112-Peterson: Der richtige Partner ist kein Ja-Sager

Manche glauben, man heiratet und lebt glücklich und zufrieden bis ans Ende aller Tage. In Wahrheit ist es aber genau das, was man eigentlich nicht will.

Wir möchten nicht, dass der Partner oder die Partnerin uns die ganze Zeit Rosenblätter vor die Füße streut, uns Tag für Tag auf den Rücken klopft und sagt, wie toll wir sind. Das hält niemand länger als einen Monat aus.

Denn im Grunde wissen wir, dass der Andere mehr auf der Seite desjenigen stehen sollte, der wir sein könnten als auf der Seite desjenigen, der wir augenblicklich sind. Wenn der Partner jedoch verblendet oder ängstlich genug ist, uns in der aktuellen Form zu huldigen, spricht das einerseits nicht besonders für diese Person und ist andererseits nicht besonders hilfreich für uns selber.

Dies ist ein Auszug aus einem Video von Jordan B. Peterson.

Foto: Gage Skidmore CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

netiquette:

Werner Arning / 26.07.2023

Eine Liebesbeziehung, eine Ehe, eine Partnerschaft bedeutet Komplettierung, Vervollständigung, Ergänzung, sie ist der Motor der persönlichen Weiterentwicklung, sie ist der vorgehaltene Spiegel, der auch das Peinliche nicht unberücksichtigt lässt, ihm jedoch mit Wohlwollen, Verständnis, jedoch nicht mit unbegrenzter Geduld begegnet.

dina weis / 26.07.2023

Oh doch man möchte zufrieden sein bis ans Ende der Tage, leider gelingt das nur mit den wenigsten Menschen oder Partnern, weil es ein 6er im Lotto ist so jemand zu finden, der im Grunde genommen das Pendant zu einem selbst ist, nur mit veränderten Vorzeichen. Ganz schlimm wird es beim anderen das zu suchen, was man selbst nicht hat.

Ralf Pöhling / 26.07.2023

Richtig. Zufriedenheit ist die Vorstufe davon, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Und das führt automatisch ins Siechtum. Wer Fehler nicht anspricht, sei es ob allgemeiner Harmoniesucht oder vielleicht auch aus Desinteresse, der blockiert jegliche Verbesserung und Anpassung an neue Situationen. Demokratie lebt vom Diskurs. Harmoniesucht und Desinteresse blockieren den Diskurs und damit die Demokratie.  Berechtigte Kritik sollte man niemals als persönlichen Angriff werten, sondern als Anreiz, sich selbst zu verbessern.

G. Kramler / 26.07.2023

Ja, klar, ist super für die Stimmung, wenn sich die zwei Liebsten von Morgens bis Abends, und auch noch Nachts, sagen was alles soll das nicht ist.

Marc Greiner / 26.07.2023

Wo ist die Frau, welche mir die ganze Zeit Rosenblätter vor die Füsse streut? Nehme ich mit Handkuss. Im Gegenzug trage ich sie auf Händen.

Jörg Haerter / 26.07.2023

Richtig, lernt man, oder besser ich, erst spät. Seine Wünsche konkret zu formulieren, fällt mir schwer. Wem noch?

Michael Schauberger / 26.07.2023

Oh, es gibt durchaus Menschen, die wollen, daß man den ganzen Tag sagt, wie toll sie sind. Oder sie bespaßt. Man soll sogar schon von Frauen gehört haben, welche die Flucht ergriffen, wenn ihr Freund/Mann nicht unterhaltsam wie auch spaßig genug war (oder es sogar gewagt haben soll, ihre Probleme anzusprechen). Nicht umsonst ging in meiner Jugend der Spruch rum: “Wenn Du eine Freundin haben willst, dann mußt Du eine Frau zum Lachen bringen!” Es soll sogar Partner geben, die devot sind — und das mögen oder sogar so wollen. Und dominant! Wichtig ist, daß sich zwei Menschen finden, die sich vom Wesen her ergänzen, denn so hat die Natur es vorgesehen: Jeder Mann & jede Frau für sich hat zwar enormes Potential, aber wenn sie sich zusammentun und das Ganze sogar funktioniert, dann ist es deutlich mehr als die Summe ihrer Teile. Problematisch wird’s, wenn sich ein Partner dem anderen “zuliebe” in seinem Verhalten vergibt und vorgibt, etwas zu sein, das er nicht sein will. Das gibt auf Dauer Burnout, Depressionen oder sogar Schlimmeres. Anekdote am Rande: Der Mann darf die Hosen anhaben, solange die Frau bestimmt, welche.

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