Christian Ortner / 30.07.2016 / 09:50 / 10 / Seite ausdrucken

Willkommenskultur - eine Leistung von herausragenden Dimensionen.

Wer es noch vor einem halben Jahr gewagt hat auszusprechen, dass die Anwesenheit Hunderttausender junger Männer aus extrem gewaltbereiten, frauenfeindlichen und antisemitischen Kulturen in Westeuropa mit gewissen Risken behaftet ist, wurde von medialen Volksgerichtshöfen der politischen Korrektheit im Schnellverfahren diffamiert: Islamophober, Rassist, Nazi lautete das Standardurteil, verkündet via Facebook und Twitter. Berufung nicht vorgesehen.

Mittlerweile wird Tag für Tag prächtig sichtbar, dass sich die Wirklichkeit eher wenig um das Wünschen der Wohlmeinenden schert. Jene Risken, vor denen die vermeintlichen Islamophoben damals gewarnt haben, werden Tag für Tag schlagend. Dabei geht es nicht einmal nur um den Terror im engeren Sinn, also etwa vom Islamischen Staat angeordnete Massaker. Dabei geht es vor allem um jene bestialische Alltagsgewalt, in der Ehefrauen mit der Machete geschlachtet, Juden tätlich angegriffen, Schwule in Asylheimen gemessert oder Festivalbesucher schwer verletzt werden. Allesamt milieubedingte Unmutsäußerungen, die in dieser Form in Westeuropa bisher unbekannt waren.

Endlich in Westeuropa angekommen

Dank der staatsmännischen Kunst der deutschen Kanzlerin und ihrer hiesigen Mittäter ist diese Kultur der Gewalt endlich in Westeuropa angekommen. Die unter unendlichen Mühen errungenen zivilisatorischen Fortschritte der vergangenen 200 Jahre sind innerhalb von ein, zwei Jahren erheblich beschädigt worden und werden vermutlich noch weiter beschädigt werden – eine Leistung von herausragenden Dimensionen.

Da aber recht gehabt zu haben bekanntlich nur der Trostpreis des Lebens ist, wird es für die Realisten jetzt notwendig sein, eine schwierige Frage anzugehen: Wie kommen wir aus diesem gewaltigen Schlamassel wieder heraus, ohne dass ein Bürgerkrieg in Europa ausbricht?

Da das Problem im Kern eine viel zu große Zahl von jungen Männern aus gewaltaffinen Kulturen in Europa ist, wird es aus logischen Gründen nicht anders zu lösen sein als dadurch, diese Zahl so weit wie möglich zu reduzieren. Alles andere ist Larifari. Das bedeutet erstens, den illegalen Zuzug junger Männer aus der arabisch-islamischen Welt ab sofort auf das absolute Minimum zu beschränken, ja im Idealfall auf null zu senken. Das ist technisch möglich, erfordert aber Politiker mit angemessen dimensionierten Cojones, die sich das – Stichwort Australien – endlich trauen. Auch Spanien hat bis heute bewiesen, dass das durchaus funktioniert. Man muss nur wollen.

Junge Männer aus gewaltaffinen Kulturen

Das bedeutet zweitens, dass der von den Willkommenspolitikern missbrauchte Rechtsstaat wieder robust angewandt wird. Etwa durch Rückbesinnung auf den Grundsatz, dass Recht auf Asyl nur hat, wer glaubhaft machen kann, in seiner Heimat von der Regierung verfolgt zu werden. Und sonst niemand.

Konsequent und vor allem rasch angewendet, würde das die Zahl der jungen Männer aus gewaltaffinen Kulturen erheblich reduzieren helfen. Zur Orientierung: Die Schweiz klärt die Frage, wer Asyl kriegt und wer nicht, in den meisten Fällen innerhalb von 48 Stunden.

Aber warum eigentlich können dann Länder wie Deutschland oder Österreich nicht in einem legistisch-bürokratischen Kraftakt innerhalb von einem Monat feststellen, welche der hier lebenden Hunderttausenden jungen Männer Recht auf Asyl haben, welche nicht – und diese dann möglichst zeitnah zum Verlassen des Landes bewegen?

