Wolfgang Röhl / 04.05.2018 / 06:25 / Foto: Tim Maxeiner / 22 / Seite ausdrucken

Wo „Welt“ draufsteht, steckt oft ein Ladenhüter drin

In Abständen wiederholt das Fernsehen Filme mit ihm in der Rolle seines Lebens. Da gibt er den beleibten Detektiv Hercule Poirot, den alle unterschätzen, weil er so skurril wirkt. Doch Peter Ustinov – später Sir Peter, wie er lieber nicht genannt werden wollte – hatte in seinem Schauspielerleben noch andere fulminante Auftritte. Etwa einen Oscar-gekrönten Part in der Gaunerkomödie „Topkapi“. Für mich am eindrucksvollsten chargierte er, damals noch ein Spiddel, als irrer Kaiser Nero in „Quo Vadis“. Mit dieser Rolle gelang ihm 1950 der internationale Durchbruch.

Zeitlebens war der 1921 geborene Ustinov ein Liebling der Medien, auch und besonders der deutschen. Das lag zum einen daran, dass man ihn bei Interviews und Fernsehauftritten nicht übersetzen musste, weil er etliche Sprachen beherrschte und sich angeblich sogar auf Türkisch und Neugriechisch verständlich machen konnte. Ferner war er ein Charme- und Witzbolzen vor dem Herrn, Star jeder Talkshow. 

Dass er seine Sprüche gern recycelte („Ich wurde in Sankt Petersburg gezeugt, in London geboren und in Schwäbisch-Gmünd evangelisch getauft“) sah man ihm nach. Die meisten Zuhörer bemerkten eh nicht, dass seine scheinbar aus dem Ärmel geschüttelten Aperçus meist punktgenau platziert waren.

Darling des Juste Milieu wurde dieser Ausnahmeunterhalter aber vor allem, weil er wie kein zweiter eine Utopie verkörperte. Es handelte sich um die Vorstellung vom Weltbürger, die besonders nach dem Zweiten Weltkrieg Konjunktur hatte. In keiner Würdigung seiner Person durfte dieses Etikett fehlen, erst recht nicht in den ungezählten Nachrufen, die bei seinem Tod im Jahre 2004 erschienen. 

Die Bewegung der Weltföderalisten

Dass die Welt ein besserer Ort wäre, würde sie nur von möglichst vielen Ustinovs bevölkert – multilingualen, multikulturellen, ironisch-selbstironischen, mit praktischer Weisheit gesegneten Existenzen –, das galt und gilt als ausgemacht. Sprachliche und kulturelle Grenzen würden sich verflüchtigen, Nationalitäten würden unwichtig und Chauvinisten folglich brotlos, könnten wir alle es nur ein klein bisschen in Richtung Weltbürger schaffen. Der Weltfrieden wäre dann nur noch eine Frage der Zeit.

Wie alle großen Visionen brachte auch der Kosmopolitismus zunächst einen Verein auf die Beine, in dem sich Gleichgesinnte sammelten. Die Bewegung der Weltföderalisten (WFM) plant in ihrer „Verfassung“ allerlei nützliche Dinge, etwa den Schutz der Menschenrechte, der Umwelt und die „Ermöglichung einer gerechten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung für alle Menschen der Erde“. Der prominente, 2003 verstorbene WDR-Journalist Peter Coulmas, ein Konservativer (doch, auch so einer durfte vor langer Zeit im Rotfunk kommentieren!) war Ehrenpräsident der deutschen WMF-Sektion. Er schrieb ein Buch über die Bewegung, in dem er den Kosmopolitismus als „Menschheitssehnsucht“ bezeichnete. 

Die Völker der Welt wüchsen zu einer großen Weltbevölkerung zusammen. Zum „ersten Mal in ihrer Geschichte“, so Coulmas, begreife „sich die Menschheit als Gemeinschaft“. Mir ist bis heute nicht klar geworden, wie ein so kluger, hochgebildeter, weitgereister Mann, der außer in Köln auch in Griechenland, Frankreich, England und Amerika gelebt hatte, Wunsch und Wirklichkeit dermaßen vertüdeln konnte. Es gibt Projekte, die man mit gutem Willen Schrullen nennen kann. Nicht so nette Menschen gemahnen sie eher an Helmut Schmidts Ratschlag, bei Visionen einen Arzt zu konsultieren.

