P.S. - Tip . Ein überragender Musiklehrer ist übrigens DICK HYMAN ( siehe Wikipedia ) . Kann man mühelos auf YouTube überprüfen , Erroll Garner Lesson 1 . Mein Kommentar zur ” Nachbarschaftspflege ” in Zeiten pianistischer Stupidität, die schon Jahrzehnte andauert , als “Ode an die Öde” .
Es fehlt heute häufig der Anreiz dafür, erwachsen werden zu wollen. Zu früheren Zeiten, als die Eltern ihre Hauptaufgabe noch nicht darin erkannten, möglichst perfekte Entertainer für ihre Kinder zu spielen, sondern nicht selten ihren Kindern gegenüber autoritär und fordernd auftraten, zu diesen Zeiten versprachen sich Heranwachsende durch die Ablösung von ihren Eltern, Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen. Auch materielle Unabhängigkeit von der Eltern wurde angestrebt. Heutige junge Menschen würden durch ein derartiges Bestreben ein Eigentor schießen. Warum sollten sie von ihren Entertainer-Eltern unabhängig werden wollen? Bekommen sie doch „frei Haus“ all das, was sie sich andernfalls mühsam erarbeiten müssten. Einschränkungen, Verbote haben sie nicht zu fürchten. Wer zieht denn freiwillig aus dem Schlaraffenland aus? Das Erlernen von Eigenverantwortung und der Übernahme von Verantwortung für Andere bleibt auf der Strecke. Die Erfahrung des Alleinseins im Zeitalter von WhatsApp ebenfalls. Und wenn Mama und Papa nicht sorgen, ist der Staat zur Hand. So entsteht eine unselbstständige Generation. Erwachsensein bedeutet die Fähigkeit, Verantwortung übernehmen zu können und die Fähigkeit mit sich selbst und mit Anderen einen liebevollen, das Ich und das Gegenüber fördernden Umgang zu pflegen. Erwachsensein bedeutet, die Annahme der Realität und die Fähigkeit meine eigene Persönlichkeit mit dieser Realität angemessen in Beziehung zu setzen. Damit das klappt, muss der junge Mensch Erfahrungen sammeln, auch schlechte. Diese Erfahrungen werden ihm durch Überbehütung vorenthalten. Er verliert mitunter den realistischen Bezug zu sich selbst. Er wird seiner selbst entfremdet, bevor er überhaupt anfängt, sich zu entdecken. Kann nicht werden. Lernt sich nie kennen. Das ist die größte Gefahr unserer Zeit.
Halte Deine Kinder vom subtil manipulativen Firlefanz des Internets frei , sonst wird es in diesem ablenkenden Dreck ersticken und nie mehr auf die eigene Wahrnehmung vertrauen ? - Nur WIE ? ... Versuche es vorzuleben . Dann werden sie , - vielleicht - , Deine Disziplin erben und von ganz allein lernen , was wirklich zählt . Von wem sollten sie in dieser zerquatschten Welt wohl sonst lernen , was man nicht weiter zerquatschen sollte ? - ( Ein guter Musiklehrer kann auch nicht schaden . Ist ne Aufmerksamkeitsschule fürs ganze Leben : genau hinhören und EIGENE Fehler korrigieren.)
Wer erst aus der Vorlesung Mama anrufen muss ob er auf`s Klo gehen darf und wenn ja, auf welches, ist doch der ideale Untertan. Ängstlich, obrigkeitshörig, gesundheits- und umweltbewusst. Spaß- und humorbefreit. Die perfekte Marionette. Die Kindheit und Jugend wird ersetzt durch einen rundum-sorglos Aufenthalt im “Hotel Mama”. Lieber wäre ich direkt bei meiner Geburt gestorben als so aufzuwachsen.