Dazu wird es freilich notwendig sein, entweder am Rand der Union oder gleich außerhalb – etwa in Nordafrika – militärisch gesicherte Schutzzonen zu errichten. Dort könnten all jene jungen Männer abwarten, die keinen Anspruch auf Asyl haben, bisher aber trotzdem als „Geduldete“ bleiben dürfen, was erheblicher Teil des Problems ist. Man kann das natürlich auch wieder islamophob, fremdenfeindlich und nazistisch nennen. Aber warten wir ab, wie der Stand dieser Diskussion in ein, zwei Jahren sein wird.

Zuerst erschienen in der Presse, Wien

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Leserpost

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Andreas Rochow / 30.07.2016

Gegen die merkelsche Hypermoral müssen Argumente versagen! Frau Merkel hat sich zum “freundlichen Gesicht” verpflichtet, das ich allerdings meist vermisse. Und sie hat Dinge gesagt, etwa dass es keine Obergrenze gäbe, dass sie sich nicht entschuldigen wolle weil dass dann nicht mehr ihr Land sei.  Diese Ansagen sind so unbegreiflich inhaltsleer, dass es nicht verwundert, dass ihr Neun-Punkte-Plan nicht die Fehler der letzten Monate korrigieren kann. Dass diese Kanzlerin das deutsche Volk tief polarisiert hat und für den Verlust der inneren Sicherheit und die Radikalisierungen an den Rändern weiterhin die volle Verantwortung trägt, erkennt man daran, dass das Justiz- und das Familienministerium an Schrauben drehen, die den Abschied vom Rechtsstaat bedeuten können.

Uta-Marie Assmann / 30.07.2016

Herr Schäfer, möchten Sie denn ‘ein paar hundertausend Männer’ lieber als (desillusionierte) Sozialempfänger weiter im Land haben ? Also ich nicht !

Reiner Doderer / 30.07.2016

“... zeitnah zum Verlassen des Landes bewegen” Schön wärs, doch bei uns ist der All-Inclusive-Service-Gedanke offenbar vorrangig, ansonsten würde man abgewiesene Antragstellen nicht über viele Jahre hin immer weiter alimentieren. Keiner sagt uns warum das so einfach ist. Dabei sollte es doch eigentlich nicht schwer sein, denn Deutsche, die für etwas keine Unterstützungsberechting haben, bekommen ja auch nicht Leistungen weiter bis St. Nimmerlein. Wer abgewiesen wurde, der sollte auch keinerlei staatliche Unterstützung mehr erhalten, da würden so manche “freiwillig” wieder das Land verlassen, doch so lange etwas zum Abgreifen da ist und die Lobby derer auch noch mit verdient, so lange kann es Jahre gehen, denn die unberechtigte Kohle wird ja munter weiter gezahlt.

Peter Schaefer / 30.07.2016

Das mag ja alles gut und richtig sein, was Sie da schreiben, aber ich frage mich, was passiert, wenn ein paar hundertausend Männer gegen ihren Willen aus dem Land befördert werden?

Dirk Jäckel / 30.07.2016

Was regressivlinke Ignoranz nicht wissen will: Wer diverse Länder des Nahen und Mittleren Ostens über längere Zeit bereist hat, beobachtet häufig aggressive Situationen (zwei Männer gehen wütend aufeinander los) . Diese werden zumeist dadurch gelöst, indem ein oder mehrere Umstehende eingreifen, bevor es zu echter Gewalt kommt. Die soziale Kontrolle funktioniert also überwiegend (abgesehen natürlich von Bürgerkriegssituationen). Selbstverständlich muss der Eingreifende eine gewisse Autorität haben, auch wenn er unbekannt ist (Mann, etwas älter als die Streithähne usf.). Nun wird außerhalb dieses Ordnungsrahmens der ggf. Eingreifende nicht als Autorität wahrgenommen, sondern im Gegenteil das Eingreifen eines außerhalb der konstruierten Gruppe (Ethnie, Religion etc.) Stehenden als zusätzlich ehrenrührig betrachtet, was die Aggression verschärft. Dies wurde nach meiner Überzeugung z.B. im Fall Johnny (Alexanderplatz) nicht beachtet. Ohne ein klareres Verständnis der kulturellen Codes werden wir nichts begreifen.

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