In Wahrheit werden „die Völker“ von nichts weniger beseelt als von der Idee, zusammen mit anderen Völkern in einem globalen Nirvana aufzugehen, um dortselbst Sprachen zu büffeln, sich in komplexe Kulturen, politische Gegebenheiten, fremdartige beziehungsweise befremdliche Bräuche und seelische Befindlichkeiten anderer einzufriemeln. Stattdessen gilt die alte Kaufmannsregel „All business is local“ nach wie vor auch für das kulturelle Kontor der meisten Menschen. 

Wille zur grenzenloser Horizonterweiterung ist sehr begrenzt 

Das Bedürfnis nach grenzenloser Horizonterweiterung ist sehr, sehr begrenzt. Man mag das für bedauerlich halten oder für provinziell, sogar für dumpfgestrig, dennoch ist es Fakt. In meinem Beritt antworten manche Leute, gefragt, ob sie aufs Schützenfest ins acht Kilometer entfernte Nachbardorf O. gehen werden, schon mal: „Ach nee, das ist ’ne andere Welt“. Keine Ironie! 

No Sir, die Welt ist nicht genug. Tatsächlich wächst sie, die Welt, abgesehen von global operierenden Verbrecherorganisationen und der munter durch die Metropolen vagabundierenden Weltbusinesskaste, eher auseinander. Der Zerfall von Großreichen wie dem römischen oder dem sowjetrussischen mündete in einer Vielzahl von Stammesgebieten, die sich als Kleinstreiche oder Staatengebilde konstituierten und keineswegs vorhatten, baldmöglichst wieder an die Kandare irgendeiner Zentrale zu kommen. 

Selbst ein lange recht gut funktionierendes Vielvölkerkonstrukt wie die k. u. k. Monarchie gab den Geist auf, als seine inneren Widersprüche zu groß wurden. Das nach dem Krieg in einem Teil der ehemaligen Donaumonarchie entstandene Jugoslawien, nur zusammengehalten durch den Nimbus des Partisanenführers Tito und seinen effizienten Repressionsapparat balkanisierte sich nach dem Tod des weltmännischen Diktators (er schipperte auf seiner luxuriösen Staatsyacht „Galeb“ gern mit internationalen Größen aus Politik und Showgewerbe durch die Adria) binnen Rekordfrist.

Und Europa? Je mehr es – angeblich zum Vorteil aller Beteiligten – zusammenwachsen soll, desto mehr driftet es auseinander. Katalanen, Basken, Schotten, Bretonen, Briten, alle wollen ihr eigenes Ding machen. Ebenso viele Osteuropäer. Von Griechenland bleibt auf unabsehbare Zeit nur die aufgehaltene Hand. An die Töpfe der EU drängen allein Shithole Countries wie Albanien. Apropos: Trump wurde POTUS auch deshalb, weil er eben nicht „Let’s make the world a better place“ postulierte. Sondern „Let’s make America great again“. Letzteres klingt weitaus bescheidener und ist, mit allen gebotenen Abstrichen, zumindest nach einigen Whiskeys, vage vorstellbar. Hängt natürlich auch davon ab, wo in Amerika man lebt.

Die Light-Version des Weltbürgers

Der leidenschaftliche Europäer – die Light-Version des Weltbürgers – begegnet einem vorzugsweise in der abstoßenden Gestalt von Euroapparatschiks wie Martin Schulz, Elmar Brok oder Jean Asselborn. Was verbindet denn einen Finnen aus Oulu, einen Italiener aus Gela und einen Portugiesen aus dem Alentejo? Abgesehen von der gemeinsamen Währung und dem Kopfschütteln über die Gleichschaltungsfanatiker in Brüssel: nicht viel.