Nicht die Geschwindigkeit ist das Problem, sondern “die sorgfältigere Aufzucht des einzelnen Kindes”. Schon in der Idee ist das ein technokratisches Mißverständnis: das Kind wird als Objekt und Eigentum betrachtet. Man kann leicht in solch ein Mißverständnis verfallen, schließlich sind es die EIGENEN Kinder, hat man für sie die Verantwortung, sind sie oft Stolz und Erfüllung des eigenen Daseins. Daneben aber und vor allem ist jedes Kind ein eigener Mensch, SEIN eigener Mensch. Daraus folgt nun nicht Wahlrecht für Babies u.ä. Unsinn, sondern eine graduelle praktische Zubilligung dieser Eigenständigkeit, auf die der Mensch ein Anrecht hat, je nach Entwicklungsstand. Ich meine, das ist doch etwas ganz anderes als “sorgfältigere Aufzucht”. Gerade bei Jugendlichen geht es somit nicht um präzise Verhaltenssteuerung, sondern unterstützende Begleitung.
Wohlstandsverwahrlosung. In meiner Jugend fehlten dafür einfach die Kapazitäten. Kein Diamant entsteht ohne Druck. Den Druck fanden wir alle in unserer Jugend (Jg. 57) nicht schön. Aber ohne Druck bleibt man nur Kohle. Und mit der soll man ja nicht mal mehr heizen. PS.: Durch Jobs an eigenes Geld zu kommen, war einfach. Und das war deins, verbunden mit Privilegien. Ich wollte mit 16 nicht mehr mit meinen Eltern in den Urlaub. Vater: Musste du dann selber bezahlen. Als ich das Geld hatte, konnte ich mit 2 Freunden nach England fahren. Einer (18) hatte gerade den Führerschein. Sie haben uns gelassen. In einer Zeit in der ich in der Woche um 10 am Wochenende um 12 zu Hause zu sein hatte. War ich genervt, als mein Vater nichts springen ließ. Was er gekonnt hätte. Es ist wie mit den Knallhart Lehrern, die man gefürchtet hat. Heute muss ich einräumen genau an den Stelle gelernt zu haben, wo es weh tat, beispielsweise Eigenverantwortung, Disziplin und das selbst verdientes Geld Freiheit bedeutetet. Es gibt übrigens Fotos von dieser Englandreise. Wir (16/16/18) müssen heute noch lachen, dass unsere Eltern uns knapp der Kindheit entronnen einfach haben losfahren lassen.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass Mr. Peterson die hier behandelte Entwicklung zutreffend deutlich kritischer sieht als die von ihm Befragte. Zunaechst wuerde ich nicht nur hier bin einer kulturellen Evolution sprechen und diese von der biologischen deutlich abgrenzen. Dass diese Art von “Evolution” massive Einflüsse auf das Verhalten von Individuen und der Gesellschaft insgesamt hat, kann man insbesondere auch in den westlichen Gesellschaften seit geraumer Zeit beobachten. Klassisch evolutionär betrachtet halten sich die positiven Auswirkungen in sehr engen Grenzen. Man kann schwerlich behaupten, dass die psychische Lebenstuechtigkeit oder Ueberlebensfaehigkeit des Individuums bzw der Gesellschaft dadurch steigt. Dass Regime diese Entwicklung auf verschiedene Art und Weise fördern und die Defizite vollumsorgend kompensieren und auffangen , ist klar und verhindert die konkreten Folgen der Regression und damit die “natuerliche” (Gegen) Reaktion der Evolution. Ob diese Generation dafuer verantwortlich ist, was natuerlich nur sehr beschränkt der Fall ist, ist hier nicht die entscheidende Frage. Wichtiger sind die Folgen dieser Entwicklung und die Frage, ob bzw wie hier noch Abhilfe moeglich ist. Zumindest dann, wenn “man” ein gewisses Interesse am Fortbestand der “westlichen Zivilisation” hat, was ich bei Mr. Peterson annehme. Ob diese, in Rede stehende, Generation im weitesten Sinne lernfähig und lernwillig ist, ist fraglich. Ihr, wenn auch zahlenmäßig reduzierter, Nachwuchs wird (kultur) evolutionär “interessant. Die Perspektive fuer den Westen ist evolutionär betrachtet einigermassen truebe, fuer manche Nationen, weil durch weitere Einflüsse verstärkt, sogar schwarz. Sch’land waere hier ganz weit vorne zu nennen.
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