzulegen. Damit haben junge Leute heutzutage nicht selten ein Problem. Sich festgelegt zu haben, bedeutet jedoch nicht, dass etwas in Stein gemeißelt ist. Je früher man lernt Verantwortung zu übernehmen, desto leichter fällt es später, auch neue Wege einzuschlagen. Wer das Erwachsenwerden nicht lernt, bleibt möglicherweise ein Spielball des Schicksals oder anderer Menschen. Wer relativ selbstbestimmt leben möchte, kommt um das Erwachsenwerden nicht herum. Auch wenn heutzutage Kindlichkeit teilweise glorifiziert wird. Man kann sich eine durchaus kindliche und offene Neugierde auf das Leben bewahren, ohne deshalb ein Kind zu bleiben. Der Wunsch ein Kind zu bleiben, bedeutet das Leben vermeiden zu wollen. Entscheidungen, Verantwortung vermeiden zu wollen. Dieses führt jedoch nur zu einer Scheinfreiheit, weil der Prozess des Reifens gestoppt worden ist, bevor er begonnen hatte. Heraus kommt keine unbeschwerte Freiheit, sondern ein Dasein als ewiges Kind. Und von dieser Sorte gibt es mehr als genug. Anzutreffen nicht selten beispielsweise unter Kunstschaffenden. Das Fernsehen etwa, ist voll davon.
Gilt das Peter Pan Prinzip nicht auch besonders für Politiker? Da fielen mir ad hoc einigen Namen ein, A.Nahles (Ätschi bätschi, “...was in die Fresse”, mach mir die Welt widde, widde mir sie gefällt…..), Merkel als Spinnenkönnigen, Stegner, Altmaier, Seehofer uva. ;)
As an adult, it’s only adequate to be childish if you have your own children.
Warum “Opfer” bringen, wenn man vom Kind zum Erwachsenen wird? Ist es nicht etwas wunderbares, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, für eine Familie, für Mitarbeiter, für die Gesellschaft? Ist es nicht toll, zu sehen, wie anvertraute Menschen, Kinder, Auszubildende, Mitarbeiter, ihr Potential entfalten? Wie sie sich entwickeln und selber zu verantwortungsbewussten Menschen wurden? Ich bin es leid, immer diese Figuren zu sehen und zu hören, die “in die Verantwortung genommen wurden” in Parteien, Wirtschaft und Vereinen, deren Gesichtzüge von der “Last der Verantwortung” entgleisen. Wieso, wollten die das nicht? Dann hätten sie doch “nein” sagen können? Oder wollen sie nur Mitleid oder sich selber ob ihrer “Pflichterfüllung” erhöhen? Ich war immer gerne Vater, Ausbilder, Führungskraft! Gewiss, es war nicht immer leicht und auch mit Enttäuschungen verbunden. Aber was ist das gegen diesen Momente, in denen man sich zurücklehnt und betrachtet, wie die Kinder sich abgenabelt haben,eigenverantwortlich ihr Leben gestalten, wie die anvertrauten Menschen ihren beruflichen Weg gehen, zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten werden! Ja, ein glückliche Kindheit - und ich habe sie gehabt - ist etwas wunderbares, aber nichts gegen ein erfülltes Erwachsenenleben!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.