Und das ist überhaupt nicht schlimm. Vive la différence! Übrigens, die Mär, der EU oder ihrer Vorläuferin, der EWG, sei zu verdanken, dass es nach 1945 auf mitteleuropäischem Boden nicht zum Krieg kam, ist ein Akt der Völkerverdummung, für den es Körperstrafen setzen müsste. Demnächst werden sie noch behaupten, nur weitere Vollmachten für Brüssel könnten garantieren, dass in Europa weiterhin auch mal die Sonne scheint. 

Der Weltbürger, um auf ihn zurückzukommen, ist ebenfalls in keiner guten Verfassung. Nur ein paar Unermüdliche reiten noch dieses Steckenpferd. Auf Peter Ustinov ist niemand gefolgt, der dieses Label verdiente, wenn man von Hans Magnus Enzensberger absieht. Was mich betrifft, so hielt ich eine Zeitlang Henryk Broder für einen Zeitgenossen, der (mit Ausnahme von Köln) überall leben könnte, wo es gewisse Süßspeisen plus Internetzugang gibt, etwa in Tel Aviv oder Reykjavík. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Gut, da war mal ein Roger Willemsen, der sich mit weltbürgerlicher Bugwelle durch die Niederungen des deutschen Kulturbetriebs dampfplauderte. Und tatsächlich wurde er – wie Ustinov ein Schätzchen des Juste Milieus – vom keinem Geringeren als Sigmar Gabriel posthum zum Weltbürger ernannt. Kurios: Auch der Harzer Roller mutierte später für eine Nanosekunde der Historie zum Weltmenschen, nämlich zum deutschen Außenminister. Das hatte aber zuvor sogar Guido W. geschafft.

Das letzte Weltauto war der olle Käfer

Kurz, wo Welt draufsteht, steckt oft ein Ladenhüter drin. Wie in der „Weltsprache“ Esperanto, für die sich seit ihrer Konstruktion anno 1887 in keinem Land mehr als ein paar wohlmeinende Spinner interessieren, welche ihren Kindern grottenschräge Namen geben, Ahilo mit Zirkumflex über dem h zum Beispiel. Weltfilme, die überall geguckt und verstanden werden, sind rar und kommen, wie jene der James Bond-Reihe, gewöhnlich aus Hollywood, nicht aus Bollywood. Weltautos, die man in einer Einheitsversion überallhin exportieren kann, wären ein Coup, den die Industrien immer wieder zu landen versuchen, in der Regel vergebens. Zuletzt klappte das mit dem ollen VW Käfer.

Und „Weltmusik“, ein guttuerisch veredelter Hype aus den 1980er Jahren? Bezeichnet mittlerweile meist ein Fach im Plattenladen, wo reinkommt, was der Verkäufer anderswo nicht recht einordnen kann. Was soll Weltmusik denn bedeuten? Eine Performance, wo einer die Gitarre zupft, der andere die Bongos beklopft und der dritte die El Condor Pasa-Flöte bläst? Weltweit populäre Musik ist ohnehin oft eine Fusion, nehmen Sie nur Carlos Santana oder die Vargas Blues Band.

PS: Habe kürzlich ein paar Euro auf eine Onlinebank namens „Weltsparen“ verschoben. Auch nicht gerade ein Superdeal (1,2 Prozent für die Ein-Jahr-Anlage), jedenfalls nicht im Lichte schönerer Zinszeiten. Nochmal: Diese verdammte Welt ist einfach nicht genug.

