In Thüringen schneit es wie bei Frau Holle. Nachdem sich das Jahr 2008 mit strahlendem Sonnenschein verabschiedet hatte und der Neujahrstag trüb und kalt war, wird uns jetzt ein Wintertraum beschert. Zur Zeit gibt es nur ein Thema hier: der Skiunfall des Ministerpräsidenten Althaus in Österreich. Der begeisterte Abfahrtsläufer stieß an einer Pistenkreuzung mit einer Skifahrerin zusammen. Die Frau verstarb noch auf dem Weg ins Krankenhaus, Althaus hat vermutlich das Leben gerettet, dass er einen Skihelm trug. Es gibt keine Zeugen für den Unfallhergang. der Bodygard von Althaus war zu weit hinter ihm.
Wie schnell sich im Leben alles ändern kann: gestern hatten wir noch über die Wahlaussichten in Thüringen gesprochen, über den Brief den Althaus ausgerechnet am 9.November 1989 geschrieben hatte über die wünschenswerte Trennung der Sozialistischen Jugendweihe von der Schule, damit der marxistische Inhalt der Zeremonie stärker betont werden könne. Die „Dialektik“ hinter diesem Vorschlag, das Althaus damit die Schule von einer sozialistischen Last entrümpeln , nicht die Ideologie der Jugendweihe retten wollte, kann oder mag heute kaum noch einer nachvollziehen Eine Diskussion darüber, angezettelt vom Ministerpräsidentenkandidaten der Linken, wird den Thüringern wohl erspart bleiben. Die Thüringer CDU, geschwächt vom Missmanagement ihres langjährigen Generalsekretärs, hat jetzt ein Problem.
Vor zwanzig Jahren meldete das “Neue Deutschland”: „Gute Arbeitsergebnisse während der ersten Schichten am Neujahrstag“ Von ähnlicher Qualität sind die Nachrichten, die heute über die Sender liefen: Im letzten Jahr hätte es so viele Beschäftigte gegeben, wie seit der Vereinigung nicht mehr. Vor allem die Zahl der Arbeitnehmer sei gestiegen , die der Selbständigen nur unwesentlich. Dass Arbeitsplätze etwas seien, wofür der Staat zu sorgen habe, dieser Irrtum hat sich als scheinbar unausrottbares Erbe der Kommunistischen Gesellschaften erhalten. Es muss noch jede Menge ideologischer Schutt weggeräumt werden.
Am 2. Januar 1989 kehrte nach 28 Jahren Exil der litauische Titularbischof Stepanovicius nach Wilna zurück. Damit endete die schlimmste Zeit der Unterdrückung der Kirchen in den baltischen Staaten. Sie sollten bald eine entscheidende Rolle in den kommenden Ereignissen spielen.