Eigentlich ging unsere Gesellschaft mittlerweile mit dem Thema Sex relativ unverkrampft um. Es war im Grunde gar kein Thema mehr. Nach einer Phase der verklemmten Sexualmoral, kam nach 68 eine Phase der Übersexualisierung und 20-30 Jahre später, hatte sich alles in einem „normalen“ Lot eingependelt. Und dann plötzlich, wie aus dem Nichts, ging es wieder los. Vielleicht fing alles tatsächlich mit diesem Interview an. Es scheint nun wieder in Richtung Verklemmtheit zu gehen. Sex ist wieder politisch. Diesmal dient er nicht der Befreiung von Moralnormen, sondern er wird von weißen, alten Männern für die Unterdrückung der Frau zweckentfremdet. Plötzlich ist alles sexistisch. Komplimente? Vorsicht ist geboten. Da war ja gar die katholische Kirche seinerzeit freizügiger. Gleichzeitig scheint es Menschen zu geben, denen ein Abdriften der Sexualität in das Reich der Perversion ganz lukrativ erscheint. Setzte sich dieser Trend durch, wäre es dann endgültig aus mit der sexuellen Befreiung. Denn dann trennen wir Sexualität endgültig von Liebe. Sie wird dann in das Gegenteil von Liebe verwandelt. Aber auch daran könnten Leute Interesse haben. Kann man ganz gut nachlesen in „1984“ von George Orwell. Da gilt die Liebe zwischen Mann und Frau als die größte Bedrohung für das Regime. Denn es gibt keine größere Freiheitsbewegung als die der Liebe.
Wenn man im politischen Bereich auf diffuse Worte stößt - Sexismus, Toleranz, Rechts, Links, Rassismus, Frieden - sollte man Obacht geben. Oftmals werden solche Worte gerade dann benutzt, wenn die tatsächlichen Zusammenhänge nicht diskutiert werden sollen. Beispiel Frauenrechte - kein vernünftiger Mann & keine vernünftige Frau wird in Abrede stellen, dass sexuelle Gewalt abzulehnen ist. Gleiches gilt für Ehrenmorde oder Zwangsheiraten. Das Problem hierbei ist, dass diese Dinge eben gerade nicht von einem kapitalistisch-imperialistisch eingestellten Brüderle ausgehen. Silvester in Köln war nicht Brüderle, es war die Klientel der Linken. & nur wenige Tage nach diesen Angriffen auf Frauen und Männer sah man schon eine “Demo gegen Sexismus”, auf der die üblichen Verdächtigen ganz offen davon sprachen, dass es ihnen darum ging, Köln zu einem “gesamtgesellschaftlichen Problem” umzudeuten - ein Zug, auf den nahezu alle Medien in Deutschland aufgesprungen sind. Es geht also um Parteipolitik, nicht um die Rechte von Frauen. Ganz im Gegenteil, es geht sogar darum, von tatsächlichen Rechtsverletzungen gezielt abzulenken.
Frau Ramadani ist mit ihrer “Diffamierung-Sells” Gauck-Geschichte (Ich mag den Mann überhaupt nicht) in genau dem gleichen Brackwasser unterwegs. Wer Im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Schweinen werfen. ;)
Liebe Frau Ramadani. Ihren Artikel über die Panik der modernen Frau im Umgang mit dem Mann als evolutionären Partner fand ich lesens- wert. Warum sie aber sobald sie sich eingeschrieben haben auch in panische Korrektheit verfallen bleibt mir unverständlich. ” ein alter Sack macht dämliche Komplimente “. Vieleicht sollte eine friedliche Feministin,wenn es die überhaupt gibt mal einen kleinen Ratgeber rausbringen. “Wie mache ich frauenfreundliche Komplimente.” Untertitel “im Alter”. ” als Mann”. Grüße Eva.
Es ist nur noch langweilig das Thema. Hauptsache die verordnete Korrektheit wird eingehalten. Ich will zurück in die 80er.
Auch die wendige Frau Chefredakteurin kommt in in ein paar Jahren in ein Alter, in dem sie sich viele Frauen (zumindest die, die dazu Anlass geben) über Komplimente von Männern (zumindest die, die sich das heute noch trauen), offen oder klammheimlich freuen. Ansonsten: Unglaubliche Story.
Da kann man den Herren der Schöpfung nur empfehlen: Alles weibliche außerhalb des direkten und vertrauten persönlichen Umfeldes strikt ignorieren - spart jede Menge Ärger und funktioniert wunderbar. Wenn die das so haben wollen, bitte sehr!
Sexismus ist es nur, wenn’s dem eigenen Fortkommen dient.
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