PPS: Peter Ustinov aka Hercule Poirot wurde in Agatha Christie-Verfilmungen wie „Das Böse unter der Sonne“ aufgrund seiner Sprache gelegentlich falsch verortet. Er pflegte dann klarzustellen: „Ich bin Belgier, Monsieur, kein Franzose.“

Foto: Tim Maxeiner

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Alexander Brandenburg / 04.05.2018

Danke: Die Legende von dem durch die EU gesicherten jahrzehntelangen Frieden und die damit verbundene Zuschreibung dieses friedlichen Zustandes an die Euro-Clique sollte zerstört werden. Herr Röhl hat ein wichtiges Narrativ des Bestrebens dieser Schulzes und Junkers demontiert, nämlich Europa auf Dauer und ewig zu domestizieren und auf Einheitlichkeit zu trimmen. Das Europa lässt sich nicht nach dem undemokratischen und zentralistischen Muster der aus guten Gründen vergangenen großen Vielvölkerstaaten konstruieren, wie unsere zentralistischen Bürokraten in Brüssel meinen. Neues Personal mit größerer geschichtlicher Bildung und demokratischer Sensibilität muss her!

Wolfgang Kaufmann / 04.05.2018

Die vorgeschobene Weltläufigkeit erinnert mich an die spießige DDR. Je weniger ein Volk in der Lage ist zu vergleichen, desto mehr gehören offenbar „Weltniveau“, „Weltspitze“ und „Weltklasse“ zum abgestandenen Repertoire der Staatsideologie. — Unser biologisches Erbe bewirkt, dass wir uns wohlfühlen, wo wir die Menschen um uns kennen, und unwohl in der Anonymität der Wohnmaschinen. Dieses Erbe bewirkt auch, dass wir Vertrauen haben zu Menschen, die aussehen wie wir, und Misstrauen, je mehr das Gegenüber anders aussieht. Das ist nicht logisch, würde Spock sagen; aber es hat sich in der Evolution bewährt. Jahrtausende alte Erfolgsmodelle zu ignorieren, darin sind wir Weltmeister!

Andreas Rühl / 04.05.2018

Nun, man wird wohl den Menschen nach den Verheerungen der Jahre 1914-45 nachsehen können, dass eine tiefe Sehnsucht nach Frieden und einer friedlichen oder zumindest friedlicheren Welt, in der die biologische Entität “Mensch” sich nicht wechselseitig zu Millionen massakriert,  in der Hoffnung auf einen “Weltstaat” nebst dazugehörigen Weltbürger ihren Ausdruck gefunden hat. Denn der Nationalstaat hatte sich - zumindest in Europa - als völlig unfähig erwiesen, diese gigantischen Weltgemetzel zu verhindern, auch nur angemessen zu beenden. Die Antwort auf einen Weltkrieg konnte also nur der Weltfrieden sein und damit der Weltstaat, mithin Konstrukte wie der Völkerbund oder die UNO. Dass der Völkerbund wohl eher gescheitert ist (infolge auch der mangelnden Bereitschaft der USA, als ordnende Kraft in Europa einzugreifen nach dem 1. Weltkrieg), steht außer Frage, aber tatsächlich hat die Idee eines grenzüberschreitenden Zusammenwirkens der Nationen etwas für sich. Nur war es nicht die Politik, war es nicht die UNO, die tatsächlich Konflikte verhindert oder eingedämmt hat, sondern es waren die Handelsbeziehungen der Staaten untereinander, die Prozesse, die man heute “Globalisierung” nennt, die letztlich - trotz der zahllosen Konflikte seit 45 - einen neuen Weltbrand verhindert haben. Ich denke, man kann sehr wohl sich als “Bürger” dieses Erdballs, als “Europäer”, als “Deutscher” und als Hesse und als Bad Nauheimer zugleich fühlen, ohne schizophren zu sein. Es gibt keinen vernünftigen Grund, eine Ebene zugunster der anderen aufzulösen oder zu leugnen. Das eigentliche Problem liegt darin, wie man die Ebenen abgrenzt, welche Kompetenzen wo angesiedelt werden, sowohl im privaten wie im großen Rahmen. Fest steht aber: die Ebenen (Bezugsräume mit eigenen narrativen Strukturen, Identitäten) gegeneinander auszuspielen, ist falsch. Und daher ist auch Ihr Artikel nicht zielführend.

Belo Zibé / 04.05.2018

Grundvoraussetzung von Weltbürgern wie Ustinov, ist immer ein ausgewogenes Bankkonto der Rahmstufe.Das dürfte auch bei den Light-Ausführungen Schulz,Brok und Asselborn der Fall sein,denen die alte Kaufmannsregel »All business is local« sicherlich näher ist ,als der Weltspartag.

