112-Peterson: Kein Lernen ohne Gegenwind

Jeder von uns wird mehr und mehr zum Mikro-Promi, der von elektronischen Speichelleckern umgeben ist, die uns genau das sagen, was wir hören wollen. Und das ist ein großes Problem.

Karl Popper sagte einmal, dass man stets nach Informationen Ausschau halten sollte, die den eigenen Standpunkt widerlegen. Das ist natürlich schmerzhaft, denn wer will schon die eigenen Grundsätze infrage gestellt haben? Das kann einen verrückt machen. Doch nur durch diese Konfrontation kann man sicherstellen, weiterhin zu lernen, obwohl man bestimmte Ansichten hat.

Aus diesem Grund ist der Austausch mit Andersdenkenden so wichtig. Denn nur von ihnen kann man Dinge erfahren, die man noch nicht weiß. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um einen eigenen gefestigten Standpunkt zu entwickeln. Eines der schlimmsten Dinge, die uns passieren können, ist, an einen Punkt zu gelangen, an dem es keinen mehr gibt, dessen Feedback uns als Korrektiv dienen kann.

Denn wir müssen uns auf die Rückmeldungen anderer verlassen, um selbst geistig gesund bleiben und uns in einer sich beständig verändernden Umwelt weiterentwickeln zu können. Wenn man sich diesem Feedback entzieht, wird man irgendwann statisch und schrumpft gedanklich sogar. Man wird immer inkompetenter und immer weniger selbstbewusst und die äußeren Bedrohungen ragen einem immer düsterer entgegen.

Dies ist ein Auszug aus einer Vorlesung von Jordan B. Peterson. Hier geht's zum Auszug und hier zur gesamten Vorlesung.

Foto: jordanbpeterson.com

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Thomas Taterka / 19.10.2022

Wenn die eigene Blase zu schmerzen beginnt, muß man mal den Gottesdienst wechseln . - Joscho Stephan Trio , 11. November, Berlin. Was da geboten wird ? Ungefähr der gleiche Trübsinn wie im Kulturhaus Neuenhaus, siehe YouTube ” Joscho Stephan Trio & Stochelo Rosenberg , Hungaria ” , Kanal Arthur Dijkhof . - Ist was für Leute , die sich im “Alten Testament des Gypsy Jazz” zu Hause fühlen . Schon für 65 Euro sitzen Sie näher bei einem , der dem Teufel den Arsch wegspielen kann.

Thomas Szabó / 19.10.2022

Wenn man nur mit Gleichgesinnten “diskutiert”, dann lernt man nichts im Leben. Am meisten lernt man vom ideologischen Gegner. Diese 2 Sätze predige ich seit Jahren, aber sie stoßen auf wenig Gegenliebe. Es regt mich jedes Mal auf, wenn man Andersdenkende als “Trolle” bezeichnet und ihnen nahe legt, die Weite zu suchen. Nur mit Gleichgesinnten zu “diskutieren” ist keine Diskussion, sondern mentale Masturbation. Ich diskutiere am liebsten mit dem ideologischen Gegner. Es geht nicht darum Recht zu behalten, sondern um die Wahrheit. Als ich noch auf Facebook verkehrte, lud ich immer Andersdenkende zum Mitdiskutieren ein. Das verstanden die meisten nicht. Alle reden von Demokratie, aber die meisten sind sich der Bedeutung des demokratischen Diskurses nicht bewusst. Eine minimale Zensur lässt sich nicht vermeiden. Mit denen die nur schimpfen ist kein Diskurs möglich. Die Cancel Culture ist ein mentales KZ mit Wachtürmen und Stacheldraht, dessen Grenzen immer enger gezogen werden: Bis dahin darfst du denken und nicht weiter.

Hans Meier / 19.10.2022

Für mich ist nicht nur die “theoretische Ebene wichtig”, sondern auch der Übergang auf die praktische Handlungs-Ebene. So wird t. Z. ein Kaminholz-Vorrat angelegt, der Sägebock wackelt, die Schrauben lockern sich, also schweiße ich den Sägebock zu einer stabilen Vorrichtung zusammen. Gestern nachmittag traf ich meine Freunde am See, wir ließen unsere “Seelen baumeln”, sahen die romantische Stimmung, “die Schwäne sind zurückgekehrt”... bis wir bei der anziehenden Abenkühle davon fuhren, um in unseren Heimen abtauchten.

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