Gabriele Schulze / 04.05.2018

Wenn man früher Verwandten ein Küßchen geben mußte, die man nicht mochte..Die schreckliche “Weltmusik” paßt auch zu piefigen “Weltbürgern”, die einen derart liebevoll angrinsen, daß man sofort Erstickungsangst bekommt…. Großartiger Text - merci, grazie, thank you, toda raba, mange takk, spacibo etc…

P.Steigert / 04.05.2018

Der “Weltbürger”, der EU/UNO-Politker/Beamte oder auch der “Digital Native” hat keinen Bezug zu den Dingen, die er lokal (aus-)nutz. Wer ihm an seinem aktuellen Kurzzeitaufenthaltsort sein Brötchen bäckt oder vor der Verbrecherwelt beschützt, spielt keine Rolle. Aber man geht natürlich nur dorthin, wo Dienstleitungen, Stabilität und Sicherheit existieren. Wie sie entstanden sind und erhalten werden, ist das Problem der “Kleingeister”. Mit dieser Haltung ist die EU nicht in der Lage, die katastrophalen Entwicklungen (etwa die Auswirkungen der hirnlosen, unbegrenzten Personenfreizügigkeit) zu verstehen.

Frank Holdergrün / 04.05.2018

Gemäß der letzten Umfrage von Globescan, wer sich selbst als Weltbürger einstuft, sind dies auf den ersten Plätzen Menschen aus Nigeria , Peru und China, Deutschland liegt weit unter Durchschnitt mit 30% der Befragten. Der Traum nach diesem Zustand scheint mithin dort besonders groß zu sein, wo man ihn nicht leben kann und sich noch etwas davon verspricht. Und dort, wo man ihn leben (muss), schätzt man ihn nicht mehr. Noch gibt es einige Ustinov-Nachfolger oder Klums, die ihren weltmännischen Lauf nach Deutschland trompeten, aber immer weniger interessiert das. Schönes Leben ist eher ein Lokal vor Ort, in dem man keine Lust hat, täglich alle Dinge neu auszuhandeln und in Ruhe frühstücken oder sein Bier trinken will. Die interpluralsozialistische Weltpartei SPD hat den Unterschied zwischen Traum und Realität in harten, fehlenden Kreuzen wahrnehmen müssen. Noch versucht man mit allerlei Banderolen den Fußball als Refugium der Weltbürger zu vermitteln, aber die Zahl der Deutschen, die dem Nachbarland Polen statt der Söldner-Mannschaft die Daumen drückt, wächst rasant. So hat die Position des Light-Europäers gewisse Vorteile, die die niederschwelligen Apparatschiks so aber nicht beabsichtigt hatten. Schulz, Brok, Asselborn - man hört die geistigen Rasseln dieser Truppe und weiß, der Haushaltskommissar Ihro Gnaden ist ein Schwabe durch und durch, der seine Rolle als missglückter Witz eines Weltbürgers spielt. Fehlende Vorbilder aller Orten und dann noch eine Musik, die dem Weltbürger die rote Karte zeigt: Rap aus muslimischen Kehlen? Das hatte er so nicht gemeint! Trotzdem ruft die Presse immer noch: Willkommen in Deutschland, unsere Schuld möge verschwinden im großen Teich der Weltbürgersehnsucht, so wie wir unseren Schuldigern vergeben. Amen.

Gabriele Kremmel / 04.05.2018

Der Globalist ist für mich das Gegenteil vom Kosmopoliten. Was unterscheidet den Kosmopoliten vom Globalisten? Der Globalist will die Welt vereinheitlichen, während der Kosmopolit sich in verschiedenen “Welten” bewegt und zuhause fühlt, viele Sprachen spricht, sich der jeweiligen Kultur anpasst und die Unterschiede dieser Welt genießt. Der eine passt sich an die Welt(en) an, der andere will die Welt seinen Vorstellungen anpassen.

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